In der Nacht zum 28. November haben ukrainische Einheiten mit einer koordinierten Drohnenaktion kritische militärische und wirtschaftliche Ziele in Russland und der besetzten Krim ins Visier genommen. Der Hauptfokus lag erneut auf der Öl-Raffinerie in Saratow (Region Rjasan), die für die Treibstoffversorgung der russischen Streitkräfte von zentraler Bedeutung ist. Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte kam es auf dem Gelände der Raffinerie zu mehreren Explosionen. Zusätzlich wurde der Militärflugplatz Saky auf der Halbinsel Krim sowie weitere militärische Einrichtungen angegriffen. Dieser Schlag ist Teil einer übergeordneten, seit 2024 intensivierten Strategie Kiews, das militärisch-wirtschaftliche Potenzial des Aggressors systematisch zu schwächen, berichtet Nume.ch unter Berufung auf Kyiv Independent.
Der jüngste Angriff auf die Raffinerie in Saratow ist bereits der fünfte innerhalb weniger Monate, nachdem die Anlage zuletzt am 14. November getroffen wurde. Diese wiederholten Attacken gehören zu einer umfassenden ukrainischen Drohnenkampagne gegen die russische Energieinfrastruktur. Während das genaue Ausmaß des jüngsten Schadens noch unklar ist – Bewohner der Region meldeten laut Kyiv Independent jedoch Detonationen – ist die strategische Bedeutung des Ziels enorm: Die Raffinerie in Saratow produziert über 20 verschiedene Erdölprodukte (Unian). Die Strategie zeigt messbare Erfolge: Der Atlantic Council schätzte, dass die ukrainische Kampagne im Jahr 2025 etwa ein Zehntel der russischen Raffineriekapazität außer Gefecht gesetzt hat, obwohl Russland den zeitweiligen Kraftstoffmangel kompensieren konnte. Experten des Chatham House haben zudem festgestellt, dass die Ukraine ihre Taktik perfektioniert hat, indem sie die Drohnen aufrüstete, die Sprengkopfgröße und Reichweite verdoppelte und die Produktionszahlen stark erhöhte.
Während an den Fronten, insbesondere in der Ostukraine, die Truppen von Wladimir Putin weiter vorrücken, wird parallel auf diplomatischer Ebene um eine Beendigung des Konflikts gerungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sah sich zuletzt wegen eines US-Friedensplans unter Druck. In seiner abendlichen Videobotschaft kündigte Selenskyj wichtige Verhandlungen für die kommende Woche an und betonte, dass seine Regierung einen „soliden Boden“ für diese Gespräche vorbereite.
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