Palma de Mallorca, eine der meistbesuchten Ferienregionen Europas, führt zur Sommersaison 2025 eine Reihe neuer Verhaltensregeln für Touristen ein. Die Maßnahmen zielen auf die Bekämpfung von Ordnungsverstößen, illegalem Verhalten und den Auswirkungen des Massentourismus, berichtet NUME.ch.
Die Regelungen wurden im Zusammenhang mit zunehmenden Beschwerden der Anwohner, Protesten gegen Übertourismus und dem steigenden Aufkommen öffentlicher Unruhe beschlossen. Die Stadtverwaltung will damit öffentliche Räume sichern und die Lebensqualität sowohl für Einheimische als auch für verantwortungsvolle Besucher wahren.
Verbotene Verhaltensweisen und Bußgelder
Die neu beschlossenen Maßnahmen decken eine breite Palette an Situationen ab, die bislang häufig toleriert wurden. Künftig werden sie konsequent geahndet.
Verboten und mit Geldstrafen belegt sind u. a.:
- Kauf bei nicht lizenzierten Straßenhändlern (Souvenirs, Speisen, Getränke): bis zu 750 Euro
- Konsum von Alkohol in öffentlichen Bereichen (Straßen, Strände, Parks): bis zu 1500 Euro
- Betteln, aggressives Ansprechen und Belästigung auf offener Straße: bis zu 500 Euro
- Illegale Stadtführungen und Straßenaufführungen ohne Genehmigung: bis zu 1000 Euro
- Vandalismus und Graffiti an öffentlichem oder privatem Eigentum: bis zu 3000 Euro
- Nacktheit außerhalb offiziell ausgewiesener FKK-Zonen: ab 300 Euro
- „Balconing“ – das Springen oder Klettern von einem Balkon zum anderen: bis zu 1500 Euro
- Urinieren in der Öffentlichkeit, auch am Strand oder in Parks: kann zur sofortigen Festnahme führen
E-Scooter unter neuer Pflichtregelung
Auch die Nutzung von Elektrorollern unterliegt ab sofort neuen Vorschriften:
- Helmpflicht
- Pflicht zur Haftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckung von 120.000 Euro
Das Fahren ohne Versicherungsschutz oder ohne Helm gilt als Ordnungswidrigkeit und wird entsprechend mit Bußgeld geahndet.
Illegales Parken – oft unterschätzt, aber teuer
Ein weiteres häufiges Problem betrifft das Falschparken durch Mietwagen-Touristen. Wer Halteverbote oder Umweltzonen ignoriert, muss mit folgenden Konsequenzen rechnen:
- Parken in nicht erlaubten Zonen: ab 90 Euro
- Parken in den gebührenpflichtigen „Zonas ORA“ ohne gültiges Ticket: bis zu 200 Euro
- Blockieren von Garagen oder Zufahrten: bis zu 250 Euro
- Abschleppkosten: bis zu 300 Euro, zusätzlich zu Bußgeld
Viele Mietwagenunternehmen geben diese Bußgelder verzögert an Kunden weiter, häufig inklusive einer Bearbeitungsgebühr von 40–60 Euro.
Reaktion auf zunehmenden Protest gegen Massentourismus
Die neuen Maßnahmen sind das Ergebnis einer wachsenden Unzufriedenheit der einheimischen Bevölkerung. Seit Frühjahr 2024 kam es zu mehreren Demonstrationen auf Mallorca unter dem Motto „Mallorca gehört uns“. Der Unmut richtete sich gegen überfüllte Innenstädte, nächtlichen Lärm, Verdrängung von Wohnraum und mangelnde Rücksichtnahme vieler Besucher.
Die Stadtverwaltung reagiert mit einem klaren Kurs: Wer die Insel besucht, soll sich an Regeln halten, Rücksicht zeigen und das öffentliche Zusammenleben respektieren. Mallorca soll so auch künftig ein attraktives, aber kontrolliertes Reiseziel bleiben.
Empfehlungen für Reisende
Reiseexperten empfehlen Urlaubern dringend, sich bereits vor der Anreise über lokale Regelungen zu informieren. Viele dieser Maßnahmen gelten nicht nur in Palma, sondern schrittweise auch in anderen Gemeinden der Balearen.
Nichtbeachtung kann nicht nur teuer werden, sondern auch zu Anzeigen oder Aufenthaltsverboten führen. Verantwortungsvolles Verhalten schützt nicht nur vor Strafen, sondern trägt auch zum Erhalt der touristischen Infrastruktur und des sozialen Friedens auf der Insel bei.
Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht: Welcher Freizeitpark in Zürich und Umgebung ist gut für Kinder? Die 5 besten Tipps für Familien