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Die Nachricht, dass der chinesische Technologiekonzern Baidu von der Schweiz aus seine fahrerlosen Fahrzeuge nach Europa bringen will, sorgt für Aufmerksamkeit. Europa-Chef Yong Gessner von der Intelligent Driving Group erklärte in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“, dass die Schweiz als Ausgangspunkt für die Expansion diene. Besonders in den Randregionen des Landes sehe das Unternehmen Potenzial, während es in Zürich selbst vorerst keine Robotaxis einsetzen werde. Ziel sei es, bestehende Mobilitätsangebote zu ergänzen und nicht mit ihnen in Konkurrenz zu treten. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf swissinfo.

Das künftige Angebot werde maßgeblich von den lokalen Partnerunternehmen bestimmt, betonte Gessner. Baidu wolle eng mit etablierten Mobilitätsdienstleistern in der Schweiz zusammenarbeiten, nannte jedoch keine konkreten Namen. Auf die Spekulationen des „Wall Street Journal“, wonach Postauto der Partner werden könnte, reagierte er zurückhaltend. Man befinde sich mit mehreren möglichen Partnern im Gespräch. Klar sei lediglich, dass die Kooperation entscheidend für den erfolgreichen Start sei.

Der operative Beginn des Robotaxi-Dienstes ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Ein exaktes Startdatum hängt nach Angaben von Gessner ebenfalls von den Partnern ab. Schon 2025 sollen erste Testfahrten in der Schweiz und in Europa durchgeführt werden. Zu Beginn werde stets ein Sicherheitsfahrer an Bord sein. Bevor die Fahrzeuge für den kommerziellen Betrieb zugelassen würden, müssten sie eine vorgeschriebene Kilometerzahl absolvieren, um die nötigen Qualitätsstandards zu erfüllen. Mit der Marke Apollo Go hat Baidu bereits Erfahrungen gesammelt und setzt in mehreren chinesischen Städten eigens entwickelte Robotaxis im Alltagsbetrieb ein.

Die Wahl der Schweiz als Standort für den Markteintritt in Europa begründet Baidu mit mehreren Faktoren. Gessner hob die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes hervor. Zudem sei Zürich ein führendes Zentrum für künstliche Intelligenz in Europa. Die Nähe zur ETH Zürich und zur Universität Zürich verschaffe Zugang zu hochqualifizierten Talenten. „Zürich gehört zu den weltweit attraktivsten Standorten für Top-Talente“, betonte er. Wie viele Mitarbeitende dort künftig tätig sein werden, ließ er offen, machte aber deutlich, dass das Unternehmen mit einem kleinen Team beginnen und organisch wachsen wolle.

Mit dieser Strategie will Baidu langfristig ein stabiles Fundament schaffen und seine Technologie Schritt für Schritt in Europa etablieren. Das Unternehmen setzt dabei auf die Kombination aus innovativer Technologie, strengen Qualitätsstandards und lokaler Partnerschaft, um Vertrauen bei Behörden, Partnern und Nutzern aufzubauen.

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Foto von Keystone-SDA

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