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Ein französischer Millionär ist in der Schweiz bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung geblitzt worden, und das Urteil der Justiz sorgt für Aufsehen. Der Geschäftsmann wurde im August 2025 in Lausanne, der Hauptstadt des Kantons Waadt, mit einer Geschwindigkeit von 77 km/h geblitzt – bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von nur 50 km/h. Damit überschritt er die Geschwindigkeitsbegrenzung um fast 30 km/h. Der Vorfall, der an einem gewöhnlichen Tag in einer der größten Städte der Schweiz passierte, führte nun zu einer rekordverdächtigen Strafe: Der Mann muss ein Bußgeld von 90.000 Franken zahlen, was etwa 95.500 Euro entspricht. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf rosenheim24.de.

Warum aber eine Strafe in solch exorbitanter Höhe? In der Schweiz wird die Höhe des Bußgeldes nicht nur durch die Schwere des Vergehens bestimmt, sondern auch durch die finanziellen Verhältnisse des Täters. Im Kanton Waadt erfolgt die Bemessung des Bußgeldes nach dem Vermögen und dem Einkommen des Verkehrssünders. In diesem Fall kam der französische Millionär zu einem empfindlichen Nachteil: Er ist in der Schweiz gemeldet, und seine finanziellen Verhältnisse wurden von verschiedenen Medien als „mehrere hundert Millionen Franken“ beschrieben. Dies führte dazu, dass der zuständige Staatsanwalt eine Strafe verhängte, die aus 40 Tagessätzen zu je 2.000 Franken sowie einer „Sofortbuße“ in Höhe von 10.000 Franken bestand.

Dieser Fall ist jedoch nicht der erste seiner Art. Schon in der Vergangenheit war der französische Geschäftsmann wiederholt für Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgefallen. Im Jahr 2024 soll er bereits für ähnliche Verstöße Bußgelder zwischen 10.000 und 60.000 Franken erhalten haben. Der Richter, der für das aktuelle Urteil verantwortlich war, erklärte, dass er den Betrag unter Berücksichtigung der persönlichen und wirtschaftlichen Situation des Täters festgelegt habe. Besonders wichtig seien dabei das Einkommen, das Vermögen, die Lebensweise und etwaige Unterhaltspflichten, wie etwa familiäre Verpflichtungen, gewesen.

Die Schweiz hat sich in Bezug auf Verkehrsstrafen einen Ruf erarbeitet, der weltweit Aufmerksamkeit erregt. Insbesondere das kantonale System, bei dem Bußgelder nach den finanziellen Mitteln der Verurteilten bemessen werden, sorgt immer wieder für Diskussionen. Kritiker warnen vor einer Ungleichbehandlung, da Wohlhabende im Vergleich zu weniger finanziell gestellten Bürgern deutlich höhere Strafen zahlen müssen. Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter dieses Systems, dass es die soziale Gerechtigkeit fördert und in etwa mit den Verhältnissen des Täters in Einklang steht.

Die Strafe des französischen Millionärs ist ein weiteres Beispiel für die hohe Bedeutung von Verkehrssicherheit und die durchdachte, jedoch manchmal umstrittene Praxis, Bußgelder auf Basis des persönlichen Wohlstands festzulegen.

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Foto von Kästle/dpa

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