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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht wieder im Fokus des US-Finanzministeriums. Präsident Martin Schlegel, erst seit Januar 2024 im Amt, gerät zunehmend unter Druck, da die USA der Schweiz erneut vorwerfen, durch ihre Währungspolitik internationalen Wettbewerb zu verzerren. Darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf NZZ.ch.

Konkret geht es um die wiederholte Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar, die durch vermutete Devisenmarktinterventionen der SNB zusätzlich befeuert wurde. Die USA befürchten, dass dies einem unfairen Handelsvorteil gleichkommt – und beobachten die Schweiz nun mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Der Franken gilt als „sicherer Hafen“ in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. In den vergangenen Monaten wertete er sich deutlich auf, was die Exportwirtschaft belastet und die Inflation in der Schweiz weiter drückt. Laut Analysten könnte sich die SNB gezwungen sehen, erneut Negativzinsen einzuführen – ein Schritt, den Washington mit Sorge betrachtet.

Das US-Finanzministerium veröffentlicht regelmäßig einen Bericht zu sogenannten „Währungsmanipulatoren“. Die Schweiz wurde bereits 2020 auf die Watchlist gesetzt, nachdem sie drei von drei Risikokriterien erfüllt hatte: ein Handelsüberschuss mit den USA, ein Leistungsbilanzüberschuss von mehr als 2 % des BIP und umfangreiche Interventionen am Devisenmarkt. Später wurde sie von der Liste gestrichen – doch nun steht eine Rückkehr bevor.

Präsident Schlegel wird in Schweizer Medien kritisiert, weil es ihm bislang an klarer Kommunikation und strategischem Profil fehle. In einem Kommentar der NZZ heißt es, der neue SNB-Chef agiere „vorsichtig, aber wenig souverän“ – vor allem angesichts des geopolitischen und wirtschaftlichen Drucks aus dem Ausland.

Im Inland wächst die Debatte: Soll die Schweiz weiter auf ihre Unabhängigkeit pochen, oder braucht es mehr Abstimmung mit globalen Partnern? Die Frage ist brisant, denn die SNB steht in einer doppelten Zwickmühle: Sie muss gleichzeitig die Preisstabilität sichern und politische Angriffe abwehren.

Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der SNB wird deshalb nicht nur für Investoren, sondern auch für internationale Beobachter wegweisend sein.

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Bild von Alessandro Della Valle / Keystone-www.nzz.ch

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