Kryptobanken spielen eine entscheidende Rolle bei der Transformation digitaler Vermögenswerte von einem Nischenphänomen hin zu einer akzeptierten Anlageklasse für institutionelle Investoren. Insbesondere die Schweiz hat sich durch ihre progressive Regulierung als globaler Vorreiter etabliert. Hier erhielten Unternehmen wie die SEBA Bank (mit Sitz in Zug) und die Sygnum Bank (Zürich) als weltweit erste Blockchain-Dienstleister von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) eine vollständige Bank- und Effektenhändlerbewilligung. Dieser Schritt war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern schuf die notwendige Infrastruktur, um die größte Hürde für institutionelles Kapital zu beseitigen: die sichere und regulierte Verwahrung von Kryptowährungen (Custody). Laut einer EY-Umfrage vom März 2025 planen 59 Prozent der befragten Investoren, bis zum Jahresende über fünf Prozent ihres verwalteten Vermögens (AUM) in Kryptowährungen zu allozieren, was die enorme Nachfrage und das Potenzial verdeutlicht. Nur die Existenz vollständig lizenzierter und beaufsichtigter Banken, die Custody auf dem Niveau des traditionellen Bankings anbieten, ermöglicht es Akteuren wie Pensionsfonds, Family Offices und Vermögensverwaltern, diesen Sektor überhaupt in Betracht zu ziehen. Wie berichtet nume.ch.
Die Notwendigkeit der regulierten Krypto-Verwahrung (Custody)
Die Verwahrung von Kryptowährungen ist für die traditionelle Finanzwelt der zentrale Knackpunkt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wertpapieren oder Bankguthaben, die zentral von einer Bank oder einem Treuhänder gehalten werden, beruht der Besitz digitaler Assets auf dem privaten Schlüssel (Private Key). Wer diesen Schlüssel besitzt, kontrolliert die Kryptowährungen. Der Verlust oder die Kompromittierung des Schlüssels bedeutet den unwiederbringlichen Verlust des Vermögens. Für institutionelle Kunden, die Milliardenbeträge verwalten, sind die damit verbundenen Sicherheits- und Haftungsrisiken bei Self-Custody oder unregulierten Anbietern schlicht unannehmbar. Die FINMA hat mit der Erteilung vollwertiger Banklizenzen an spezialisierte Institute diese Lücke geschlossen. Diese Kryptobanken unterliegen denselben strengen Vorschriften in Bezug auf Kapitalanforderungen, Geldwäschebekämpfung (AML) und Risikomanagement wie jede Großbank in der Schweiz. Das schafft die dringend benötigte Vertrauensbasis.

Die Schweizer Pioniere wie Sygnum und SEBA bieten institutionellen Kunden nun Custody-Lösungen an, die durch physische Sicherheit (geo-redundante Rechenzentren in der Schweiz), technologische Vorkehrungen (Hardware Security Modules/HSMs) und strenge interne Kontrollen geschützt sind. Dies ist essenziell, da die institutionelle Adoption stetig zunimmt: Mitte 2025 erreichten Krypto-ETFs in den USA bereits 150 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten, was die Relevanz regulierter Produkte und Dienstleistungen unterstreicht.
- Strenge FINMA-Aufsicht: Einhaltung der globalen Standards für das Risikomanagement und AML.
- Institutionelles Sicherheitsniveau: Verwendung von Hardware-Sicherheitsmodulen (HSMs) und Multi-Signatur-Verfahren.
- Haftungsrahmen: Als Banken haften die Institute für die Verwahrung, was bei vielen unregulierten Custodians fehlt.
- Vollständig integrierte Dienstleistungen: Angebot von Verwahrung, Handel, Kreditvergabe (Lombardkredite) und Tokenisierung aus einer Hand.
- Standortvorteil Schweiz: Nutzung des Vertrauens und der politischen Stabilität des Schweizer Finanzplatzes.
SEBA und Sygnum: Die Vorreiter im institutionellen Krypto-Banking
Die SEBA Bank und die Sygnum Bank sind die prominentesten Beispiele für den Schweizer Weg. Seit der Lizenzerteilung im August 2019 agieren sie als Schnittstelle zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Blockchain-Ökonomie. Ihr Fokus liegt konsequent auf institutionellen Kunden und qualifizierten Privatanlegern, denen sie eine nahtlose Integration digitaler und traditioneller Vermögenswerte ermöglichen. Sygnum war beispielsweise die erste Bank weltweit, die einen Digitalen Schweizer Franken (D-CHF) in Form eines Stablecoins für ihre Kunden lancierte, um Kapitalmarkttransaktionen auf der Blockchain effizient abzuwickeln. SEBA wiederum hat ihre Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen, um das Wachstum und die internationale Expansion voranzutreiben, insbesondere in asiatische und europäische Märkte.

