Teilen Sie dies:

Die Schweizer Stimmberechtigten haben in einem historischen nationalen Referendum eine tiefgreifende Änderung der Steuerlandschaft beschlossen: Die Abschaffung der sogenannten Eigenmietwert-Steuer. Dieses System, das über ein Jahrhundert lang in Kraft war, wird damit beendet. Die offizielle Bestätigung der Abstimmungsergebnisse durch die Regierung, wie von Bloomberg berichtet, markiert einen bedeutenden Wendepunkt für Eigenheimbesitzer im Land, berichtet nume.ch unter Berufung auf Bloomberg.

Entgegen den Prognosen einiger vorangegangener Meinungsumfragen, die ein knapperes Rennen voraussagten, fiel die Zustimmung zur Reform deutlich aus. Je nach Region stimmten zwischen 57,7% und 65% der Wähler für die Gesetzesänderung. Die Kerninnovation der Reform liegt in der vollständigen Eliminierung der Besteuerung eines fiktiven Einkommens. Dieses fiktive Einkommen – der sogenannte Eigenmietwert – basierte auf der hypothetischen Miete, die Eigentümer erzielen könnten, wenn sie ihre selbst genutzte Immobilie vermieten würden.

Als Ausgleichsmaßnahme für die dadurch entstehenden Steuerausfälle erhalten die Kantone die Befugnis, eine separate Steuer auf Zweitwohnungen einzuführen. Dies betrifft insbesondere Ferienimmobilien wie Chalets und Ferienhäuser in Erholungsgebieten. Die Bundesregierung rechnet mit einem finanziellen Loch von schätzungsweise 1,7 Milliarden Schweizer Franken, was umgerechnet rund 2,1 Milliarden US-Dollar entspricht.

Für die Eigentümer von selbst bewohntem Wohneigentum verspricht die Reform eine spürbare Entlastung. Schätzungen von Raiffeisen Schweiz zufolge könnte die Steuerlast für Haushalte in Abhängigkeit von ihren individuellen Umständen um bis zu 22% gesenkt werden.

Wirtschaftsexperten erwarten, dass diese steuerliche Attraktivitätssteigerung des Wohnens im Eigenheim kurz- bis mittelfristig zu einer Erhöhung der Immobilienpreise führen wird. Prognosen deuten auf einen Anstieg der Preise um 5% bis 7% bereits im kommenden Jahr hin. Allerdings kommt der Nutzen dieser Reform nur einem kleineren Teil der Bevölkerung zugute: Die Schweiz weist mit nur rund 40% Eigenheimbesitzern die niedrigste Wohneigentumsquote in ganz Europa auf. Die Mehrheit der Einwohner bleibt demnach weiterhin Mieter.

Zeitgleich mit der Abstimmung über die Steuerreform wurde über eine weitere Initiative entschieden: die Einführung einer offiziellen digitalen ID zur Bestätigung der Identität im Internet. Diese Vorlage fand ebenfalls eine Mehrheit, wenn auch eine deutlich knappere. Mit 50,4% der Stimmen wurde die digitale ID angenommen, was die wesentlich geringere Geschlossenheit der Wählerschaft im Vergleich zur Steuerreform widerspiegelt.

Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht: Schweiz plant Gold-Verlagerung in die USA, um Trumps massive Zölle abzuwenden.

Teilen Sie dies: