Während der Verhandlungen in Berlin haben amerikanische Unterhändler die Ukraine unter Druck gesetzt, auf die von ihr kontrollierten Teile des Donbass zu verzichten. Diese Forderung wurde nach Angaben von Gesprächsteilnehmern als Bedingung für einen möglichen Friedensprozess mit Russland formuliert. Darüber berichtet Nume.ch unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP, die ihrerseits aus Kreisen zitiert, auf die sich auch The Guardian bezieht.
Laut einer mit den Verhandlungen vertrauten Quelle erklärte der Sondergesandte des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Steve Witkoff, während eines Treffens, an dem ebenfalls Jared Kushner, der Schwiegersohn des früheren US-Präsidenten, teilnahm, es habe bei den Gesprächen einen „erheblichen Fortschritt“ gegeben.
Gleichzeitig betonte dieselbe Quelle gegenüber AFP, dass die Position der Vereinigten Staaten unverändert geblieben sei. Washington bestehe weiterhin darauf, dass die Ukraine ihre Truppen aus den derzeit von ihr kontrollierten Gebieten des Donbass abzieht. Die ukrainische Seite lehnt diese Forderung ab und beharrt darauf, dass ein Waffenstillstand beziehungsweise ein Friedensabkommen ohne vorherige territoriale Zugeständnisse an Russland erreicht werden müsse.
„Putin will Territorium“, sagte ein Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur und fügte hinzu, dass die Forderungen der USA faktisch mit der Position Moskaus übereinstimmten. Aus seiner Sicht wirke die Haltung der amerikanischen Seite daher „etwas befremdlich“.

Gespräche in Berlin
Zuvor hatten Medien berichtet, dass für Montag, den 15. Dezember, in Berlin ein Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs geplant sei. Unter den erwarteten Teilnehmern befinden sich der britische Premierminister Keir Starmersowie der französische Präsident Emmanuel Macron, die mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyjzusammentreffen sollen. Im Mittelpunkt der Gespräche steht ein möglicher Friedensplan für die Ukraine.
Bereits am Vortag hatten in der deutschen Hauptstadt Gespräche zwischen einer ukrainischen Delegation unter der Leitung von Präsident Selenskyj und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff sowie Jared Kushner begonnen. Diese Verhandlungen dauerten mehr als fünf Stunden. Im Anschluss erklärte Witkoff, es sei zu „substanziellen Fortschritten“ gekommen.
Am heutigen 15. Dezember begann in Berlin die zweite Runde der Konsultationen zwischen der ukrainischen und der amerikanischen Delegation. Gegenstand der Gespräche ist der von den USA vorgeschlagene Friedensplan zur Beendigung des Krieges.
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