Der FC Zürich hat im heimischen Letzigrund eine der bittersten Niederlagen der letzten Jahre kassiert. Gegen den Aufsteiger FC Thun unterlagen die Zürcher mit 0:4 – ein Resultat, das Spieler, Trainer und Fans gleichermaßen schockierte. Während die Berner Oberländer ihren Triumph ausgelassen feierten, machten sich bei den Zürcher Anhängern Pfiffe und sichtbarer Frust breit. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf 20min.
Steven Zuber, einer der erfahrensten Spieler im Kader, sprach nach Abpfiff Klartext. Er räumte ein, dass der FCZ auf den schnellen Umschaltfußball der Thuner nicht vorbereitet war. „Es darf uns niemals passieren, im eigenen Stadion so ausgekontert zu werden. Jeder Konter schien gefährlich“, erklärte der 34-Jährige. Dabei betonte Zuber, dass die Mannschaft eigentlich eine gute Trainingswoche hinter sich gehabt habe und den Gegner im Vorfeld genau analysiert habe. Dennoch habe im Spiel kaum etwas funktioniert.
Für die Unmutsbekundungen der Fans zeigte Zuber Verständnis. „Wenn man 0:4 verliert, sind Pfiffe normal“, so der Mittelfeldspieler. Gleichzeitig hob er hervor, dass ein Großteil der Anhänger trotz des Debakels bis zum Schluss im Stadion blieb. „Das sagt einiges über die Unterstützung unserer Fans aus“, erklärte er. Seine Worte wirkten wie ein Versuch, den Schulterschluss zwischen Mannschaft und Publikum trotz der Niederlage zu wahren.
Auch Captain Yanick Brecher fand deutliche Worte. Der Torhüter bezeichnete das Resultat als „in der Art unentschuldbar“ und betonte, dass eine derartige Niederlage gegen einen Aufsteiger nicht passieren dürfe. Brecher zeigte offen Verständnis für die Reaktionen der Fans und machte keinen Hehl daraus, dass er die Enttäuschung teilt. Seine Aussagen unterstrichen die Schwere des Abends für den FC Zürich.
Trainer Mitchell van der Gaag versuchte, die Niederlage in einen größeren Kontext zu stellen. Auf der Pressekonferenz betonte der Niederländer, dass sein Team den Gegner keineswegs unterschätzt habe. „Thun hat gezeigt, dass sie zu Recht dort stehen, wo sie sind“, erklärte er mit Blick auf den neuen Tabellenführer. Ausreden ließ van der Gaag nicht gelten. Stattdessen stellte er klar, dass die Mannschaft nun hart arbeiten müsse, um aus dem Fehlstart zu lernen. Nach vier Spielen steht der FCZ mit nur vier Punkten da – ein ernüchternder Zwischenstand für einen Klub mit höheren Ambitionen.
Für Thun hingegen bedeutete der Sieg weit mehr als nur drei Punkte. Der Aufsteiger aus dem Berner Oberland untermauerte eindrucksvoll seine Frühform und etablierte sich an der Tabellenspitze. Mit einer effizienten Spielweise, die bereits im Vorfeld als Schlüssel zum Erfolg ausgemacht worden war, gelang es dem Team, einen etablierten Gegner wie den FC Zürich regelrecht zu demontieren. Damit setzten die Berner Oberländer ein deutliches Zeichen an die gesamte Liga.
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Foto von Marc Schumacher/freshfocus