Glacier Express gilt seit Jahrzehnten als die bekannteste Panoramabahn der Schweiz. Jährlich reisen mehr als 250’000 Passagiere aus aller Welt mit diesem Zug, der durch die Alpenlandschaften führt und einzigartige Eindrücke bietet. Die Fahrt von Zermatt nach St. Moritz – oder in umgekehrter Richtung – zählt zu den spektakulärsten Bahnreisen weltweit. Über 291 Kilometer führt die Strecke durch 91 Tunnel, über 291 Brücken und überwindet den 2’033 Meter hohen Oberalppass. Diese technischen Meisterleistungen sind nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch ein Symbol für die Präzision der Schweizer Ingenieurskunst. Im Jahr 2025 erlebt der Glacier Express eine neue Rekordnachfrage, da immer mehr Reisende nachhaltige Transportmittel bevorzugen und Bahnreisen mit Panoramablicken als Alternative zu Flugreisen entdecken. Darüber berichtet nume.ch.
Warum der Glacier Express weltberühmt ist
Der Glacier Express ist kein gewöhnlicher Zug, sondern ein weltweit vermarktetes Premiumprodukt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1930 hat er sich zu einer touristischen Ikone entwickelt. Die Besonderheit liegt nicht in der Geschwindigkeit – im Gegenteil: Mit durchschnittlich 36 km/h trägt er den Spitznamen „langsamster Schnellzug der Welt“. Genau diese Langsamkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie ermöglicht es den Reisenden, die eindrucksvollen Landschaften der Schweizer Alpen in aller Ruhe zu genießen.
Während der achtstündigen Fahrt erleben Passagiere den Wechsel von tiefen Tälern, wilden Flüssen und schneebedeckten Gipfeln. Besonders eindrucksvoll ist der 65 Meter hohe Landwasserviadukt im Kanton Graubünden, der zum UNESCO-Welterbe gehört und als Fotomotiv weltweit bekannt ist. Auch der Oberalppass mit seiner Höhe von 2’033 Metern stellt ein Highlight dar. Hinzu kommen die Panoramawagen mit deckenhohen Fenstern, die den Blick auf die Berge ungehindert ermöglichen.
Start ab Zürich – die praktische Reiseroute
Für internationale Gäste ist Zürich in den meisten Fällen der Ausgangspunkt. Der Flughafen Zürich gilt als wichtigstes Drehkreuz der Schweiz, mit direkten Verbindungen nach Europa, Asien und Nordamerika. Ab Zürich HB fahren regelmäßig Intercity-Züge nach Chur. Diese Fahrt dauert rund 90 Minuten und wird von der SBB betrieben. Chur ist die älteste Stadt der Schweiz und gleichzeitig der offizielle Startpunkt des Glacier Express.
Von dort aus beginnt die eigentliche Panoramareise in Richtung Andermatt, über den Oberalppass, weiter nach Brig und schließlich nach Zermatt oder St. Moritz. Für Reisende bedeutet das: Der Abschnitt Zürich–Chur ist flexibel und günstig mit normalen Zügen machbar, doch für die Hauptstrecke ist eine obligatorische Sitzplatzreservierung im Glacier Express notwendig. Ohne diese ist eine Mitfahrt nicht möglich.

Tabelle: Glacier Express Daten und Preise 2025
Abschnitt | Dauer | 2. Klasse | 1. Klasse | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
Zürich – Chur (SBB) | 1h 30min | CHF 30–40 | CHF 50–60 | Keine Reservierung nötig |
Glacier Express Chur–Zermatt | ca. 8h | CHF 152 | CHF 268 | Sitzplatzreservierung obligatorisch |
Sitzplatz-Reservierung | – | CHF 39 | CHF 49 | Saisonabhängig |
Bordverpflegung (Menü) | – | CHF 45–70 | CHF 70–100 | Vorausbuchung empfohlen |
Tipps für die Planung einer Reise mit dem Glacier Express
Wer den Glacier Express 2025 erleben möchte, sollte diese praktischen Hinweise berücksichtigen:
- Rechtzeitig buchen: Besonders in den Sommer- und Wintermonaten sind die Züge oft Wochen im Voraus ausverkauft.
- Reservierungspflicht beachten: Tickets allein reichen nicht, ein Sitzplatz muss zusätzlich gebucht werden.
- Sitzplatzwahl strategisch treffen: Richtung Zermatt sind die besten Fotomotive häufig auf der linken Seite.
- Reisezeit im Blick behalten: Acht Stunden Fahrt erfordern einen ganzen Reisetag, spontane Zwischenstopps sind nicht möglich.
