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Am 18. August 2025 überschattete ein unerwarteter Vorfall das traditionsreiche Schwingfest auf der Schwägalp: Ein lauter Knall eines Böllers stört die Feierlichkeiten und lässt die 12'450 Zuschauer aus ihrer festlichen Stimmung aufschrecken. Dieser Vorfall zog nicht nur die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich, sondern auch eine Welle der Kritik von Schwingern und Funktionären. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf blick.ch.

Der Technische Leiter des Schwingverbandes, Stefan Strebel, war zu diesem Zeitpunkt nur wenige Meter entfernt. «Ich habe zuerst einen Schock verspürt und mich dann sehr geärgert. So etwas gehört nicht an ein Schwingfest», erklärte Strebel, der den Vorfall als völlig unangemessen empfand. Das friedliche Miteinander, das als ein wesentliches Merkmal dieses Nationalsports gilt, wurde durch den Böller deutlich gestört. Strebel, der in einer Warteschlange stand, betonte, dass derartige Vorfälle nicht toleriert werden sollten und derartige Aktionen dem Geist des Schwingens widersprechen.

Schwinger Sales Tschudi, der selbst als Zuschauer anwesend war, erzählte von seinem unmittelbaren Erlebnis. «Als der Knall ertönte, zuckte ich zusammen», sagte er. Sofort schaute er auf den Schwingplatz, um sicherzustellen, dass niemand gestört worden war. «Hätte ich selbst im Sägemehl gestanden, wäre ich davon abgelenkt gewesen. Eine solche Aktion kann über Sieg oder Niederlage entscheiden», erklärte Tschudi weiter.

Doch trotz der heftigen Reaktion des Schwingers, blieb das Publikum rund um den Übeltäter erstaunlich ruhig. Ein ähnlicher Vorfall, der vor Jahrzehnten beim Schwingfest auf dem Brünig stattgefunden hatte, sorgte hingegen für einen deutlich heftigeren Aufruhr. Dort hatte ein Feuerwerkskörper einen Mann getroffen, der glücklicherweise nur eine kleine Verletzung davontrug.

Für die Verantwortlichen des Schwingfestes war der Vorfall eine bittere Enttäuschung. Das Organisationskomitee des Schwägalp-Events verurteilte die Aktion in scharfen Worten: «Wir distanzieren uns ausdrücklich von solchen Handlungen und verurteilen diesen Vorfall aufs Schärfste», erklärte das OK. Der Ursprung des Vorfalls stehe nicht nur für eine unnötige Gefährdung der Teilnehmer, sondern widerspreche auch dem Traditions- und Werteverständnis des Schwingens.

Der Schwing-Sport lebt von der einzigartigen Atmosphäre, die durch das traditionelle Miteinander geprägt wird. Ein Aspekt, der beim Schwingsport ganz besonders betont wird, ist die Freiheit der Zuschauer: Jeder kann mitbringen, was er möchte. Sei es Brot, Käse, Fleisch oder sogar ein Messer – all dies ist gestattet. Diese Offenheit und Vertrauen in die Teilnehmer gehört zu den liebgewonnenen Besonderheiten des Events. Doch Vorfälle wie dieser Böllerwurf gefährden diese einzigartige Atmosphäre. Urs Bürgler, dreifacher Sieger der Nordostschweiz, äußerte sich deutlich: «Das ist störend und darf nie wieder passieren. Wir wollen keine Zustände wie im Fußball. Deshalb müssen wir Sorge tragen zu unserer Schwingkultur.»

Strebel warnte, dass solche Vorfälle zu unerwünschten Konsequenzen führen könnten. Der Vorfall habe das Potenzial, Panik auszulösen. Er bezeichnete die Situation als «Horror-Szenario». Dies könnte bei einem größeren Event, wie dem ESAF in wenigen Wochen, zu einer gefährlichen Massenpanik führen. Auf diesem traditionellen Festgelände werden fast eine halbe Million Besucher erwartet. Die Zuschauer müssen in der Lage sein, ihre Erlebnisse in einer sicheren und respektvollen Atmosphäre zu genießen.

Was ist ein Schwingfest und warum ist es so wichtig für die Schweiz

Das Schwingfest ist eine der ältesten und bedeutendsten Traditionen der Schweiz, bei der Schwinger in einem einzigartigen Ringen gegeneinander antreten. Es repräsentiert den Kern der Schweizer Identität und ist ein Symbol für die Werte von Fairness, Respekt und Gemeinschaft. Ursprünglich in ländlichen Regionen entstanden, ist es heute ein Event, das Menschen aus allen Teilen des Landes zusammenbringt. Schwingen als Nationalsport fördert den Teamgeist, die Disziplin und die Verbundenheit mit der Natur. Diese Events sind nicht nur Sportveranstaltungen, sondern auch soziale Höhepunkte, die einen einzigartigen kulturellen Austausch ermöglichen.

Schwingfest – Bedeutung für die Schweiz:

  • Förderung des Gemeinschaftsgefühls und der Tradition
  • Zusammenführung verschiedener Altersgruppen und sozialer Schichten
  • Stärkung der nationalen Identität
  • Feier des Schweizer Nationalsports und seiner Werte
  • Ein Event, das den respektvollen Umgang miteinander betont

Abschließend bleibt die Hoffnung, dass derartige Vorfälle nicht den Charakter des Schwingens in der Schweiz verändern. Wie Strebel betonte, sei er jedoch zuversichtlich, dass das ESAF in der kommenden Saison ein unvergessliches und friedliches Volksfest wird.

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Foto von Sven Thomann

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