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Mercedes arbeitet an einer neuen Generation elektrischer Antriebssysteme, die den Verzicht auf herkömmliche Hinterradbremsen ermöglichen könnten: Das Unternehmen prüft den Einsatz von Radnabenmotoren, deren Rekuperationsleistung stark genug sein soll, um die Funktion der hinteren Bremsanlage vollständig zu übernehmen, berichtet Nume.ch mit Verweis auf die Carscoops.

Vor etwas mehr als einem Monat stellte Yasa, eine Tochtermarke von Mercedes, einen außergewöhnlich leichten Axialfluss-Elektromotor vor, der bei einem Gewicht von lediglich 12,7 Kilogramm eine Spitzenleistung von bis zu 1006 PS erzeugen kann. Nun kündigt das Unternehmen an, diese Axialfluss-Architektur künftig direkt als Radmotor in elektrischen Antriebssträngen zu nutzen. Radnabenmotoren sind zwar seit Jahren bekannt, wurden jedoch selten in Serienfahrzeugen verbaut, da Gewicht und Leistungsdichte bisher nicht überzeugten. Der neue Yasa-Motor bricht diese Grenze mit einer spezifischen Leistung von 59 kW pro Kilogramm – einem inoffiziellen Branchenrekord.

Foto: Mercedes-Benz

Der Motor ist für eine Dauerleistung zwischen 469 und 536 PS ausgelegt, wobei kurzfristige Spitzenwerte die Marke von 1000 PS überschreiten. Zusätzlich hat Yasa ein kompaktes Doppel-Inverter-Modul mit einem Gewicht von 15 Kilogramm entwickelt, das besonders für Sportwagen und Hochleistungs-Elektrofahrzeuge geeignet ist. Die Kombination aus Axialfluss-Technik und leichtem Inverterdesign gilt als potenzieller Schlüssel für deutlich effizientere EV-Plattformen der nächsten Generation.

Besondere Aufmerksamkeit zieht der Bremsvorgang auf sich: Mercedes betont, dass die Rekuperationskraft des Motors so ausgeprägt ist, dass die hinteren Bremssysteme weitgehend ersetzt werden könnten. Ein solcher Schritt würde nicht nur den Verzicht auf die Bremsmechanik ermöglichen, sondern auch die hinteren Antriebswellen überflüssig machen. Die mögliche Gewichtseinsparung liegt je nach Fahrzeugkonzept bei bis zu 200 Kilogramm in aktuellen Modellen und bis zu 500 Kilogramm in Plattformen, die von Beginn an für dieses Architekturprinzip ausgelegt sind. Die frei werdenden Strukturbereiche eröffnen laut Unternehmen zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für Aerodynamik, Bauraum und kinematische Optimierung.

Die Axialmotoren von Yasa sollen in den vollelektrischen Varianten des Mercedes-AMG GT 4-Door sowie des gleichnamigen SUV zum Einsatz kommen. Dort werden die Aggregate jedoch nicht in den Rädern sitzen, sondern klassisch auf der Vorder- und Hinterachse montiert. Dennoch betrachtet Mercedes die Radnabenintegration als entscheidenden Baustein für künftige elektrische Hochleistungsantriebe.

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Foto: Mercedes-Benz

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