Deutschlands robuste Wirtschaft und sein großer Konsumentenmarkt stellen eine bedeutende Chance für Schweizer Unternehmer dar, die ein neues Unternehmen gründen oder expandieren möchten. Dank des Abkommens über die Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der Europäischen Union ist der Prozess zugänglicher, als viele vielleicht denken. Als Schweizer Bürger genießen Sie die Niederlassungsfreiheit, was bedeutet, dass Sie ein Unternehmen in Deutschland gründen können, ohne ein spezielles Visum oder eine spezielle Aufenthaltserlaubnis zu benötigen. Damit sind Sie fast gleichberechtigt mit EU-Bürgern.
Deutschlands robuste Wirtschaft und sein großer Konsumentenmarkt stellen eine bedeutende Chance für Schweizer Unternehmer dar, die ein neues Unternehmen gründen oder expandieren möchten. Dank des Abkommens über die Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der Europäischen Union ist der Prozess zugänglicher, als viele vielleicht denken. Als Schweizer Bürger genießen Sie die Niederlassungsfreiheit, was bedeutet, dass Sie ein Unternehmen in Deutschland gründen können, ohne ein spezielles Visum oder eine spezielle Aufenthaltserlaubnis zu benötigen. Damit sind Sie fast gleichberechtigt mit EU-Bürgern.
Erste Schritte & Voraussetzungen für Schweizer
Die Grundlage Ihres deutschen Unternehmensprojekts beginnt mit mehreren wichtigen administrativen Schritten. Obwohl Sie das Recht haben, ein Unternehmen zu gründen, müssen Sie alle deutschen gewerblichen und beruflichen Vorschriften vollständig einhalten. Dazu gehören:
- Anerkennung von Qualifikationen: Für viele reglementierte Berufe, wie z. B. im Handwerk oder bei bestimmten Beratungsdienstleistungen, ist die formelle Anerkennung Ihrer Schweizer Qualifikationen durch die zuständigen deutschen Behörden erforderlich.
- Gewerbeanmeldung: Sobald alle erforderlichen Zertifizierungen vorliegen, erfolgt die offizielle Gewerbeanmeldung beim örtlichen Gewerbeamt.
- Einrichtung administrativer Prozesse: Nach der Anmeldung ist die Einrichtung solider administrativer Prozesse von entscheidender Bedeutung, von der Eröffnung eines Geschäftskontos bis zur Einrichtung einer ordnungsgemäßen Buchhaltung (https://buchhaltungs-leitfaden.de/), um die deutschen Rechnungslegungsstandards einzuhalten.

Finanzieller und rechtlicher Rahmen
Wenn Sie die Rechtsform für Ihr Unternehmen festlegen, werden Sie sowohl Ähnlichkeiten als auch wesentliche Unterschiede im Vergleich zur Schweiz feststellen. Beide Länder erfordern die Wahl einer Rechtsform (wie eine GmbH), die Ausarbeitung einer Satzung und die Eintragung in das Handelsregister. Deutschland bietet jedoch mehr Flexibilität beim Stammkapital. Während eine Schweizer GmbH ein Mindestkapital von CHF 20.000 erfordert, haben einige deutsche Rechtsformen, wie die Einzelunternehmung oder die beliebte UG (eine „Mini-GmbH“), keine oder sehr geringe Mindestkapitalanforderungen.
Ein entscheidender Aspekt der Finanzverwaltung ist die Rechnung schreiben als Kleinunternehmer. Dieser Status, der für Unternehmen unterhalb einer bestimmten Jahresumsatzgrenze (derzeit 22.000 €) verfügbar ist, befreit Sie von der Erhebung und Abführung der Mehrwertsteuer (MwSt.), was die Buchhaltung erheblich vereinfacht. Ihre Rechnungen müssen jedoch rechtlich angeben, dass Sie gemäß § 19 UStG (Umsatzsteuergesetz) von der Mehrwertsteuer befreit sind.
