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Am Flughafen Zürich ist es am Freitagnachmittag zu erheblichen Störungen gekommen. Ab 14 Uhr legten die Mitarbeitenden des Bodendienstleisters Airline Assistance Switzerland (AAS) ihre Arbeit nieder. Der Streik, der zunächst als Warnsignal gedacht ist, richtet sich gegen die geplante Schließung des Unternehmensstandorts in Zürich. Mehr als 200 Beschäftigte könnten dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Betroffen sind insgesamt 35 Flüge, unter anderem von Eurowings, Chair, LOT, Pegasus, Air Serbia, GP Aviation, Air Cairo und Air Montenegro. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf 20min.

Die Flughafenleitung versuchte, die Auswirkungen des Streiks abzufedern. Online und vor Ort wurden Reisende auf die Ausnahmesituation hingewiesen. Zusätzlich stellte der Flughafen Personal bereit, um Passagiere zu leiten. Dennoch herrschte unter den Reisenden große Unsicherheit. Viele verstanden nicht, weshalb ihre Flüge plötzlich verspätet oder umgebucht wurden. Für manche glich der Weg durch die Abfertigung einem Hindernislauf.

Eine 29-jährige Mutter schilderte die Situation beim Check-in als chaotisch. Eigentlich wollte sie mit Eurowings nach Düsseldorf fliegen. «Ich wurde zuerst nach unten geschickt, dort war der Schalter plötzlich geschlossen, dann musste ich wieder nach oben», sagte sie. Mit Kleinkind, Koffer und Kinderwagen sei dies äußerst beschwerlich gewesen. Glücklicherweise sei sie früh genug am Flughafen gewesen. «Wäre ich später gekommen, hätte ich mich sicher sehr geärgert», fügte sie hinzu.

Auch ein junges Paar aus Deutschland, das mit Eurowings nach Istanbul unterwegs war, musste mehrfach den Check-in wechseln. «Wir wurden zweimal hin- und hergeschickt, das war schon etwas unglücklich», erklärte die 21-Jährige. Gleichzeitig lobte sie, dass man rechtzeitig informiert worden sei und keine komplette Annullierung befürchten musste. Zwar müsse man nun warten, doch das sei akzeptabel.

Vonseiten Eurowings hieß es, dass sechs Flüge direkt vom Streik betroffen seien. Die Fluggesellschaft betonte, man tue alles, um die Flüge mit möglichst geringen Verzögerungen abzufertigen. «Verzögerungen lassen sich jedoch nicht vollständig ausschließen, und wir bitten unsere Passagiere um Verständnis», teilte die Airline mit.

Unterdessen machten die streikenden Mitarbeiter ihrem Ärger auch in ungewöhnlicher Form Luft. Auf Zetteln, die in der Abflughalle aufgehängt wurden, verspotteten sie ihren Chef. Neben einer Karikatur, die einen Manager mit einem Bündel Geldscheine zeigte, war zu lesen: «Weil mein Ego zu groß war, dürft ihr jetzt gehen. Danke für euren unbezahlbaren Einsatz.» Diese Flugblätter wurden jedoch innerhalb kurzer Zeit wieder entfernt. Der Flughafen zeigte sich darüber wenig erfreut, die Zettel landeten noch am selben Nachmittag im Müll.

Die Auseinandersetzung verdeutlicht die angespannte Lage am Flughafen Zürich. Während Passagiere unter Verzögerungen und Unsicherheit leiden, bangen die Angestellten um ihre berufliche Zukunft. Ob es in den kommenden Tagen zu weiteren Streiks kommt, ist derzeit unklar. Klar ist jedoch, dass die Situation sowohl für Reisende als auch für das Flughafenmanagement eine enorme Belastung darstellt.

Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht: Streik am Flughafen Zürich: 17 Flüge gestrichen – drohende Massenentlassungen bei AAS

Foto von 20min

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