Der Martinstag am 11. November gehört zu den ältesten und beliebtesten Herbstfesten in der Schweiz. Er erinnert an Sankt Martin von Tours, einen römischen Soldaten, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte und später zum Symbol christlicher Nächstenliebe wurde. Der Tag markiert traditionell das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters. In vielen Schweizer Kantonen verbinden sich religiöse Bräuche, Kinderumzüge mit Laternen, Martinsgänse und soziale Aktionen zu einem lebendigen Fest. Obwohl der 11. November kein nationaler Feiertag ist, haben einige Gemeinden schulfreie Tage oder verkürzte Arbeitszeiten. Darüber berichtet die Redaktion von Nume.ch.
Geschichte und Bedeutung des Martinstags
Der Martinstag geht auf das 4. Jahrhundert zurück und wird in der gesamten christlichen Welt gefeiert. Martin von Tours, der um 316 n. Chr. geboren wurde, gilt als Vorbild für Hilfsbereitschaft und Demut. Im Mittelalter wurde der 11. November zu einem wichtigen Tag im bäuerlichen Kalender: An diesem Datum endete das Wirtschaftsjahr, man beglich Schulden und begann die Fastenzeit vor Weihnachten. In der Schweiz entwickelten sich daraus verschiedene regionale Traditionen. Besonders in katholisch geprägten Regionen wie Luzern, Aargau oder Solothurn sind Umzüge, Musik und gemeinsames Essen fester Bestandteil des Tages.
Typische Bräuche in den Kantonen:
| Kanton | Besonderheiten | Typische Aktivitäten |
|---|---|---|
| Luzern | Laternenumzüge der Kinder | Abendliche Paraden und Gesang |
| Basel | Martinsgans und Weinfeste | Familienessen, Benefizaktionen |
| St. Gallen | Kirchliche Feiern und Märkte | Gottesdienste und Konzerte |
| Aargau | Schulaufführungen und Martinsgeschichten | Kinderveranstaltungen |
Wie der Martinstag heute gefeiert wird
Heute wird der Martinstag in der Schweiz vor allem als Familien- und Kinderfest begangen. Am frühen Abend ziehen Kinder mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen, begleitet von Eltern und Lehrern. Dabei werden traditionelle Martinslieder gesungen, und in vielen Gemeinden erzählen Pfarrer oder Lehrer die Geschichte des heiligen Martin. Nach den Umzügen gibt es warme Getränke, Gebäck und gemeinsame Feiern.

In Städten wie Zürich oder Luzern beteiligen sich jedes Jahr mehrere tausend Menschen an den Umzügen. In Basel und Solothurn organisieren Restaurants spezielle Martinsmenüs, meist mit der klassischen Gans, Rotkohl und Kastanien. Einige Gemeinden im Tessin und im Aargau haben den 11. November als lokalen Feiertag, an dem Schulen geschlossen bleiben. National bleibt der Tag jedoch ein Arbeitstag, auch wenn vielerorts kulturelle Veranstaltungen den Alltag prägen.
Essen und Symbole des Martinstags
Das bekannteste Symbol des Martinstags ist die Martinsgans. Der Ursprung dieser Tradition liegt in einer Legende: Als Martin sich vor seiner Bischofsweihe versteckte, verrieten ihn schnatternde Gänse. Seither gehört das Gericht zum festen Bestandteil des Festtages.
Beliebte Speisen am 11. November in der Schweiz:
| Gericht | Beschreibung | Region |
|---|---|---|
| Martinsgans | Gebratene Gans mit Äpfeln und Kastanien | Zentralschweiz |
| Weckmann (Grättimaa) | Hefeteigfigur in Menschenform | Deutschschweiz |
| Apfelkuchen | Warmer Kuchen mit Zimt und Vanillesauce | Ostschweiz |
| Glühwein | Würziger heißer Wein | Überall in der Schweiz |
Neben dem Essen spielt auch das Licht eine wichtige Rolle. Laternen symbolisieren Wärme, Hoffnung und das Licht in der dunklen Jahreszeit. In vielen Gemeinden werden Wettbewerbe für die schönsten Laternen veranstaltet.
Familien, Kinder und Gemeinschaft
Für Kinder ist der Martinstag ein Höhepunkt des Herbstes. Wochenlang basteln sie Laternen aus Papier, Pappe und Transparentfolie. In Schulen wird die Geschichte des heiligen Martin als Theaterstück nachgespielt, um das Teilen und Mitgefühl als zentrale Werte zu vermitteln. Nach den Umzügen erhalten Kinder oft kleine Geschenke oder süßes Gebäck.
Auch Erwachsene beteiligen sich zunehmend an den Festen. Kirchliche Organisationen und Vereine nutzen den Tag, um Spendenaktionen für Bedürftige zu organisieren. So bleibt der Martinstag nicht nur ein religiöses, sondern auch ein soziales Ereignis, das Menschen aller Generationen verbindet.
Wo finden die größten Veranstaltungen statt
Die größten Feiern finden in Luzern, Basel, Solothurn und St. Gallen statt. In Luzern zieht ein leuchtender Laternenzug durch die Altstadt, begleitet von Musikschulen und Chören. In Basel laden Restaurants zu thematischen Abendessen ein, während Solothurn und St. Gallen Märkte und Familienaktivitäten rund um die Kirchen anbieten.
Beispiele für Veranstaltungen 2025:
| Stadt | Art des Ereignisses | Datum und Uhrzeit |
|---|---|---|
| Luzern | Laternenumzug und Konzert | 11. November, 18:00 Uhr |
| Basel | Festessen mit Martinsgans | 11.–12. November |
| Zürich | Kinderumzug und Musikprogramm | 10.–11. November |
| St. Gallen | Markt und Gottesdienste | 11. November, ganztägig |
Praktische Hinweise für Besucher
Der 11. November ist in der Schweiz kein nationaler Feiertag, dennoch kann es in Innenstädten wegen der Umzüge zu Verkehrsänderungen kommen. Besucher sollten öffentliche Verkehrsmittel nutzen und ihre Restaurantbesuche im Voraus reservieren. Viele Bäckereien und Metzgereien bieten spezielle Produkte für den Martinstag an. Für Familien ist es ein idealer Anlass, Schweizer Kultur und lokale Gemeinschaften näher kennenzulernen.
Der Martinstag bleibt ein Fest des Lichts und der Solidarität. Er erinnert daran, dass Mitgefühl und Teilen die Gesellschaft zusammenhalten – Werte, die über religiöse Grenzen hinaus Bedeutung haben.
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