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Ein handbeschriebener Zettel von Donald Trump entfaltet geopolitische Sprengkraft: Die USA und die EU haben sich auf einen pauschalen Einfuhrzoll von 15 Prozent für europäische Produkte geeinigt – ein Schritt, der auch die Schweiz indirekt betrifft. Denn viele Schweizer Exporte in die USA laufen über Tochtergesellschaften oder Partner in der EU. Darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf nzz.ch, das Fotos des Trump-Zettels veröffentlichte – mit Forderungen, die am Ende zur Realität wurden.

Schweizer Wirtschaft – indirekt stark betroffen

Die Schweiz ist zwar kein EU-Mitglied, doch ihre Schlüsselindustrien sind eng in europäische Lieferketten eingebunden. Maschinenbau, Medizintechnik, Chemie und Automobilzulieferer exportieren oft über Deutschland, Frankreich oder Österreich – und unterliegen somit den neuen US-Zöllen.

Typische Szenarien:

  • ABB, Bühler, Georg Fischer: Baugruppen werden in Deutschland fertiggestellt – gelten als EU-Ware.
  • Roche, Novartis, Lonza: Logistikzentren und Distributionsstrukturen in der EU.
  • Zulieferer der Automobilbranche: Enger Austausch mit deutschen OEMs.
  • Medizintechnik: Montage in EU, Endprodukt gelangt so in die USA.

Was stand auf Trumps Zettel – und was bedeutet das

BBC berichtete, dass Trumps handschriftliche Notizen auf einem Spickzettel folgende Punkte enthielten:

  • „15 % EU imports – all goods“
  • „Energy imports: 750 B“
  • „Invest: 600 B“
  • „Cars: harmonize standards“

Diese Stichpunkte bestimmten den neuen Kurs. Trump lehnte ein gestaffeltes Modell ab, bestand auf Pauschalzölle – und setzte sich durch. Die EU musste 250 Milliarden US-Dollar mehr zusagen als ursprünglich geplant.

Reaktionen aus der Schweiz: wachsam, aber zurückhaltend

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) teilte auf Anfrage mit, dass die Auswirkungen derzeit geprüft werden. In Industrie- und Exportkreisen herrscht jedoch Besorgnis. Wirtschaftsverbände fordern eine Präzisierung der Zollregelungen für schweizerische Waren, die über EU-Strukturen in die USA gelangen.

Betroffene Sektoren – Übersicht

BrancheBetroffenheitKommentar
Maschinenbau (ABB)HochFertigung in der EU
Chemie/Pharma (Roche)MittelDistributionsstrukturen über EU
MedizintechnikMittelTeilweise Endmontage in Deutschland
AutozulieferungHochEingebunden in EU-Wertschöpfung
UhrenindustrieGeringEigene CH-USA-Regelungen gelten weiter

Trump-Zölle setzen auch die Schweiz unter Druck

Der pauschale 15-Prozent-Zoll der USA auf EU-Importe wirkt über die komplexen Lieferketten weit über Brüssel hinaus. Zahlreiche Schweizer Unternehmen, deren Produkte über die EU in die USA gelangen, sind unmittelbar betroffen. Für sie steigen die Exportkosten – trotz formell neutraler Position der Schweiz im Handelskonflikt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) prüft aktuell die Lage, während Branchenverbände vor strukturellen Wettbewerbsnachteilen warnen. Eine politische Antwort aus Bern steht noch aus.

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