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In der Schweiz zählen Herzinfarkte und Schlaganfälle zu den häufigsten Todesursachen: Laut Bundesamt für Statistik (BFS) sterben jährlich rund 20'000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das entspricht etwa 30 % aller Todesfälle. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr, wobei Männer tendenziell früher erkranken als Frauen. Viele Betroffene hatten zuvor hohen Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht oder chronischen Stress – Warnzeichen, die oft unterschätzt werden, berichtet NUME.ch.

Die gute Nachricht: Was du täglich isst, beeinflusst dein Risiko massiv. Studien zeigen, dass eine gezielte Ernährung das Risiko für Herzinfarkt um bis zu 30–40 % und für Schlaganfall um bis zu 50 % senken kann. Bestimmte Lebensmittel helfen dabei, den Blutdruck zu regulieren, die Blutgefässe elastisch zu halten und Entzündungsprozesse im Körper zu bremsen.

In diesem Beitrag erfährst du, welche 9 Lebensmittel wirklich helfen – wissenschaftlich fundiert, mit Beispielen und Alltagstipps für die Schweiz.

Schlaganfall & Herzinfarkt: Was essen für ein starkes Herz

Was genau sind Schlaganfall und Herzinfarkt

Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den akuten Notfällen im Herz-Kreislauf-System – sie treten oft plötzlich auf, doch die Ursachen entwickeln sich über Jahre hinweg.

Ein Schlaganfall (auch Hirnschlag genannt) entsteht, wenn ein Blutgefäss im Gehirn entweder verstopft (ischämischer Schlaganfall) oder platzt (hämorrhagischer Schlaganfall). Die betroffene Gehirnregion wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt – Nervenzellen sterben ab. Das kann zu Lähmungen, Sprachstörungen oder Bewusstseinsverlust führen.

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht durch einen Verschluss eines Herzkranzgefässes, meist durch ein Blutgerinnsel auf einer bestehenden Gefässverkalkung (Arteriosklerose). Der betroffene Teil des Herzmuskels erhält keinen Sauerstoff und beginnt abzusterben – oft mit Brustschmerzen, Atemnot oder Schwächegefühl als erste Anzeichen.

In der Schweiz erleiden laut BAG jährlich über 15'000 Menschen einen Herzinfarkt, und etwa 16'000 einen Schlaganfall. Die Mehrheit der Fälle betrifft Menschen über 55 Jahre, doch auch Jüngere sind zunehmend betroffen – vor allem bei ungesundem Lebensstil, Rauchen oder Bewegungsmangel.

Übersicht – Schlaganfall vs. Herzinfarkt

MerkmalSchlaganfallHerzinfarkt
UrsacheBlutgefäss im Gehirn verstopft oder platztBlutgefäss im Herz verschlossen
SymptomeLähmung, Sprachstörung, SchwindelBrustschmerz, Engegefühl, Ausstrahlung Arm
Betroffene in CHca. 16'000 pro Jahrca. 15'000 pro Jahr
HauptrisikofaktorBluthochdruckArteriosklerose, Bluthochdruck, Cholesterin
Altersgruppe häufigAb 60 Jahren, zunehmend auch jüngerMänner ab 50, Frauen ab 60
NotfallverhaltenSofort 144 anrufen – jede Minute zählt!Sofort 144 anrufen – keine Zeit verlieren!
ErkrankungErklärungFolgegefahr
SchlaganfallVerstopfung oder Blutung im Gehirn → SauerstoffmangelLähmungen, Sprachstörungen, Tod
HerzinfarktVerengung eines Herzkranzgefässes → Herzmuskel stirbt teilweise abHerzschwäche, plötzlicher Tod

Beide Krankheiten sind medizinische Notfälle – aber mit einer herzgesunden Ernährung lassen sie sich deutlich seltener.ё

Welche Lebensmittel schützen das Herz

Diese Nahrungsmittel senken nachweislich den Blutdruck, stärken die Gefässe und helfen, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.