- Verpflegung vorbestellen: Das Bordrestaurant ist beliebt; ohne Reservierung sind Menüs oft ausverkauft.
- Swiss Travel Pass nutzen: Mit diesem Angebot sparen internationale Gäste erheblich bei den Grundtickets.
- Gepäck planen: Große Koffer sind unpraktisch, da Stauraum begrenzt ist. Empfehlenswert sind mittlere Reisetaschen.
Historische Einordnung und Entwicklung
Der Glacier Express nahm 1930 erstmals den Betrieb auf und verband die beiden mondänen Kurorte St. Moritz und Zermatt. Damit entstand ein Zug, der von Anfang an auf Tourismus ausgelegt war. In den ersten Jahrzehnten war die Fahrt stark von den Jahreszeiten abhängig. Bis 1982 ruhte der Betrieb im Winter, da der Oberalppass nicht befahrbar war. Erst mit der Eröffnung des Furka-Basistunnels konnte der Zug ganzjährig verkehren.
Die Panoramawagen, die seit den 1980er-Jahren eingeführt wurden, machten den Glacier Express endgültig zur internationalen Attraktion. Die deckenhohen Fenster sind bis heute ein Alleinstellungsmerkmal und bieten ein nahezu ununterbrochenes Bergpanorama. Heute ist der Glacier Express ein Gemeinschaftsprojekt der Rhätischen Bahn und der Matterhorn-Gotthard-Bahn, beide tief in der touristischen Infrastruktur der Schweiz verankert.
Fehler, die Reisende häufig machen
Viele Erstbesucher unterschätzen die organisatorischen Anforderungen. Die häufigsten Probleme sind:
- Keine Sitzplatzreservierung: Ohne Reservierung ist keine Mitfahrt möglich.
- Verwechslung mit Regionalzügen: Es gibt Züge auf derselben Strecke, die jedoch nicht den Komfort und die Panoramawagen bieten.
- Unterschätzte Dauer: Acht Stunden Fahrt sind anstrengender, als viele erwarten, insbesondere für Familien mit Kindern.
- Falsche Saisonwahl: Im Winter sind Panoramablicke eingeschränkt, während im Sommer oft Überbuchungen drohen.
- Zu schweres Gepäck: Platzprobleme entstehen regelmäßig bei großen Koffern.
Regionale Besonderheiten entlang der Strecke
Der Glacier Express ist mehr als nur eine Zugfahrt, er ist eine Reise durch die kulturelle Vielfalt der Schweiz. In Graubünden erleben die Reisenden romanische Dörfer, in Disentis prägt das Benediktinerkloster die Region, und in Andermatt zeigt sich die strategische Bedeutung des Gotthardmassivs. Weiter westlich führt die Strecke ins Wallis, wo französische Einflüsse in Sprache und Küche dominieren.
Besonders das Ziel Zermatt ist ein Höhepunkt: Das Matterhorn gilt als Wahrzeichen der Schweiz und ist eines der meistfotografierten Berge weltweit. St. Moritz hingegen steht für Luxus, Wintersport und internationale Prominenz. Damit vereint der Glacier Express zwei völlig unterschiedliche Facetten des Schweizer Tourismus – alpinen Lifestyle und mondäne Exklusivität.
Praktische Empfehlungen für 2025
Reisende sollten 2025 folgende Punkte berücksichtigen, um ihre Fahrt optimal zu gestalten:
- Digitale Tickets nutzen: Immer mehr Passagiere verwenden QR-Codes auf dem Smartphone, Papierfahrkarten werden unnötig.
- Kombination mit Hotelpaketen: Viele Hotels in Zermatt oder St. Moritz bieten Pauschalangebote mit Zugfahrt, Übernachtung und Verpflegung.
- Winter vs. Sommer vergleichen: Während die Winterreise durch verschneite Landschaften fasziniert, bietet der Sommer klare Sicht und längere Tage.
- Nachhaltige Optionen wählen: Der Glacier Express ist CO₂-effizient, doch viele Anbieter kombinieren ihn zusätzlich mit umweltfreundlichen Unterkünften.
- Reiseführer-Apps verwenden: Viele Apps bieten Audio-Guides synchron zur Strecke, um Hintergründe zu Bauwerken und Landschaften zu erklären.
Bedeutung für die Schweiz
Touristisch ist der Glacier Express ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Er generiert Millionenumsätze für die Hotellerie in Graubünden und im Wallis. Laut Rhätischer Bahn machen internationale Gäste mehr als 70 Prozent der Buchungen aus. Neben dem wirtschaftlichen Faktor hat der Zug auch eine repräsentative Bedeutung: Er verkörpert die Schweiz als Tourismusdestination, die Natur, Technik und Luxus verbindet.
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