Das Berghaus Leiterli ist für viele ein vertrauter Ort im Berner Oberland, sei es für Skifahrer, Wanderer oder einfach für Naturliebhaber, die die Schönheit der Berge genießen. Doch die Lenk Bergbahnen, die für die Betriebskosten und den Unterhalt des Berghauses verantwortlich sind, haben sich entschieden, das Gebäude nach über 30 Jahren Betrieb vollständig neu zu bauen. Das Ziel: ein modernes, effizientes Gebäude, das den aktuellen Anforderungen entspricht. Doch eine überraschende Entscheidung wurde getroffen: Auf die bisherigen Gästezimmer wird verzichtet. Warum das so ist, und was die Entscheidung für die Zukunft des Berggasthofs bedeutet, wird in diesem Artikel detailliert betrachtet. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf bernerzeitung.ch.
Der Bedarf für einen Neubau
Das Berghaus Leiterli wurde 1990 erbaut und hat in dieser Zeit die Bedürfnisse der Gäste immer erfüllt. Doch nach über dreißig Jahren Nutzung entspricht das Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen. "Die Dämmung ist unzureichend, und die Ausstattung ist nicht mehr zeitgemäß", erklärt Stefanie Inniger, Medienverantwortliche der Lenk Bergbahnen. Besonders die Heiztechnik und die energetischen Standards des Gebäudes waren nicht mehr auf dem neuesten Stand, weshalb eine Renovierung oder Sanierung aus technischer Sicht nicht mehr sinnvoll war. Stattdessen entschieden sich die Lenk Bergbahnen für einen Neubau.
Der neue Gebäudekomplex wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht und soll den höchsten Standards an Energieeffizienz gerecht werden. Die Wahl fiel dabei auf eine Holzbauweise, die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch das alpine Ambiente und die traditionelle Bauweise im Berner Oberland widerspiegelt. Holz ist zudem ein natürliches Material, das im Berghaus Leiterli für eine gemütliche Atmosphäre sorgt und gleichzeitig die Energiekosten senkt.
Gästezimmer werden gestrichen – warum
Eine der größten Überraschungen des Neubauprojekts ist die Entscheidung, auf die bisherigen Gästezimmer zu verzichten. Dies wurde aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen entschieden. Ursprünglich war geplant, die bestehenden Übernachtungsmöglichkeiten zu erhalten und das Berghaus um neue Gästezimmer zu erweitern. Doch die Lenk Bergbahnen erkannten, dass die Nachfrage nach Übernachtungen in dieser Höhe nicht ausreichend ist, um den Aufwand für die Übernachtungsinfrastruktur zu rechtfertigen.
„Die Entscheidung, keine Gästezimmer mehr einzuplanen, basiert auf einer gründlichen Analyse des Marktes und der aktuellen Bedürfnisse“, erklärt Inniger. Der Fokus des Neubaus liegt nun auf der Gastronomie, die eine stabilere Einkommensquelle bietet. Der Neubau wird ein modernes Restaurant bieten, das den Gästen ein innovatives kulinarisches Erlebnis inmitten der atemberaubenden Berglandschaft bietet.
Was passiert mit dem bisherigen Angebot
Vor dem Neubau konnten Gäste im Berghaus Leiterli in Doppel-, Vierbett- und Mehrbettzimmern übernachten. Diese Zimmer waren ein wesentlicher Bestandteil des Angebots, vor allem für Wintersportler, die direkt im Berggasthof übernachten wollten, um früh morgens auf die Pisten zu gehen. Doch mit dem Verzicht auf Übernachtungsmöglichkeiten zielen die Lenk Bergbahnen darauf ab, den Berggasthof effizienter zu betreiben und den Fokus klar auf die Gastronomie zu legen.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Verbesserung der Arbeitsabläufe und eine neue Raumgestaltung, die eine bessere Nutzung der Fläche ermöglicht. Der Betrieb wird sich von einem klassischen Berghotel zu einem modernen Restaurant mit einem ausgewogenen Angebot für Tagestouristen und Tagesgäste entwickeln. Das Restaurant wird sich mit seinem Konzept an den heutigen Bedürfnissen der Gäste orientieren und dabei den Fokus auf Nachhaltigkeit und moderne Gastlichkeit legen.
Planung des Neubaus: Ein Schritt in die Zukunft
Der Neubau des Berghauses Leiterli ist nicht nur eine Verbesserung der Infrastruktur, sondern auch ein Schritt in die Zukunft des Tourismus in der Region. Laut André Troxler, dem Verwaltungsratspräsidenten der Lenk Bergbahnen, geht es bei diesem Neubau auch um einen Paradigmenwechsel: „Mit diesem Projekt machen wir den Schritt vom Bergtransportunternehmen hin zu einem Bergerlebnisanbieter. Die Übernahme und der Neubau sind Teil unserer langfristigen Strategie, das Erlebnis auf den Bergen für unsere Gäste zu verbessern.“
Die Pläne für den Neubau wurden zunächst vor drei Jahren angekündigt. Ursprünglich war eine Renovierung und Erweiterung geplant, aber nach einer Kosten-Nutzen-Analyse entschieden sich die Lenk Bergbahnen für einen Neubau. Das Ergebnis wird ein modernes Gebäude sein, das den neuesten technischen Anforderungen entspricht und eine attraktive Alternative für die Region darstellt.
Wirtschaftliche Überlegungen und Arbeitsplätze
Mit dem Neubau des Berghauses Leiterli werden nicht nur die baulichen Standards verbessert, sondern auch die Effizienz gesteigert. Die Lenk Bergbahnen streben an, durch den Neubau die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu erhöhen, indem sie den Betrieb auf die profitable Gastronomie ausrichten und gleichzeitig die Betriebskosten senken. Allerdings bedeutet dies auch, dass künftig weniger Saisonkräfte benötigt werden, da die Übernachtungsmöglichkeiten entfallen.
Trotzdem betonen die Lenk Bergbahnen, dass keine Entlassungen geplant sind. Das bestehende Kernteam, das in der Gastronomie tätig ist, bleibt an Bord, und es wird auf effiziente Arbeitsprozesse gesetzt, um den Betrieb weiterhin stabil zu halten.
Zeitplan für den Neubau und die Schließung des Berghauses
Die Umbauarbeiten sollen im Frühjahr 2026 beginnen und bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Während der Bauarbeiten bleibt das Restaurant geschlossen, doch ein alternatives Verpflegungsangebot für die Gäste wird bereits in Planung sein. Bis zum Abschluss des Neubaus bleibt die Gondelbahn Betelberg wie gewohnt in Betrieb, sodass die Besucher weiterhin Zugang zur Region haben.
Die Lenk Bergbahnen stellen sicher, dass die Umbauarbeiten keine Auswirkungen auf den Betrieb der Gondelbahn oder den Zugang zur Bergstation haben. Die Toiletten im Seilbahngebäude werden während der Bauphase weiterhin zur Verfügung stehen, und der Spielplatz wird nur eingeschränkt genutzt werden können.
Zeitplan und Details des Neubaus
Zeitraum | Details |
---|---|
Frühjahr 2026 | Beginn der Umbauarbeiten nach der Wintersaison |
Sommer 2026 | Restaurant geschlossen, Alternativkonzept in Planung |
Dezember 2026 | Abschluss der Umbauarbeiten und Eröffnung des neuen Restaurants |
Zukunftsperspektive | Fokus auf Gastronomie ohne Übernachtungsmöglichkeiten |
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Foto von PD