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Der Innovationspark Dübendorf, eines der ehrgeizigsten Projekte der Schweiz, nimmt nun endgültig Gestalt an. Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes in Dübendorf, das jahrelang brach lag, beginnt bald die Bauphase eines Innovationsparks, der weit mehr als nur Büros und Forschungsräume umfasst. Neben Büro- und Laborflächen, die vor allem für die Forschung und Entwicklung in verschiedenen High-Tech-Branchen gedacht sind, entsteht auch eine provisorische Kantonsschule Stadelhofen. Diese Maßnahme ist notwendig, um den stetig wachsenden Schülerzahlen gerecht zu werden und die Platznot in Zürich zu mildern. Laut Informationen der Kantonsschule wird das Provisorium Platz für bis zu 650 Schüler bieten und somit die erste Phase des Innovationsparks einläuten. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf nzz.ch.

Das gesamte Vorhaben umfasst insgesamt sechs Gebäudekomplexe, in denen 3.500 Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Unternehmen, die in den Gebäuden ansiedeln werden, sind noch nicht endgültig festgelegt, jedoch laufen bereits Gespräche, wie Christof Domeisen, Verwaltungsratspräsident der IPZ Operation AG, der den Bau des Parks leitet, berichtet. Einige potenzielle Partner seien bereits in Gesprächen, um maßgeschneiderte Ausbaupläne umzusetzen. Diese Unternehmen werden voraussichtlich in Bereichen wie Robotik, Raumfahrt und anderen zukunftsweisenden Technologien tätig sein.

Ein besonders interessanter Aspekt des Innovationsparks ist die große Testfläche, die für Roboter- und Drohnenversuche genutzt werden soll. Hier können Unternehmen ihre Produkte in einer Umgebung testen, die den neuesten wissenschaftlichen und technischen Anforderungen gerecht wird. Mit einem Testgelände für Parabelflüge und einer geplanten Voliere für Drohnenprüfungen wird der Park zu einem Zentrum für Innovationen. Andrea Thöny, Geschäftsführer der IPZ Operation AG, betont: "Unser Ziel ist es, ein Ort zu schaffen, an dem Unternehmen schnell entwickeln und testen können. Scheitert man, lässt sich schnell nachbessern."

Die enge Verzahnung von Unternehmen und Hochschulen ist ein weiteres zentrales Element des Innovationsparks. Schon jetzt sind in den ehemaligen Flugzeughangars der Universität Zürich und der ETH Zürich untergebracht, was die Zusammenarbeit zwischen der akademischen Welt und der Industrie fördert. Diese Synergie soll die Forschung und Entwicklung effizienter gestalten und die Innovationskraft der Region stärken.

Trotz anfänglicher Widerstände hat das Projekt in der Region mittlerweile breite Unterstützung gefunden. Früher gab es Bedenken, dass der Innovationspark zu einer isolierten "Expat-Bubble" führen könnte, die der Region wenig nützt. Doch Domeisen widerspricht dieser Auffassung. Die geplanten Wohnungen und Zimmer im Innovationspark seien nicht als dauerhafte Wohnlösungen gedacht, sondern als temporäre Unterkünfte für Fachkräfte, die vorübergehend in Dübendorf arbeiten oder noch auf Wohnungssuche sind. Das Ziel sei es, das lokale Umfeld zu bereichern, indem man Arbeitsplätze schafft und die Region mit Dienstleistungen und Freizeitangeboten wie Restaurants und Grünflächen aufwertet.

Der Innovationspark steht nun an einem entscheidenden Punkt: Während die erste Bauphase ohne Einsprachen beginnen kann, muss die Akquise von Mietern noch intensiviert werden. Bisher haben sich einige Unternehmen wie das Werkstoffunternehmen Angst+Pfister sowie das Joint Venture Starlab, an dem Airbus, Mitsubishi und Palantir beteiligt sind, angekündigt. Doch es gibt noch viel freien Raum, was für potenzielle Unternehmen, die in den kommenden Jahren auf Expansionskurs gehen wollen, eine Chance darstellt.

Ein weiteres großes Thema, das im Innovationspark behandelt werden soll, ist die Weltraumforschung. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und Universitäten soll eine "Achse Dübendorf–Florida" entstehen, die den Austausch von Wissen und Technologien im Bereich der Weltraumforschung fördert. Diese Zusammenarbeit steht allerdings unter dem Vorbehalt, wie gut Kooperationen mit amerikanischen Firmen aufgrund der geopolitischen Lage weiterhin möglich sind. Doch Domeisen bleibt optimistisch: "Solche Krisen vergehen, und wir sind sicher, dass sich die Forschung im Innovationspark weiter intensivieren wird."

Laut den Verantwortlichen wächst das Interesse an den Flächen des Innovationsparks stetig, und die Nachfrage nach Büroflächen und Laboren übersteigt bereits die Erwartungen. Wenn alles wie geplant verläuft, sollen die Gebäude der ersten Bauphase bis 2032 bezugsfertig sein und eine völlig neue Ära der technologischen Innovationen und des wirtschaftlichen Wachstums in der Region Dübendorf einläuten.

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Foto von nzz

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