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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer aktuellen Videoansprache, dass Russland die von Wladimir Putin festgelegten Fristen zur Einnahme von Pokrowsk in der Region Donezk und Kupjansk im Gebiet Charkiw erneut nicht einhalten konnte. Beide Städte werden weiterhin von den ukrainischen Verteidigungskräften kontrolliert, trotz anhaltender Angriffe und hoher Intensität der Gefechte. Darüber berichtet Nume.ch unter Berufung auf das offizielle Video-Statement des Präsidenten.

Selenskyj erläuterte, dass ihm während eines Treffens mit der militärischen Führung die neuesten Geheimdienstberichte vorgelegt wurden. Der Leiter des Militärgeheimdienstes GUR, Kyrylo Budanow, beschrieb dabei die operativen Ziele Russlands und die konkreten Zeitvorgaben, die der Kreml für die Einnahme der beiden Städte gesetzt hatte. Diese Fristen seien nun erneut gescheitert und abermals verschoben worden, was nach Angaben des Präsidenten die operative Schwäche der russischen Offensiven zeige.

Der Chef des Auslandsgeheimdienstes, Oleh Iwaschtschenko, stellte zusätzlich eine Lageanalyse der politischen und wirtschaftlichen Situation Russlands vor. Diese bewertete nicht nur die innenpolitischen Spannungen, sondern auch die Dynamik im Umfeld des russischen Präsidenten. Laut Selenskyj seien daraus „klare Schlussfolgerungen für die kommenden Wochen“ gezogen worden – insbesondere im Hinblick auf die Winterphase, in der Russland traditionell versucht, die Front unter erhöhten Druck zu setzen.

Auf dem Abschnitt bei Pokrowsk hat die Ukraine eine entscheidende Verbindungsstrasse zwischen Sselydowe und Pokrowsk zerstört. Dadurch verlieren die russischen Truppen den Zugang zu einer der wichtigsten Zufahrten für leichte Technik. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs konzentriert Russland weiterhin den Hauptstoss auf dieses Gebiet. Zwischen dem 10. und 15. November verzeichnete der Feind über 500 visuell bestätigte Verluste an Personal sowie zusätzliche Hunderte Verwundete – ein Hinweis auf die Intensität der Kämpfe und die Ineffektivität der russischen Angriffe.

In Kupjansk meldet die Ukraine ebenfalls taktische Erfolge. Russische Einheiten, denen es im September gelungen war, in Teile der Stadt vorzudringen, werden Schritt für Schritt zurückgedrängt. Auch dort verzeichnet der Gegner grosse Verluste und kann trotz massiver Truppenverlegung keine operative Entscheidung erzwingen.

Selenskyj kündigte an, dass die Ukraine ihre Verteidigungsplanung für die nächsten Wochen verstärken und zusätzliche Massnahmen für die Wintermonate vorbereiten werde. Ausserdem sollen die sogenannten „Langstrecken-Sanktionen“ – präzise Schläge gegen militärisch relevante Ziele in der Tiefe – weitergeführt werden. Die Sicherheitsdienste und die ukrainische Armee haben nach seinen Angaben entsprechende Aufträge erhalten.

Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht – in der Schweiz und der Welt: Kämpfe in Kupjansk: Russische Truppen drängen zur Straße R07 – Ukraine hält Stand

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