Die Europäische Union plant einem Medienbericht zufolge, die Herstellung, Einfuhr, den Vertrieb und Verkauf von Filterzigaretten sowie E-Zigaretten zu verbieten. Ziel ist es, den Tabakkonsum drastisch zu senken und die Krebsrate in Europa langfristig zu reduzieren, rüber berichtet auch nume.ch unter Berufung auf Bild.
Mehr als ein Viertel aller Krebstoten in Europa ist laut Statistiken auf das Rauchen zurückzuführen. Die EU-Kommission hat sich bereits 2024 das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Bevölkerung bis 2040 auf unter fünf Prozent zu senken. Nun soll dieses Ziel offenbar mit einem weitreichenden Verbot erreicht werden.
Der Rat der Europäischen Union bezieht sich in einem Beschlussentwurf auf einen Bericht einer Studiengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Regulierung von Tabakerzeugnissen. In diesem Bericht wird ausdrücklich empfohlen, „Filter zu verbieten, um die Genießbarkeit und Attraktivität von Zigaretten zu verringern“. Diese Empfehlung unterstützt der EU-Rat nun offiziell. Der Entwurf soll auf der WHO-Konferenz zur Tabakkontrolle (COP11), die vom 17. bis 22. November 2025 in Genf stattfindet, verhandelt werden.
Sollte das Verbot umgesetzt werden, hätte es weitreichende Folgen für den europäischen Markt. Empfehlungen des EU-Ministerrates könnten direkten Einfluss auf die Überarbeitung der sogenannten „Tabakproduktrichtlinie“ haben. Damit könnten Verbote bestimmter Produkte künftig Teil der europäischen Gesetzgebung werden. Laut Berechnungen der Bild-Zeitung verfügen in Deutschland rund 95 Prozent aller Zigaretten über Filter – ein Filterverbot käme somit faktisch einem Zigarettenverbot gleich.
Neben dem Filterverbot denkt die EU auch über zusätzliche Maßnahmen nach, um den Tabakkonsum weiter zu reduzieren. Dazu gehören Verkaufsbeschränkungen für Tabakprodukte in Geschäften, Tankstellen und Kiosken. Vertreter der Bundesregierung sollen das Vorhaben in einer Sitzung der EU-Ratsarbeitsgruppe „Public Health“ am 9. Oktober 2025 grundsätzlich begrüßt haben. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums erklärte, die gemeinsame EU-Position befinde sich jedoch noch „im Abstimmungsprozess“.
Nach Angaben der österreichischen Kronen-Zeitung unterstützt auch die EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen ein mögliches Verbot bestimmter Tabakprodukte. Allerdings liegen endgültige Entscheidungen über Rauchverbote weiterhin bei den nationalen Regierungen der Mitgliedstaaten. Eine Empfehlung aus Brüssel bedeutet daher nicht automatisch ein sofortiges Verbot in allen 27 EU-Staaten.
Statistisch gesehen ist Rauchen eine der Hauptursachen für Krebserkrankungen in Europa, wobei auch Passivrauchen ein erhebliches Risiko darstellt. Sollte die EU tatsächlich ein Verbot von Filterzigaretten durchsetzen, wäre dies ein historischer Schritt im Kampf gegen Nikotinabhängigkeit und tabakbedingte Krankheiten. Für die Tabakindustrie würde ein solcher Schritt eine tiefgreifende Umstellung bedeuten – für die öffentliche Gesundheit jedoch könnte er einen Wendepunkt markieren.
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