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Im Jahr 2023 hatte Zürich den Ersatz der Rathausbrücke, auch als Gemüsebrücke bekannt, mit einer Investition von 58 Millionen Franken in Angriff genommen. Doch nun, nur Monate nach der Abstimmung der Zürcher Bevölkerung, die mit einer überwältigenden Mehrheit von 76,5 Prozent für das Projekt stimmte, ist klar: Die geplanten Kosten reichen nicht aus. Die Stadtregierung hat dem Gemeinderat einen Zusatzkredit von 19 Millionen Franken beantragt. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf nzz.ch.

Ursprünglich war der Ersatz der Brücke über die Limmat auf einen Betrag von 32 Millionen Franken geschätzt worden. Doch als die Stadtbevölkerung im vergangenen November zustimmte, war bereits eine Erhöhung auf 58 Millionen Franken eingeplant. Nun haben sich die Kosten noch weiter erhöht, was für eine breite Diskussion sorgen dürfte. Der zusätzliche Kredit wird durch „unvorhersehbare Kostensteigerungen“ begründet, so der Stadtrat in seinem Antrag.

Die Stadtverwaltung erklärt, dass sie bei der Planung nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe. Die ursprüngliche Kalkulation basierte auf einem Kostenvoranschlag, der im Jahr 2023 von dem beauftragten Ingenieurbüro erstellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Hinweise darauf, dass der Voranschlag zu niedrig angesetzt war. Erst im Frühling, nach der öffentlichen Ausschreibung des Neubaus, zeigte sich, dass die Offerten deutlich teurer ausfielen als erwartet.

Der Hauptgrund für die Kostensteigerung sind drei wesentliche Faktoren: Zunächst haben sich die Bauinstallationen in der Limmat als deutlich teurer herausgestellt als ursprünglich angenommen. Zweitens sind die Kosten für den Stahlbau gestiegen, was die Projektierung zusätzlich verteuert. Schließlich haben auch die Maßnahmen im Bereich Wasserbau, insbesondere die Kosten für den Bau neuer Brückenpfeiler, einen erheblichen finanziellen Aufwand verursacht.

Der Stadtrat betont, dass die ursprünglichen Planungen und die damalige Kostenschätzung korrekt und in Übereinstimmung mit den besten verfügbaren Informationen erfolgt seien. Doch der Schock über die drastische Erhöhung der Kosten wird in der Bevölkerung und im Gemeinderat nicht ohne Widerstand bleiben. Besonders der Sprung von 32 Millionen auf 58 Millionen Franken hatte bereits für Diskussionen gesorgt. Die nun beantragten zusätzlichen 19 Millionen Franken dürften die politischen Spannungen weiter anheizen.

Es bleibt abzuwarten, wann sich das Stadtparlament mit dem Antrag auf den Zusatzkredit befasst. Auch die Frage, ob der Start der Arbeiten im kommenden Januar wie geplant stattfinden kann, ist nach wie vor offen. Die Bürger von Zürich könnten mit weiteren Diskussionen über steigende Baukosten und die Verwaltung von städtischen Großprojekten rechnen.

Dieser Fall ist nicht der einzige, bei dem die Kosten für städtische Projekte deutlich über den ursprünglichen Schätzungen liegen. Bereits im September steht im Gemeinderat von Zürich eine weitere umstrittene Kreditabstimmung an: Die Kosten für das geplante Sportzentrum Oerlikon sollen statt der ursprünglich veranschlagten 210 Millionen Franken nun auf 373 Millionen Franken steigen. Ein weiteres Beispiel für die sprunghaften Kostensteigerungen ist die Instandsetzung des Kongresshauses, dessen Kosten um erstaunliche 345 Prozent überschritten wurden.

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Foto von PD

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