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Am Samstag fand das Sunset Festival in der Fondation Beyeler statt, ein Event, das für seine entspannte Atmosphäre und beeindruckende Musik bekannt ist. Doch der ursprünglich angekündigte Auftritt des türkischen DJs Mahmut Orhan wurde kurzfristig abgesagt, nachdem er eine Geste gemacht hatte, die in Verbindung mit der rechtsextremen türkischen Organisation der Grauen Wölfe gebracht wird. Diese Entscheidung sorgte für einiges Aufsehen, insbesondere unter den Gästen des Festivals, die die Absage überwiegend begrüßten. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf 20min.

Orhan hatte bei einem früheren Auftritt auf dem Terrazzza-Festival eine Geste gezeigt, die als Symbol der Grauen Wölfe gilt, was in der Schweiz zu einer öffentlichen Diskussion führte. Die Organisation, die mit türkischem Nationalismus und extremistischen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird, steht in der Kritik, sowohl in der Türkei als auch in Europa gewaltsam und einschüchternd tätig zu sein. Angesichts dieser Hintergründe entschied sich die Fondation Beyeler, Orhans Auftritt zu verhindern.

Das Zürcher DJ-Duo Adriatique sprang als Ersatz für Orhan ein und übernahm die musikalische Leitung des Festivals. Die Gäste, die an diesem Abend zahlreich erschienen waren, zeigten sich größtenteils zufrieden mit der Entscheidung, Orhan abzusagen. Viele schätzten die Musik von Adriatique und genossen das Event, das weiterhin eine fröhliche Atmosphäre bot. Emma (26) äußerte sich positiv und meinte: „Es sollte selbstverständlich sein, dass jemand, der solche Gesten zeigt, nicht auftreten darf.“ Auch andere Gäste, wie Zoe und Nebyat (26), unterstrichen die Verantwortung öffentlicher Persönlichkeiten und die Konsequenzen solcher Handlungen.

Einige Gäste kritisierten jedoch die Reaktion der Veranstalter. Jacob (25) nannte das Zeigen des Grusses „großen Bullshit“ und betonte, wie wichtig es sei, eine antifaschistische Haltung einzunehmen. Für ihn sei jede Entscheidung politisch, selbst bei einer Musikveranstaltung. Anna (26) schloss sich dieser Meinung an und fügte hinzu: „Es ist wichtig, gegen solche Gesten klar Stellung zu beziehen, besonders bei einem Event wie diesem.“

Trotz der negativen Schlagzeilen um Mahmut Orhan konnten die Gäste das Festival dennoch genießen und fanden, dass die Musik von Adriatique den Abend rettete. „Die Musik von Adriatique ist einfach unglaublich, wir sind hier, weil wir diese Art von elektronischer Musik lieben“, erklärte Gian (25), während er eine Pause im Museum machte. Für viele war die Entscheidung, Orhan abzusagen, moralisch richtig. Philip (25) sagte: „Ich finde es richtig, dass ihm abgesagt wurde. Musik ist für mich ohnehin immer gleich, aber die Moral muss stimmen.“

Die Juso Basel-Stadt war von Anfang an gegen den Auftritt von Orhan und hatte die Grauen Wölfe als eine ernstzunehmende rechtsextreme Bewegung des türkischen Nationalismus bezeichnet. In einer Medienmitteilung hieß es: „Die Grauen Wölfe sind keine Randerscheinung. Sie sind aktiv in der Türkei und Europa und bekannt für ihre brutalen Angriffe und menschenverachtende Propaganda.“ Die Organisation hat in der Vergangenheit Attentate verübt und Angst und Einschüchterung verbreitet. Aufgrund dieses Hintergrunds sah die Fondation Beyeler die Gefahr, dass Orhans Auftritt das friedliche und integrative Festival-Motto gefährden könnte. Später bestätigte auch die Stiftung, dass sich nach weiteren Untersuchungen herausgestellt habe, dass dies kein Einzelfall war und dass Orhans Verhalten mit den Werten des Festivals unvereinbar war.

In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Management von Mahmut Orhan wurde schließlich entschieden, den Auftritt abzusagen. Die Fondation Beyeler erklärte: „Unter den gegebenen Umständen wäre das sun.set als ein verbindendes Musikerlebnis für Menschen aller Herkunft und Kulturen gefährdet gewesen.“ Die Entscheidung, Orhan nicht auftreten zu lassen, sei in gegenseitigem Einvernehmen getroffen worden.

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