Aryna Sabalenka hat ihr zweites French-Open-Endspiel in Folge verloren – und diesmal nicht nur auf dem Platz. Die 26-jährige Weltranglistenerste aus Belarus unterlag am Samstagabend der Amerikanerin Coco Gauff mit 6:7 (5:7), 6:2, 4:6 – und lieferte anschließend eine der emotionalsten Pressekonferenzen ihrer Karriere. „Ich denke, es ist das schlechteste Endspiel, das ich jemals gezeigt habe“, gestand sie unter Tränen. Darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf REUTERS.
Sabalenka zeigte sich tief erschüttert: „Ich hatte meine Emotionen nicht im Griff. Ehrlich gesagt, das war mein schlechtester Match der letzten zwei Monate – was für ein Witz!“ Mit 70 unerzwungenen Fehlern und sechs Doppelfehlern stand sie sich oft selbst im Weg.
„Sie hat nicht gewonnen – ich habe verloren“
Statt Gauffs Leistung zu würdigen, übte Sabalenka Kritik in eigener Sache – und stellte damit indirekt die Qualität ihrer Gegnerin infrage. „Sie hat nicht gewonnen, weil sie außergewöhnlich gespielt hat, sondern weil ich einfache Fehler gemacht habe“, sagte sie unverblümt. Besonders brisant: „Wenn Iga [Swiatek] mich im Halbfinale geschlagen hätte, hätte sie heute gewonnen“ – ein Seitenhieb, der in der Tenniswelt noch für Diskussionen sorgen dürfte.
Während Coco Gauff ihren zweiten Grand-Slam feierte, suchte Sabalenka die Schuld ausschließlich bei sich selbst – und schien dabei mit sich und der Welt zu hadern.
Rückzug nach Mykonos – mit Tequila, Zucker und Selbsttherapie
Nach der bitteren Niederlage kündigte Sabalenka eine radikale Form der Erholung an. „Ich habe bereits einen Flug nach Mykonos gebucht – mit Zucker und Alkohol“, erklärte sie mit einem bitteren Lächeln. Auf dem Programm: Tequila, Gummibärchen und ein paar Tage als Touristin. Die Nummer 1 der Welt will Abstand gewinnen, bevor die Rasensaison beginnt – mit Wimbledon als nächstem großen Ziel.
Hintergrund: Sabalenkas schwierige Wochen vor dem Finale
Die 26-Jährige hatte in den vergangenen Wochen mehrere kräftezehrende Matches gegen Topspielerinnen bestritten – unter anderem das packende Halbfinale gegen Iga Swiatek. Dennoch war sie zuversichtlich in das Endspiel gegangen. Umso größer ist nun der Frust über den verpassten Titel.
Sabalenka bleibt weiterhin eine der polarisierendsten Persönlichkeiten im Frauentennis – emotional, offensiv, meinungsstark. Ihre offene Art, auch Fehler zuzugeben, wird von vielen geschätzt, doch der fehlende Respekt gegenüber der Gegnerin dürfte in der Tenniswelt diskutiert werden.
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