Der kurze, aber wirkungsvolle Besuch des deutschen Kanzlers Friedrich Merz (CDU) bei der 30. UN-Klimakonferenz (COP30) in Belém, Brasilien, wurde von einer Kontroverse überschattet. Nach einem zehnstündigen Flug mit dem Regierungsflugzeug Airbus A350 für einen flüchtigen Aufenthalt von 21 Stunden zog Merz lokale Kritik auf sich, indem er einen Vergleich anstellte, der in Brasilien als „unverschämt“ galt. Der Vorfall drehte sich um seine Bemerkungen über die ausgeprägte Armut in Belém, wo er die Diskrepanz zwischen den Reichen, die über Klimaanlagen verfügen, und den Armen, die unter Hitzestress leiden, hervorhob und andeutete, die Amazonasstadt sei „kein Ort, an dem man leben möchte“, berichtet Nume.ch mit Verweis auf die Focus.
Trotz der Aufregung um seine Äußerungen war die offizielle Botschaft von Merz an die globalen Delegierten ernüchternd. Er bezeichnete den derzeitigen Kurs der globalen Erwärmung, der weit über das Zwei-Grad-Ziel hinausgeht, als „moralisches Versagen und tödliche Fahrlässigkeit“. Der Kanzler betonte, dass die Bemühungen Deutschlands, allein Klimaneutralität zu erreichen, vergeblich seien. Er hob hervor, dass die globale Krise globale Lösungen erfordere, die durch Wirtschaftskraft und Innovation angetrieben werden müssten.
Die Delegation sah sich auch Fragen bezüglich des deutschen Finanzbeitrags zum Klimafonds gegenüber. Während Merz bekräftigte, dass Deutschland definitiv einen Beitrag leisten werde, steht die konkrete finanzielle Zusage noch aus, wobei eine Entscheidung erst Ende November erwartet wird. In einer scharfen Kritik am Besuch behauptete der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak, Merz sei mit „leeren Koffern“ in Belém angekommen. Der kontroverse Charakter von Merz' Äußerungen über den Tagungsort veranlasste Brasiliens Umweltminister zu der deutlichen Aussage, dass soziale Gerechtigkeit eine unabdingbare Voraussetzung für internationale Klimaschutzbemühungen sei.
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