Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht in der EM-Qualifikation 2027 vor einem entscheidenden Moment. Nach der 2:3-Niederlage gegen Griechenland gerät das Team von Antonio Di Salvo in der Gruppe F unter Zugzwang. Mit einem Sieg in Belfast könnte die DFB-Elf wieder auf Platz zwei vorrücken und den Anschluss an die Tabellenspitze wahren.
Das Spiel gegen Nordirland U21, das bislang ungeschlagen blieb, ist mehr als ein Gruppenspiel – es ist ein Gradmesser für Stabilität, Struktur und den Charakter einer neuen Generation. Übertragen wird die Partie im Free-TV auf ProSieben MAXX und im Livestream auf Joyn, berichtet Nume.ch unter Berufung auf Sport1.
Datenlage und Tabellenbild
Team | Spiele | Siege | Remis | Niederlagen | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|
Griechenland U21 | 3 | 3 | 0 | 0 | 7:4 | 9 |
Nordirland U21 | 2 | 1 | 1 | 0 | 7:0 | 4 |
Deutschland U21 | 2 | 1 | 0 | 1 | 7:3 | 3 |
(Quelle: UEFA.com, Stand 14. Oktober 2025)
Deutschland erzielte in der laufenden Qualifikation sieben Tore, kassierte aber fünf Gegentreffer. Die Offensivleistungzählt zu den besten der Gruppe, doch defensiv offenbart das Team Schwächen: Laut UEFA-Statistik lässt die DFB-Auswahl im Schnitt 11 gegnerische Abschlüsse pro Spiel zu – ein Wert, der deutlich über dem Ligaschnitt liegt.
Druck als Reifeprüfung
Die Niederlage gegen Griechenland offenbarte strukturelle Probleme im deutschen Spiel. Die Abstände zwischen den Linien waren zu groß, das Pressing nicht abgestimmt, und die Mannschaft verlor nach Ballverlusten zu schnell die Ordnung. In Belfast trifft Deutschland auf einen Gegner, der für Disziplin und Effizienz steht. Die Nordiren blieben in vier der letzten fünf Spiele ohne Gegentor und haben in dieser Qualifikationsrunde noch keinen Treffer kassiert. Trainer Andy Crosby setzt auf eine kompakte Fünferkette und schnelle Konter über die Flügel.
Für Di Salvos Team bedeutet das: mehr Präzision, weniger Risiko, klare defensive Abläufe. „Wir müssen die Kontrolle behalten und geduldig bleiben“, sagte der Trainer im Vorfeld. „Jede Unkonzentriertheit wird auf diesem Niveau bestraft.“ Ein Sieg würde nicht nur die Tabellenlage verbessern, sondern vor allem das Vertrauen in die eigene Struktur wiederherstellen – nach Monaten, in denen Ergebnisse und Leistung nicht immer übereinstimmten.
Der Umbruch: Neue Generation unter Beobachtung
Der personelle Wandel ist tiefgreifend. Spieler der früheren Jahrgänge wie Florian Wirtz, Youssoufa Moukoko oder Malik Tillman sind längst Stammspieler der A-Nationalmannschaft. In der U21 übernehmen nun Talente wie Tom Rothe (Borussia Dortmund), Muhammed Damar (TSG Hoffenheim), Nicolo Tresoldi (Hannover 96) und Maximilian Baum (Bayern II) zentrale Rollen.
Laut DFB-Daten sind 73 Prozent der aktuellen Spieler erstmals Teil einer EM-Qualifikation. Das Team ist jung, talentiert, aber unerfahren. Das Duell gegen Nordirland wird daher auch als Belastungstest für Führungsstrukturengesehen. DFB-Sportdirektor Rudi Völler formulierte es nüchtern: „Wir müssen wieder Konstanz herstellen. Diese Mannschaft hat Qualität, aber sie muss lernen, sie unter Druck abzurufen.“
Auch Kapitän Eric Martel sprach offen über den internen Anspruch: „Wir wollen zeigen, dass wir nach Rückschlägen reagieren können. Für viele von uns ist das neu, aber genau hier wächst man daran.“
Die U21 gilt seit Jahren als Indikator für die Zukunft des deutschen Fußballs. Titel wie 2017 und 2021 waren Ausdruck systematischer Nachwuchsarbeit. Nun soll die neue Generation beweisen, dass sie nicht nur technisch, sondern auch mental bereit ist, internationale Spiele zu tragen.
Das Spiel in Belfast wird zur Prüfung der Stabilität – weniger für das Ergebnis selbst als für den Prozess, der dahintersteht. Ein Sieg wäre sportlich notwendig, aber vor allem symbolisch wichtig: als Signal, dass der deutsche Nachwuchs nach wie vor konkurrenzfähig ist.
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Bild: imago