Robert Kiyosaki setzt auf Bitcoin als überlegene Antwort auf globale Krisen. Der Unternehmer und Autor des Bestsellers Rich Dad Poor Dad sieht in der Kryptowährung nicht nur eine Anlagealternative, sondern ein strukturell überlegenes Vermögensinstrument: effizienter als Gold, widerstandsfähiger als Immobilien und vollständig unabhängig von staatlicher Kontrolle. In einer Zeit, die geprägt ist von Inflation, geopolitischen Spannungen, wachsender Staatsverschuldung und einem tiefen Vertrauensverlust in Zentralbanken, fordert er – wie auch andere kritische Stimmen – eine grundlegende Neuausrichtung des Vermögensschutzes. Bitcoin steht dabei für Kiyosaki exemplarisch für ein neues Paradigma: ein begrenztes, dezentrales und global zugängliches System jenseits traditioneller Finanzarchitektur. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf monrose.de.
Märkte im Umbruch: Bitcoin auf historischem Höchststand
Bitcoin (BTC) verzeichnete Anfang August 2025 ein neues Allzeithoch von 124.533 €, aktuell stabilisiert sich der Kurs bei etwa 118.000 €. Im Vergleich dazu verliert Gold in derselben Woche fast zwei Prozent an Wert. Während klassische „sichere Häfen“ an Bedeutung einzubüßen scheinen, gewinnt BTC – trotz hoher Volatilität – zunehmend Vertrauen bei institutionellen und privaten Anlegern.
Diese Marktbewegung allein wäre noch kein struktureller Beweis für die Überlegenheit von Bitcoin. Kiyosakis Argumentation geht jedoch weit über Kursverläufe hinaus.
Fundamentalkritik: Kiyosakis Misstrauen gegenüber dem Finanzsystem
In seinen jüngsten Äußerungen warnt Kiyosaki vor einer tiefgreifenden Marktkrise. Besonders betroffen seien aus seiner Sicht Anleger der „Babyboomer“-Generation, die auf klassische Rentenpläne wie 401(k) vertrauten. Diese Portfolios, oft in Anleihen und Indizes investiert, seien angesichts geldpolitischer Entwicklungen ungeschützt. Die expansive Geldmengenpolitik der Zentralbanken habe zu einer monetären Entwertung geführt, während die Verschuldung von Staaten auf historische Höchststände steige.
Sein Vorschlag: Abkehr von staatlich kontrollierten Papierwerten, hin zu „echtem Geld“ – konkret: Gold, Silber und Bitcoin. Doch im Unterschied zu Edelmetallen sei Bitcoin nicht nur ein Wertspeicher, sondern eine ökonomische Antwort auf ein fehleranfälliges System.
Bitcoin als strukturell überlegenes Vermögensinstrument
Kiyosaki begründet seine Präferenz für Bitcoin mit drei zentralen Merkmalen:
- Mathematisch begrenztes Angebot: Die maximale Menge ist auf 21 Millionen Coins festgelegt – eine Begrenzung, die keine Regierung verändern kann.
- Dezentralität: BTC funktioniert ohne zentrale Kontrollinstanz, ist nicht einfrierbar oder konfiszierbar.
- Globale Mobilität: Bitcoin kann weltweit, in Echtzeit, ohne Banken und Grenzen transferiert werden – unabhängig von geopolitischen Risiken.
Er bezeichnet Bitcoin als das „Geld des Volkes“, das sich staatlicher Einflussnahme entzieht. Seine These: In einer Welt, in der politische Entscheidungen Geld entwerten, wird der Wert systemunabhängiger, algorithmisch geregelter Vermögensformen zunehmen.
Technische Einordnung: Konsolidierung nach Rekordhoch
Nach dem Kurshoch bewegt sich Bitcoin derzeit in einem aufsteigenden Dreieck, einem charttechnisch bullischen Muster. Die kurzfristige Unterstützung liegt bei 116.700 €, darüber folgt der Widerstand bei 123.235 €. Ein Bruch nach oben könnte Kursziele von 127.300 € bis 131.500 € aktivieren. Der RSI liegt bei 53, die MACD-Signale bleiben positiv, und das tägliche Handelsvolumen von über 44 Milliarden Euro deutet auf ein stabiles Marktinteresse hin.
