Wimbledon – Während sich Novak Djokovic beim Auftakt von Wimbledon 2025 auffallend zurückhält, avanciert der junge Brite Jack Draper zum heimlichen Star des ersten Turniertags. Wie REnewz unter Berufung auf die BBC berichtet, zog der 23-Jährige mit einem starken Auftritt in die zweite Runde ein – nachdem sein Gegner Sebastián Báezbeim Stand von 6:2, 6:2, 2:1 verletzungsbedingt aufgeben musste. Das berichtet NUME.ch unter Berufung auf die BBC.
Báez, ein ausgewiesener Sandplatzspezialist, rutschte im zweiten Satz auf der Grundlinie von Court No. 1 aus und benötigte medizinische Behandlung. Nach 74 Minuten Spielzeit musste er aufgeben. Draper zeigte sich nach dem Abbruch sportlich fair:
„Ich hätte gern noch etwas länger gespielt. Ich hatte gerade meinen Rhythmus gefunden. Natürlich ist das kein Weg, wie man ein Match gewinnen möchte. Ich wünsche Sebastián gute Besserung.“
Draper: Zwischen Star-Aura und sportlichem Aufstieg
Draper erlebt derzeit den wohl aufregendsten Abschnitt seiner Karriere. Seit seinem letzten Auftritt in Wimbledon erreichte er das Halbfinale der US Open, gewann Indian Wells – eines der prestigeträchtigsten Turniere der ATP-Tour – und wurde der vierte Brite überhaupt in den Top 5 der Weltrangliste.
Mit diesem Momentum wird er beim diesjährigen Turnier hinter Sinner, Alcaraz und Djokovic als vierter Titelfavorit gehandelt. Seine Aufschlagstärke ist dabei ein zentrales Element seines Erfolgs. Gegen Báez gewann Draper 23 von 25 Punkten nach erstem Aufschlag (93 %) und setzte den Argentinier gleich zu Beginn mit einem frühen Break unter Druck.
Wimbledon liebt Draper – das Publikum auch
Es war nicht nur das Ergebnis, das beeindruckte – sondern auch die Atmosphäre. Der Court war nahezu voll besetzt, Poster mit seinem Gesicht wurden am Spielfeldrand geschwenkt. Die Fans begannen, sich emotional auf ihn einzulassen – ein Zeichen, dass Draper sich allmählich als legitimer Nachfolger von Andy Murray im britischen Tennis etabliert.
Prominente Unterstützung kam ebenfalls: Model und Schauspielerin Rosie Huntington-Whiteley – mit der Draper zuletzt in einer Burberry-Kampagne auftrat – saß mit seinem Team auf der Tribüne.
„Ich spüre keinen Druck – bis man mich alle fünf Minuten daran erinnert“
In Interviews nach dem Spiel zeigte sich Draper betont gelassen. Der öffentliche Druck, Nachfolger von Murray zu sein, scheint ihn zumindest offiziell nicht aus dem Konzept zu bringen.
„Ich konzentriere mich auf das, was ich kontrollieren kann“, sagte er. „Ich spüre keinen Druck – bis Leute mich alle fünf Minuten daran erinnern.“
Nächste Runde: Duell mit Marin Čilić
In der zweiten Runde wartet mit Marin Čilić, dem Wimbledon-Finalisten von 2017, ein ganz anderes Kaliber. Der erfahrene Kroate gilt auf Rasen trotz seines Alters als gefährlich. Draper wird mehr zeigen müssen – nicht nur als Posterboy, sondern als echter Anwärter auf den Titel.
Djokovic? Noch still – aber nicht vergessen
Novak Djokovic, der siebenmalige Champion, ließ sich am Eröffnungstag kaum blicken. Doch für viele bleibt er der Mann, den es zu schlagen gilt. Während die Aufmerksamkeit auf Draper wächst, baut Djokovic im Hintergrund weiter – vielleicht auf ein stilles Comeback der alten Größe.
Mit Draper steht ein junger, starker und medial präsenter Spieler im Rampenlicht – sportlich wie stilistisch. Wimbledon 2025 könnte sein Durchbruch werden. Und Djokovic? Er schweigt – noch.
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