Die Wahl der richtigen Rechtsform – Ein Überblick
Eine der fundamentalsten Entscheidungen für Schweizer Unternehmer in Deutschland ist die Wahl der passenden Rechtsform. Diese Entscheidung beeinflusst Haftung, Besteuerung, Buchführungspflichten und das benötigte Startkapital. Die frühere Unterscheidung zwischen Freiberufler und Kleingewerbe ist zwar wichtig, aber Teil eines größeren Spektrums an Möglichkeiten. Während Freiberufler (Tätigkeiten wissenschaftlicher, künstlerischer, schriftstellerischer oder unterrichtender Art) sich lediglich beim Finanzamt anmelden müssen und von der Gewerbesteuer befreit sind, müssen alle anderen gewerblichen Tätigkeiten beim Gewerbeamt registriert werden. Für letztere fallen für das Kleingewerbe anmelden Kosten an, die je nach Gemeinde variieren, aber in der Regel gering sind. Ein Kleingewerbe selbst ist keine Rechtsform, sondern eine Bezeichnung für ein gewerbliches Einzelunternehmen oder eine GbR, die bestimmte Umsatz- und Gewinngrenzen nicht überschreitet und dadurch buchhalterische Erleichterungen genießt.
Um die beste Wahl zu treffen, sollten Sie die gängigsten Rechtsformen und ihre Merkmale vergleichen:
Kriterium | Einzelunternehmen | Freiberufler | Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) | Unternehmergesellschaft (UG) | Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) |
---|---|---|---|---|---|
Gründung | Einfache Gewerbeanmeldung | Anmeldung beim Finanzamt | Mind. 2 Personen, formloser Gesellschaftsvertrag | Musterprotokoll, notarielle Beurkundung, Handelsregistereintrag | Gesellschaftsvertrag, notarielle Beurkundung, Handelsregistereintrag |
Startkapital | Kein Mindestkapital | Kein Mindestkapital | Kein Mindestkapital | Mind. 1 € | Mind. 25.000 € (davon 12.500 € einzahlbar) |
Haftung | Unbeschränkt mit Privatvermögen | Unbeschränkt mit Privatvermögen | Gesellschafter haften unbeschränkt mit Privatvermögen | Beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen | Beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen |
Gewerbesteuer | Ja (mit Freibetrag) | Nein | Ja (mit Freibetrag) | Ja | Ja |
Buchführung | Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) möglich | Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) | EÜR möglich | Doppelte Buchführung (Bilanzierung) | Doppelte Buchführung (Bilanzierung) |
Ideal für | Soloselbstständige, Kleingewerbetreibende | Akademische und kreative Berufe | Teamgründungen, kleine Projekte | Start-ups mit Haftungsrisiko und wenig Kapital | Etablierte Unternehmen, Gründer mit Kapital |
Steuerliche Aspekte für Schweizer in Deutschland
Das deutsche Steuersystem kann komplex sein. Als Unternehmer sind Sie in der Regel mit den folgenden Steuerarten konfrontiert:
- Einkommensteuer: Fällig auf den Gewinn von Einzelunternehmen, GbRs und für Freiberufler. Der Steuersatz ist progressiv.
- Körperschaftsteuer: Fällig auf den Gewinn von Kapitalgesellschaften wie der UG und GmbH.
- Gewerbesteuer: Wird von den Gemeinden auf den Gewinn von Gewerbebetrieben erhoben. Es gibt einen Freibetrag (aktuell 24.500 €), der Einzelunternehmen und Personengesellschaften zugutekommt.
- Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer): Wie bereits erwähnt, können Kleinunternehmer von der Umsatzsteuer befreit werden. Andernfalls müssen Sie die Umsatzsteuer auf Ihren Rechnungen ausweisen und regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldungen beim Finanzamt einreichen.
Besonders für Schweizer ist das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und der Schweiz relevant. Es regelt, in welchem Land Ihre Einkünfte versteuert werden, um eine doppelte Belastung zu vermeiden. Eine frühzeitige Konsultation mit einem Steuerberater ist unerlässlich, um Ihre steuerliche Situation optimal zu gestalten.
Ressourcen für Schweizer Gründer
Die Navigation in einer neuen Geschäftslandschaft kann herausfordernd sein, aber es stehen zahlreiche Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen helfen. Der Swiss Business Hub Germany (SBH) ist eine ausgezeichnete erste Anlaufstelle und bietet Unterstützung und Beratung speziell für Schweizer Unternehmen. Darüber hinaus ist es sehr ratsam, sich an einen lokalen deutschen Steuerberater zu wenden, der Ihnen wichtige Ratschläge zu Rechtsformen, Steueroptimierung und laufender Compliance geben kann. Auch die örtliche Industrie- und Handelskammer (IHK) kann wertvolle Informationen und Networking-Möglichkeiten bieten. Durch die Nutzung dieser Ressourcen und das Verständnis der wichtigsten Schritte können Schweizer Bürger ihr Unternehmen erfolgreich auf dem deutschen Markt gründen und ausbauen.