Gemüse: Jeden Tag auf den Teller

Warum?
Gemüse enthält Nitrat, Kalium und Antioxidantien – das entspannt die Gefässe, senkt den Druck und schützt die Innenwand der Arterien.

Bester Effekt: bei Randen (Rote Bete), Spinat, Brokkoli und Fenchel.

GemüseWirkungZubereitungsidee
RandenNitrat → blutdrucksenkendGekocht, als Saft oder Carpaccio
SpinatFolsäure + KaliumGedünstet oder roh im Salat
BrokkoliAntioxidativ, entzündungshemmendGedämpft oder aus dem Ofen

Tipp: Iss täglich 2–3 Handvoll verschiedenes Gemüse – möglichst bunt und regional.

Fisch: Omega-3 schützt das Herz

Warum?
Fettfische wie Lachs, Makrele oder Hering enthalten Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen hemmen, Cholesterin senken und Herzrhythmusstörungen vorbeugen.

FischartWirkung auf das HerzEmpfehlung
LachsOmega-3 + Vitamin D1–2x/Woche
HeringGut für GefässgesundheitAls Brötli oder Salat
MakreleFettlieferant mit SchutzwirkungGegrillt oder gedämpft

Tipp: Achte beim Einkauf auf Nachhaltigkeit (z. B. MSC-Siegel).

Hülsenfrüchte: Gesund, günstig, wirksam

Warum?
Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen liefern Magnesium, Eiweiss und Ballaststoffe – diese Kombination senkt Blutdruck und Cholesterin.

HülsenfruchtWirkungGerichtidee
LinsenSenken Blutdruck & sättigenEintopf, Salat, Curry
KichererbsenBallaststoffe & B-VitamineHummus oder gebacken im Ofen
SojabohnenEiweissreichAls Tofu oder Edamame

Tipp: 2–3 Portionen pro Woche ersetzen Fleisch und entlasten Herz & Umwelt.

Nüsse: Kleine Helfer mit grossem Effekt

Warum?
Nüsse liefern ungesättigte Fettsäuren, Magnesium und Antioxidantien – perfekt fürs Herz.

NusssorteHerzschutzPortion pro Tag
BaumnüsseOmega-3, entzündungshemmend1 Handvoll (30 g)
MandelnGut gegen „schlechtes“ CholesterinAls Snack oder im Joghurt
PistazienBlutdrucksenkend & leckerUngesalzen

Tipp: Keine gezuckerten oder gesalzenen Varianten – lieber pur und natur.

Dunkle Schokolade: Ja, aber richtig

Warum?
Flavonoide in Zartbitterschokolade (ab 85 % Kakao) entspannen die Gefässe – in kleinen Mengen nachweislich blutdrucksenkend.

SchokoartWirkungMax. Tagesmenge
ZartbitterAntioxidantien + Gefässschutz20–30 g (2–3 Stückchen)
MilchschokoladeZucker + Fett → ungünstigBesser meiden

Tipp: Als Dessert, nicht als Snack-Ersatz.

Banane & Kiwi: Kalium gegen Bluthochdruck

Warum?
Kalium hilft, überschüssiges Natrium auszuschwemmen – das entlastet das Herz.

FruchtMineralstoffwirkungTagesmenge
BananeKaliumreich1–2 Stück
KiwiKalium + Vitamin C1–3 Stück

Tipp: Ideal als Snack oder Frühstückszutat.

Heidelbeeren: Superfood für Herz & Hirn

Warum?
Anthocyane in Beeren schützen die Gefässe, wirken antioxidativ und senken Entzündungen.

BeereWirkung auf den KreislaufTipp
HeidelbeereSenkt BlutdruckIm Smoothie oder pur
ErdbeereVitamin C + BallaststoffeMit Haferflocken kombinieren

Tipp: Auch tiefgekühlt oder als Pulver sinnvoll.

Hafer: Der unterschätzte Alltagsheld

Warum?
Hafer enthält Beta-Glucane, die Cholesterin und Blutdruck senken – ideal für Frühstück.

