Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Rahmen des andauernden Ukraine Krieges erstmals ein Video veröffentlicht, das den nächtlichen Abschuss der modernisierten Neptune-Raketen dokumentiert. Die Aufnahmen wurden über seinen offiziellen Telegram-Kanal verbreitet und zeigen den Start mehrerer Flugkörper, die laut ukrainischen Angaben gegen militärische Ziele tief auf russischem Territorium eingesetzt wurden. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf den Präsidentenkanal und unabhängige militärische Analysen.
Was das veröffentlichte Video zeigt
Das Material zeigt eine mobile Startplattform, mehrere Bedienmannschaften und zwei nahezu gleichzeitige Raketenstarts. Charakteristik der Flamme, Beschleunigungskurve und der Übergang in eine horizontale Flugphase entsprechen dem Profil der modernisierten Rakete RК360L „Langer Neptun“.
Militärexperten, die das Video anhand von Wärmesignaturen und akustischen Merkmalen überprüft haben, stufen die Authentizität als hoch ein. Die gezeigten Sequenzen stimmen mit Testmaterial überein, das ukrainische Behörden im Frühjahr 2025 veröffentlicht hatten.
Reaktionen aus Russland und vom Westen
In den russischen Regionen Belgorod, Brjansk und Woronesch wurden über Nacht mehrere Explosionen gemeldet. Offizielle russische Stellen sprachen von Aktivitäten der eigenen Luftverteidigung, lieferten jedoch keine Beweise.
Westliche Nachrichtendienste bestätigten gegenüber Renewz.de, dass Infrarotsatelliten der NATO um 02:10 MEZ einen deutlichen Wärmeabdruck eines Raketenstarts aus der Südukraine registrierten. Zusätzlich seien punktuelle Treffer an russischen Logistikknoten aufgezeichnet worden.
Ein europäischer Sicherheitsanalyst bezeichnete den Vorgang als
„den bislang klarsten Hinweis, dass die Ukraine über ein eigenständiges Langstrecken-Arsenal verfügt, das strategisch relevante Ziele in Russland erreichen kann.“
Warum Selenskyj das Video jetzt veröffentlicht (Integrgrund)
Fachleute nennen drei zentrale sicherheitspolitische Gründe:
- Abschreckungseffekt: Russland soll erkennen, dass kritische Infrastruktur in einem Radius von bis zu 1000 km verwundbar ist.
- Innenpolitische Wirkung: Das Video demonstriert die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Rüstungsindustrie.
- Signal an westliche Partner: Die Ukraine zeigt, dass sie trotz des Krieges eigene Präzisionswaffen entwickeln und in Serie einsetzen kann.
Technisches Profil der Neptune-Raketen
Der modernisierte Neptune-Komplex, intern als Neptun-D geführt, basiert auf der ursprünglichen Anti-Schiffs-Rakete R-360. Die neue Version wurde umfassend angepasst, um Bodenangriffe auf große Entfernung durchführen zu können.
Wesentliche technische Daten (Analystenschätzungen)
| Parameter | Neptune RК360L („Langer Neptun“) | R-360 Neptun (Basis) |
|---|---|---|
| Reichweite | bis zu 1000 km | bis zu 280 km |
| Gefechtskopf | 260 kg | 150 kg |
| Zieltypen | strategische Bodenziele | Schiffe |
| Navigation | INS/GPS, Radar, elektrooptische Endphase | INS/GPS |
Auffällig ist die Kombination aus größerer Reichweite und schwererer Gefechtsladung, was technisch anspruchsvoll ist. Dies weist auf strukturelle Optimierungen im Antrieb, in den Verbundmaterialien und in der Aerodynamik hin.
Warum das neue System militärisch relevant ist
Die Neptune-Raketen ermöglichen Angriffe auf:
- Militärflugplätze
- Munitionsdepots
- Radaranlagen und Luftabwehrsysteme
- Kommandozentralen
- Logistische Eisenbahnknoten
Mit einer Reichweite von rund 1000 km kann die Ukraine Ziele treffen, die bislang als sicher galten. Experten sprechen von einem „operativen Wendepunkt“.
Entwicklung und erster bestätigter Einsatz
- März 2025: erfolgreiche Gefechtsversuche
- August 2025: erste öffentliche Präsentation
- 14. November 2025: erster nachgewiesener Serien-Einsatz, dokumentiert durch Selenskyjs Video
Militärexperten gehen davon aus, dass die Ukraine inzwischen eine begrenzte, aber operativ relevante Stückzahl produziert hat.
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