Räbeliechtli Umzüge sind eine der authentischsten Schweizer Traditionen, die den Übergang in die dunkle Jahreszeit markieren. Diese nächtlichen Paraden, die hauptsächlich in Zürich und seinen umliegenden Kantonen stattfinden, finden traditionell Anfang bis Mitte November statt (gerade jetzt). Die Essenz: Kinder schnitzen kunstvolle Laternen aus weissen Herbstrüben (Räben), beleuchten diese mit Kerzen und ziehen singend durch die Strassen. Der Brauch hat historische Wurzeln im 18. Jahrhundert, als die Rübe ein Grundnahrungsmittel war und die Lichter zur Abwehr des Bösen sowie als Zeichen des Erntedanks dienten. Laut einer Erhebung des Schweizerischen Nationalmuseums 2024 ist dieser Brauch in 85 Prozent der Zürcher Gemeinden fest im Jahreskalender verankert. Er schafft eine einzigartige Atmosphäre von Licht und Gemeinschaft in den tristen Novemberabenden. Darüber berichtet nume.ch.
Fakten, Lieder und Lokale Bedeutung
Die Räbeliechtli Umzüge sind ein tief verwurzeltes Gemeinschaftsprojekt, das Schulen, Eltern und lokale Gemeinden zusammenbringt.

Der Brauch ist besonders wichtig für die Weitergabe von Liedgut und Handwerkskunst: Die Kinder lernen, die Rüben auszuhöhlen und filigrane Muster zu schnitzen, eine Tradition, die über Generationen weitergegeben wird. Die Umzüge waren historisch mit dem Martinstag (Heiliger Martin) am 11. November verbunden, haben sich aber zu einem eigenständigen Fest des Lichts entwickelt. Psychologisch gesehen helfen die Räbeliechtli den Menschen, die herbstliche Dunkelheit aktiv zu gestalten und mit positiven, gemeinschaftlichen Erlebnissen zu füllen.
Traditionelle Räbeliechtli Lieder und Fakten
Die Kinder singen während der Umzüge spezifische, oft in Mundart gehaltene Lieder. Diese Lieder sind kurz, eingängig und betonen Licht, Wärme und die Freude an der Ernte.
- Räbeliechtli-Lieder (Auszug):
- "Räbeliechtli, Räbeliechtli, wär hät dich aazündt?" (Frage, wer das Licht angezündet hat.)
- "Mir gönd mit de Liechtli dur d'Gass" (Wir gehen mit den Lichtern durch die Gassen.)
- "Wie schön lüchtet d'Räbe" (Wie schön die Rübe leuchtet.)
- Wissenswerte Fakten:
- Die Rübe (Räbe): Traditionell wird die weisse Herbstrübe verwendet, da sie robust ist und sich gut aushöhlen lässt (im Gegensatz zum Kürbis, der später kam).
- Historische Funktion: Die Lichter sollten Wintergeister und Unheil abwehren, bevor elektrische Strassenbeleuchtung üblich wurde.
- Zürich als Zentrum: Zürich und Wädenswil gelten als Hauptzentren, in denen die Umzüge die längste und intensivste Tradition haben.
- Dauer: Eine geschnitzte Räbe hält je nach Feuchtigkeit nur wenige Tage, weshalb der Aufwand für dieses kurzlebige Kunstwerk besonders geschätzt wird.
Praktische Tipps und Termine für Räbeliechtli 2025
Wer die Räbeliechtli Umzüge in der Schweiz erleben möchte, muss die stark variierenden lokalen Termine beachten, die nicht zentral organisiert sind.
Die Umzüge finden typischerweise zwischen dem 5. und 15. November statt, meistens an einem Abend unter der Woche. Da die Organisation über Schulen und Quartiervereine läuft, müssen Interessierte die spezifischen Daten in den lokalen Gemeinde- oder Schulmitteilungen recherchieren.
- Recherche-Quellen:
- Lokale Gemeindewebsites (z. B. "Gemeinde Zürich Veranstaltungen November").
- Schul- und Quartiervereinigungen (Suchen Sie nach "Räbeliechtli Umzug [Name des Ortes]").
- Tourismus-Büros in Zürich und Umgebung.
Die Räbeliechtli Umzüge bieten eine einzigartige, leuchtende Erfahrung, die die Schweizer Kultur der Gemeinschaft und Besinnlichkeit in den Novemberabenden perfekt einfängt.
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