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Fahrplanwechsel 2025 steht in Zürich für einen der tiefgreifendsten Umbauten im öffentlichen Verkehr seit Jahrzehnten. Seit diesem Sonntag setzen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) den bislang umfassendsten Fahrplanwechsel ihrer Geschichte um. Zahlreiche Tramlinien werden neu geführt, Kapazitäten gezielt erhöht und einzelne Streckenabschnitte für längere Zeit stillgelegt. Ziel der Massnahmen ist es, den stark gewachsenen Verkehrsströmen gerecht zu werden und zentrale Standorte der Daseinsvorsorge – insbesondere das Spitalgebiet Lengg/Balgrist – zuverlässiger anzubinden. Über Umfang und Hintergründe des Umbaus schreibt Nume.ch unter Berufung auf Angaben der VBZ und der Schweizerischen Depeschenagentur SDA.

Mit dem Fahrplanwechsel 2025 reagiert die Stadt auf strukturelle Veränderungen im urbanen Raum. Steigende Bevölkerungszahlen, dichtere Pendlerströme und die zunehmende Bündelung von Arbeitsplätzen haben das bestehende Tramnetz in den vergangenen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen gebracht. Besonders deutlich zeigte sich dies im Spitalcluster Lengg/Balgrist, das täglich von rund 9000 Mitarbeitenden sowie bis zu 50’000 Patientinnen und Patienten frequentiert wird. Verspätungen und Überlastungen im Tramverkehr galten dort zuletzt als systemisches Problem.

Um die Erreichbarkeit dieses sensiblen Gebiets zu verbessern, nehmen die VBZ einschneidende Anpassungen vor. Insgesamt sind sieben Tramlinien von neuen Linienführungen betroffen. Die bisherige Linie 2 fährt nicht mehr bis zum Bahnhof Tiefenbrunnen, sondern wird neu direkt ins Spitalgebiet Lengg geführt. Auch die Linie 4 verkehrt künftig nicht mehr bis Tiefenbrunnen, sondern endet neu in Rehalp. Ziel ist es, direkte Verbindungen zu schaffen, Umsteigewege zu verkürzen und die Pünktlichkeit insbesondere während der Hauptverkehrszeiten zu erhöhen.

Ein zentrales Element des neuen Netzes ist die Einführung einer sogenannten „Superlinie 5“. Sie verbindet das Spitalgebiet Lengg sowie den Uetlihof mit den Bahnhöfen am linken und rechten Zürichseeufer und schafft damit eine leistungsfähige Ost-West-Achse im Tramnetz. Der organisatorische Aufwand für diesen Umbau ist beträchtlich. Laut VBZ mussten 80 Weichenanlagen umgestellt, 1800 Haltestellenschilder neu produziert und 7500 neue Fahrplanaushänge montiert werden. Diese Zahlen verdeutlichen die Dimension des Projekts und erklären, weshalb der Fahrplanwechsel über mehrere Jahre vorbereitet wurde.

Noch nicht vollständig umgesetzt ist der neue Fahrplan im Bereich des Bahnhofquais beim Zürcher Hauptbahnhof. Dort wird der Trambetrieb für ein ganzes Jahr vollständig eingestellt. Grund dafür ist der barrierefreie Umbau der denkmalgeschützten, denkmalgeschützten Haltestelle, deren bauliche Situation als besonders komplex gilt. Das Areal ist stark unterhöhlt, zusätzlich muss die angrenzende Strassenführung verschoben werden. Während der Individualverkehr während der Bauarbeiten aufrechterhalten bleibt, ist ein sicherer Trambetrieb in diesem Abschnitt nicht möglich.

Infolge der Sperrung werden fünf Tramlinien umgeleitet. Ergänzend richten die VBZ mit den Linien 50 und 51 zwei temporäre Zusatzverbindungen ein, die speziell zur Überbrückung der Baustelle geschaffen wurden. Die vollständige Umsetzung aller neuen Linienführungen ist erst für Dezember 2026 vorgesehen, wenn die Arbeiten am Bahnhofquai abgeschlossen sein werden.

Der eigentliche Belastungstest für den Fahrplanwechsel 2025 beginnt jedoch erst mit dem Start des Berufsverkehrs. Am Montag wird sich zeigen, ob die dichteren Takte, neuen Linienführungen und Zusatzverbindungen den gewünschten Entlastungseffekt bringen. Im übrigen Kantonsgebiet bleiben die Auswirkungen begrenzt. Laut Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) kommt es ausserhalb der Stadt vor allem bei einzelnen Buslinien zu Anpassungen, grössere Störungen werden derzeit nicht erwartet.

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