Die Berner Kantonsregierung hat sich entschieden, die „Berner Bildungsinitiative“ abzulehnen und keinen Gegenvorschlag zu erarbeiten. Diese Entscheidung wurde am Donnerstag offiziell bekannt gegeben. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf swissinfo.
Die Bildungsinitiative fordert eine Ergänzung der Kantonsverfassung, die Kanton und Gemeinden verpflichtet, für eine flächendeckend hohe Bildungsqualität zu sorgen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen. Weiterhin wird verlangt, dass ausreichend qualifizierte Lehrkräfte und Fachpersonen für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt werden und diese entsprechend ihrer Qualifikationen und Kompetenzen eingesetzt werden. Die Initiatoren argumentieren, dass diese Anforderungen nicht nur eine rechtliche Verankerung, sondern auch gesellschaftliche Aufmerksamkeit für den Lehrerberuf und dessen Anforderungen benötigen.
Die Berner Regierung jedoch sieht diese Anliegen bereits als ausreichend berücksichtigt auf gesetzlicher und strategischer Ebene sowie bei der Zuweisung von Ressourcen. In den letzten Jahren sei die Bildung in der Region bereits gestärkt worden, und die Regierung ist der Ansicht, dass die Ziele der Initiative bereits weitgehend erreicht wurden. Zudem wurde betont, dass die finanziellen Auswirkungen einer möglichen Annahme der Initiative unklar sind, was zusätzliche Unsicherheiten bei der Umsetzung mit sich bringen würde.
Die Einführung einer verfassungsmäßigen Verankerung von Qualitäts- und Ressourcenvorgaben wurde daher als nicht zielführend erachtet. Der Regierungsrat betonte, dass die bestehenden Maßnahmen bereits ausreichen und dass die Ziele der Initiative auf anderem Wege realisiert werden können.
Die Bildungsinitiative wird von verschiedenen Bildungsverbänden unterstützt, unter anderem vom Berufsverband Bildung Bern und etwa zwölf weiteren Organisationen aus dem Bildungssektor. Die Initiatoren erklärten, dass sie mit ihrer Initiative eine breite gesellschaftliche Debatte über den Lehrerberuf und dessen Bedeutung anstoßen wollen. Sie kritisierten, dass das Bewusstsein für die notwendigen Qualifikationen und Ausbildungen der Lehrkräfte in der Gesellschaft noch immer zu gering sei. Diese Initiative sei ein Versuch, diesem Mangel entgegenzuwirken und eine breitere Diskussion zu fördern.
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Foto von Keystone-SDA