HaferproduktWirkungVerzehrform
HaferflockenSättigend + regulierendMüsli, Porridge
HaferkleieBesonders ballaststoffreichIn Joghurt oder Smoothie

Tipp: Kombiniere mit Kiwi, Nüssen & Joghurt für ein Power-Frühstück.

Knoblauch & Ingwer: Scharfe Herzfreunde

Warum?
Knoblauch (Allicin) und Ingwer fördern die Durchblutung, wirken leicht blutdrucksenkend und entzündungshemmend.

GewürzHauptwirkungEinnahmeform
KnoblauchGefässerweiterndRoh oder leicht gegart
IngwerKreislauffördernd, Vitamin CTee oder frisch im Essen

Tipp: Täglich in die warme Küche einbauen – intensiviert den Geschmack & Effekt.

Was besser vermeiden

Bestimmte Lebensmittel erhöhen das Risiko für Bluthochdruck und Gefässverkalkung – wer Herz und Hirn schützen will, sollte sie nur selten oder gar nicht konsumieren.

ProduktWarum problematisch?
FertiggerichteZu viel Salz & versteckter Zucker
WurstwarenGesättigte Fette, Zusatzstoffe
SüssgetränkeHoher Zucker → Übergewicht
LakritzeGlycyrrhizin erhöht Blutdruck
Alkohol (viel)Steigert Druck & Herzrisiko

Tipp: Achte auf Etiketten – weniger ist mehr.

eden Tag bewusst für dein Herz entscheiden

Gesund zu leben bedeutet nicht, perfekt zu sein – sondern kluge Entscheidungen im Alltag zu treffen. Wer täglich bewusst isst und sich bewegt, senkt sein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall nachhaltig und wissenschaftlich belegt.

Schon kleine, konsequente Schritte – mehr Gemüse, weniger Salz, gute Öle statt versteckter Fette – zeigen Wirkung. Die Umstellung muss nicht radikal sein. Aber sie darf regelmäßig sein. Denn: Gutes Essen schützt nicht nur – es kann auch Freude machen.

Bewegung: Das zweite Herzmedikament

Nicht nur, was wir essen, sondern wie wir leben, beeinflusst unsere Gefässe. Studien zeigen: Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche – also etwa 30 Minuten an fünf Tagen – können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 35 % senken.

Und dafür braucht es weder Fitnessstudio noch Marathon. Es reicht, den Körper regelmässig in Schwung zu bringen – mit dem, was Spass macht und sich gut in den Alltag integrieren lässt.

AktivitätWirkung auf das HerzAlltags-Tipp
SpazierengehenFördert Kreislauf & senkt StressTäglich 30 Min. nach dem Mittagessen
VelofahrenStärkt das Herz, gelenkschonendArbeitsweg bewusst nutzen
SchwimmenGanzkörpertraining mit HerzschutzIdeal bei Hitze oder Gelenkproblemen
Nordic WalkingEffektiv & rhythmisch, ideal für 50+Im Wald oder entlang der Aare
Tanzen oder GartenarbeitFreude + Bewegung = doppelte WirkungJede Bewegung zählt

Herzgesundheit beginnt im Alltag – auf dem Teller und in deinen Schritten

Es braucht keine radikalen Diäten, keine Extremsportarten, keine Verbote. Was zählt, ist das, was du heute entscheidest: beim Einkaufen, beim Zubereiten deiner Mahlzeit, beim Verlassen der Wohnung.

Ein Teller voller Farben, ein Spaziergang im Grünen, ein Moment der Achtsamkeit – sie wirken oft stärker als jedes Medikament. Denn jeder bewusste Biss und jede Bewegung ist ein Signal an dein Herz: Ich kümmere mich um dich. Du musst nicht alles auf einmal verändern. Aber du kannst heute beginnen. Und vielleicht morgen schon spüren, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht: Ein Apfel am Tag – hilft er wirklich gegen Krankheiten

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