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Anker ruft über 1,1 Millionen Powerbanks wegen Explosionsgefahr zurück – offiziell nur in den USA, doch auch Schweizer Verbraucher sollten jetzt prüfen.

Externe Akkus gehören längst zur Grundausstattung im digitalen Alltag: Sie ermöglichen das mobile Laden von Smartphones, Tablets und anderen Geräten – ob im Zug, am Flughafen oder unterwegs in der Natur. Doch ausgerechnet eines dieser praktischen Hilfsmittel kann zur Gefahr werden: Der Hersteller Anker Innovations warnt vor einem sicherheitsrelevanten Defekt beim Modell PowerCore 10000 (A1263), der zu Überhitzung, Rauchentwicklung und sogar Explosionen führen kann.

Nach Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC wurden bereits mehr als 1,1 Millionen Geräte zurückgerufen – betroffen sind bisher ausschließlich Käufe in den USA. Dennoch rät das Unternehmen auch Nutzer:innen in Europa zur sorgfältigen Prüfung ihrer Powerbank. Darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf The Verge.

Laut offiziellen Informationen ruft Anker mehr als 1,1 Millionen Exemplare des Modells PowerCore 10000 (Modellnummer A1263) zurück. Grund ist ein möglicher Batteriefehler, der zu starker Überhitzung, Rauchentwicklung und in mindestens 19 dokumentierten Fällen zu Explosionen und Feuer geführt hat. Dabei kam es auch zu Verbrennungsverletzungen und Sachschäden in Höhe von über 60.000 US-Dollar.

Welche Geräte sind betroffen

Der Rückruf betrifft nur Geräte, die zwischen Juni 2016 und Dezember 2022 verkauft wurden – vorwiegend über Amazon, Newegg und eBay in den Vereinigten Staaten. Die betroffenen Powerbanks wurden im Zeitraum von Januar 2016 bis Oktober 2019 produziert.

Die Modellnummer A1263 ist auf der Unterseite der Powerbank aufgedruckt. Außerdem trägt das Gehäuse seitlich das Anker-Logo. Auf der offiziellen Rückrufseite von Anker kann man mit der Seriennummer prüfen, ob das eigene Gerät betroffen ist.

„Wir haben festgestellt, dass bestimmte Powerbanks des Modells Anker PowerCore 10000 (A1263) ein potenzielles Risiko darstellen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Ein Fehler in der Lithium-Ionen-Zelle kann zu starker Hitzeentwicklung führen – mit der Folge, dass sich Kunststoffteile verformen, Rauch entsteht oder sich das Gerät entzündet.“

Rückrufmaßnahmen – was bietet Anker an

Kund:innen aus den USA können zwischen zwei Rückerstattungsoptionen wählen:

  • Ein Ersatzgerät: Die neue Powerbank (Modell A1388) verfügt über ein verbessertes Sicherheitsdesign, ein Ladeanzeigen-Display und ein USB-C-Kabel mit Trageschlaufe.
  • Ein Gutschein über 30 Dollar, einlösbar im offiziellen Onlineshop von Anker.com

Für den Rücktausch sind folgende Unterlagen erforderlich:

  1. Ein Foto des Geräts mit dem Vermerk „recall“ und dem Tagesdatum (handschriftlich mit Permanentmarker),
  2. Ein Foto, das Modell- und Seriennummer auf der Unterseite zeigt,
  3. Optional: ein Kaufbeleg.

Hinweis zur Entsorgung

Anker rät dringend davon ab, betroffene Powerbanks weiterzuverwenden. Die Altgeräte müssen in einem zugelassenen Recyclingzentrum für Lithium-Ionen-Akkus entsorgt werden – keinesfalls über den Hausmüll oder Batteriesammelstellen im Supermarkt.

In den USA können entsprechende Sammelstellen über die Website der Environmental Protection Agency (EPA)gefunden werden. In der Schweiz bietet beispielsweise SENS eRecycling eine ähnliche Möglichkeit.

Was gilt für Schweizer Verbraucher:innen

Obwohl Anker offiziell erklärt, dass nur Geräte mit US-Seriennummern betroffen sind, könnten baugleiche Modelle auch in Europa verkauft worden sein. Deshalb:

  • Schweizer Nutzer:innen sollten ihre Modell- und Seriennummer prüfen (www.anker.com),
  • Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, den Kundendienst von Anker Schweiz zu kontaktieren,
  • Sicherheitsvorkehrungen treffen: Gerät nicht mehr verwenden, mögliche Hitzeentwicklung beobachten, alternative Powerbank anschaffen.

Wer ist Anker

Anker Innovations wurde 2011 von Steven Yang, einem ehemaligen Google-Mitarbeiter, in Shenzhen, China, gegründet. Das Unternehmen hat sich auf mobile Ladegeräte, Powerbanks, Kabel, Audiogeräte und Smart-Home-Lösungen spezialisiert. In den USA und Europa gilt Anker heute als eine der vertrauenswürdigsten Marken für mobile Stromversorgung. Die Powerbanks des Unternehmens wurden mehrfach für Design und Zuverlässigkeit ausgezeichnet, was diesen Rückruf besonders überraschend macht.

Powerbanks gelten im Alltag als praktisch und sicher – doch dieser Fall zeigt, dass ältere Modelle mit Lithium-Ionen-Batterien Risiken bergen können. Verbraucher:innen sollten ihre Geräte regelmäßig auf Verformung, Wärmeentwicklung und Alterung prüfen. Eine verlässliche Alternative stellen heute Festkörperbatterien (Solid-State) dar – sie sind teurer, aber sicherer und langlebiger.

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Bild von Batería Anker afectada-cincodias.elpais.com

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