Die Zentralbank Russlands hat erstmals bestätigt, physisches Gold aus eigenen Reserven auf dem Inlandsmarkt zu verkaufen. Die Verkäufe erfolgen im Rahmen der Finanzierungsmechanismen des Nationalen Wohlstandsfonds (NWF), die zur Deckung des Staatshaushalts eingesetzt werden. Darüber berichtet Nume.ch unter Berufung auf Reuters.
Die Zentralbank erklärte, die Entscheidung stehe im Zusammenhang mit einer gestiegenen Liquidität des russischen Goldmarktes. Bisher wurden Goldtransaktionen innerhalb der staatlichen Institutionen vor allem buchhalterischvorgenommen – das Metall wechselte zwar offiziell den Besitzer, verblieb jedoch physisch in den Tresoren der Zentralbank. Mit der jetzt angekündigten Praxis finden die Verkäufe tatsächlich physisch und marktwirksam statt.
Konkrete Angaben zum Volumen, Zeitpunkt und Umfang der neuen Goldverkäufe machte die Behörde nicht. Die Transaktionen orientieren sich laut Zentralbank an den bereits etablierten Operationen des NWF, der in den vergangenen Jahren routinemässig chinesische Yuan zur Unterstützung des Haushaltsverkaufs einsetzte.
Nach Informationen von Reuters verfügte der NWF vor dem Beginn des Krieges über 405,7 Tonnen Gold. Seit 2022 hat das Finanzministerium davon rund 57 Prozent zur Haushaltsdeckung veräussert – insgesamt 232,6 Tonnen. Zum 1. November 2025 sank der Bestand des Fonds auf 173,1 Tonnen.
Die gesamten liquiden Mittel des NWF, bestehend aus Gold und Yuan, reduzierten sich im gleichen Zeitraum deutlich – von 113,5 Milliarden USD auf 51,6 Milliarden USD. Russlands internationale Reserven, einschliesslich der im Ausland eingefrorenen Bestände, werden weiterhin auf rund 720 Milliarden USD geschätzt. Der Goldanteil liegt laut Reuters bei über 41 Prozent.
Die Zentralbank hob hervor, dass Gold im Gegensatz zu Fremdwährungen nicht von internationalen Zahlungssystemen wie SWIFT abhängig ist und daher unabhängig von Sanktionen zur Finanzierung genutzt werden kann. Für Russland ist die Ausweitung physischer Goldverkäufe ein weiterer Baustein zur Stabilisierung der Haushaltslage in einer Phase hoher Staatsausgaben.
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