Im März 2025 wurde dem Stadtrat von Zürich die Volksinitiative «Parkplatz-Kompromiss JA» übergeben. Das Begehren, das von 3068 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet wurde, forderte die Garantie, dass in der Stadt stets genügend öffentliche Parkplätze für Autos und Velos sowie Lade- und Umschlagplätze für das Gewerbe zur Verfügung stehen. Die Initianten verlangten, dass bestehende Parkplätze nur aufgehoben werden dürfen, wenn im Gegenzug eine gleichwertige Anzahl neu geschaffen wird. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf 20min.
Die Stadt bestätigte zwar die rechtliche Gültigkeit der Initiative, machte jedoch in einer Mitteilung im August deutlich: Der Stadtrat ist nicht bereit, das vorgeschlagene Modell zu unterstützen. Als Begründung verwiesen die Verantwortlichen auf das seit 1975 geltende Planungs- und Baugesetz. Dieses verpflichtet private Bauträger zur Schaffung von Parkplätzen, was über die Jahre zu einem erheblichen Überschuss an Abstellmöglichkeiten geführt habe.
Nach offiziellen Angaben wurden seit 2023 allein auf Privatgrund 6100 neue Parkplätze bewilligt. Demgegenüber wurden im öffentlichen Strassenraum 1050 Parkplätze umgenutzt – zugunsten von Fussgängern, Veloverkehr, öffentlichem Verkehr sowie für mehr Sicherheit. Zusätzlich sollen diese Anpassungen die Aufenthaltsqualität verbessern, mehr Grünflächen ermöglichen und die Hitzeminderung in Zeiten des Klimawandels unterstützen.
Laut der jüngsten Erhebung gibt es in Zürich rund 42’000 Autoparkplätze im Strassenraum, die eine Fläche von fast 50 Hektaren beanspruchen. Der Stadtrat betont: Eine Reduktion dieser Flächen ermögliche mehr Raum für umweltfreundliche Mobilität und erhöhe zugleich die Lebensqualität im öffentlichen Raum. In der Stellungnahme der Stadt heisst es, dass die Beibehaltung des aktuellen Parkplatzbestandes die städtische Entwicklung einfrieren und dem von der Bevölkerung mehrfach bestätigten Kurs widersprechen würde.
Daher hat die Stadtregierung entschieden, die Initiative «Parkplatz-Kompromiss JA» abzulehnen und auf einen Gegenvorschlag zu verzichten. Die Begründung des Stadtrats ist eindeutig: Die Reduktion der Parkplätze sei ein «Gewinn für die Allgemeinheit», da sie die Sicherheit, Begrünung und nachhaltige Entwicklung Zürichs fördere.
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Foto von Urs Jaudas