Die Dienstleistungen dieser Kryptobanken gehen weit über die reine Verwahrung hinaus. Sie bieten Asset Management für digitale Vermögenswerte, Staking-Services zur Generierung von passiven Erträgen und B2B-Lösungen, die es traditionellen Banken (wie der Bordier & Cie) ermöglichen, ihren eigenen Kunden den Zugang zu Kryptowährungen zu eröffnen, ohne selbst eine aufwendige Krypto-Infrastruktur aufbauen zu müssen.
Die Rolle der B2B-Dienstleistungen und Tokenisierung
Die B2B-Dienstleistungen der Schweizer Kryptobanken sind ein wichtiger Treiber der institutionellen Adoption. Sie ermöglichen es etablierten Finanzinstituten, Krypto-Dienstleistungen zu white labeln, also unter ihrem eigenen Namen anzubieten, was die Marktdurchdringung erheblich beschleunigt. Dies senkt die Eintrittshürden für Banken, die sich nicht den langwierigen und komplexen Lizenzierungsverfahren für Krypto-Geschäfte unterziehen wollen.
Der Wettbewerbsvorteil des Schweizer FINMA-Standards
Der FINMA-Standard gilt international als Goldstandard. Er unterscheidet die Schweizer Kryptobanken von vielen unregulierten Krypto-Börsen oder Verwahrdienstleistern in anderen Ländern. Zwar hat auch Deutschland mit der BaFin-Krypto-Verwahrlizenz einen regulativen Rahmen geschaffen, doch die Schweizer Banklizenzen für SEBA und Sygnum erlauben ein umfassenderes Geschäftsmodell, das den gesamten Bankbetrieb, einschließlich Kreditvergabe und Handel, unter einem Dach vereint.
Der Einfluss der Custody-Lösungen auf den Markt
Die Verfügbarkeit regulierter Custody-Lösungen in der Schweiz ist ein unmittelbarer Katalysator für das Wachstum im Krypto-Sektor. Vor dieser Entwicklung war es für viele institutionelle Anleger aus Compliance-Gründen unmöglich, in digitale Assets zu investieren. Die Anforderung nach einer sicheren, versicherten und regulierten Verwahrung war das entscheidende Kriterium. Forschungen zeigen, dass die regulatorische Klarheit im Bereich Custody die größte Sorge institutioneller Investoren war, die von den neuen Schweizer Banken adressiert wurde. Als Reaktion darauf planen große internationale Akteure wie die Citigroup, ab 2025 eigene institutionelle Krypto-Custody-Services anzubieten, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Die regulierten Kryptobanken verschieben das Vertrauen weg von reinen Technologie-Lösungen hin zu etablierten, überwachten Finanzstrukturen. Dieser Wandel hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Kryptowährungen nicht mehr als Spekulationsobjekte, sondern als ernsthafte Anlageklasse betrachtet werden. Mit der Integration von Krypto-Custody in das traditionelle Banking-System wird der Weg für das Fließen von Family-Office-Kapital und Pensionsfonds-Geld in den Markt geebnet. Die Schweiz hat damit die kritische Infrastruktur geliefert, die nötig war, um die nächste Welle der Krypto-Adoption durch Großinvestoren zu ermöglichen. Das Gesamtvolumen an Kapital, das durch diese regulierten Kanäle gesichert werden kann, wird auf Hunderte Milliarden geschätzt und ist der Schlüssel zur weiteren Marktkapitalisierung.
Die Vorreiterrolle der Schweiz mit ihren vollständig lizenzierten Kryptobanken wie SEBA und Sygnum hat eine kritische Infrastruktur für institutionelle Anleger geschaffen. Die sichere und regulierte Verwahrung (Custody) digitaler Assets war das fehlende Bindeglied, um Milliardenbeträge aus Pensionsfonds und Family Offices in den Kryptomarkt zu lenken. Die strikten FINMA-Standards bieten das notwendige Vertrauen, während die integrierten Dienstleistungen den nahtlosen Übergang von traditionellen zu digitalen Vermögenswerten gewährleisten.
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