Kurz: Die technische Lage bestätigt – vorerst – die fundamentale Argumentation Kiyosakis.
Bitcoin vs. Gold: Ein Vergleich nach Kriterien
Sowohl Bitcoin als auch Gold gelten als Instrumente zur Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit – doch ihre Eigenschaften unterscheiden sich grundlegend. Robert Kiyosaki argumentiert, dass Bitcoin in mehreren entscheidenden Punkten moderneren Anforderungen besser gerecht wird. Während Gold physisch begrenzt, jedoch lager- und transportabhängig ist, basiert Bitcoin auf einem mathematisch festgelegten Maximalangebot und kann unabhängig von Banken oder Grenzen in Echtzeit transferiert werden. Zudem ist BTC durch seine Blockchain-Architektur vollständig transparent und nicht von staatlicher Kontrolle betroffen. Kiyosaki betont, dass insbesondere in einem Szenario von Währungsabwertung und institutionellem Vertrauensverlust Bitcoin als flexibleres, zugänglicheres und wachstumsstärkeres Vermögensinstrument erscheine. Gold behält seinen Stellenwert als klassischer Wertspeicher – doch Bitcoin verkörpere, so Kiyosaki, die Antwort auf systemische Risiken im digitalen Zeitalter.
Merkmal | Bitcoin | Gold |
---|---|---|
Angebot | 21 Mio. Coins, mathematisch fixiert | Natürlich begrenzt, aber variabel |
Kontrolle | Dezentral, nicht konfiszierbar | Staatsabhängig, potenziell beschlagnahmbar |
Liquidität | 24/7 global, digital übertragbar | Logistisch begrenzt, zollpflichtig |
Zugang | Niedrigschwellig, keine physische Lagerung | Bankgebunden, transportaufwendig |
Volatilität | Hoch, aber wachstumsstark | Gering, stabilisierend |
Transparenz | Vollständig öffentlich über Blockchain | Erfordert externe Prüfung |
Kiyosaki sieht darin keinen Widerspruch zu Gold – vielmehr versteht er Bitcoin als funktionale Weiterentwicklung eines bewährten Prinzips: Knappheit, Werterhalt und Unabhängigkeit, übertragen auf die digitale Ära.
Kapitalbildung: Bitcoin statt Jahrzehnte in Immobilien
Kiyosaki zieht einen offenen Vergleich zwischen Bitcoin und seinen Erfahrungen im Immobiliensektor. Während er dort über Jahrzehnte Vermögen aufgebaut habe, sei dies mit Bitcoin in wenigen Jahren – bei geringerer Abhängigkeit und höherer Flexibilität – gelungen. BTC sei aus seiner Sicht ein „geniales Asset-Design“, dessen Eigenschaften nicht durch Politik, sondern durch Protokoll gesichert seien.
Gleichzeitig stellt er eine unbequeme Frage:
Wenn Bitcoin so effizient ist – warum bleiben so viele Menschen wirtschaftlich abgehängt?
Er verweist auf strukturelle Barrieren: mangelnde Finanzbildung, technologische Zugangshürden und globale Ungleichheit. Damit wird Bitcoin in seiner Argumentation nicht nur zum Vermögenswert, sondern zum Prüfstein für gesellschaftliche Teilhabe im digitalen Zeitalter.
Kiyosakis Einschätzung von Bitcoin ist kein kurzfristiger Marktkommentar. Sie ist Ausdruck einer tiefen Skepsis gegenüber dem aktuellen Zustand des globalen Finanzsystems. Ob man seiner Position zustimmt oder nicht – sie verweist auf reale Verschiebungen in der Wahrnehmung von Geld, Risiko und Vertrauen. Bitcoin wird in dieser Argumentation nicht als Spekulation, sondern als notwendige Reaktion auf systemisches Versagen verstanden.
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