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Ein weltweiter Ausfall der Amazon-Web-Services (AWS) hat am Montagmorgen, 20. Oktober 2025, zahlreiche Online-Dienste in der Schweiz und Europa beeinträchtigt. Ab 09:00 Uhr MEZ meldeten Unternehmen und Privatnutzer Probleme beim Zugriff auf Anwendungen wie Snapchat, Duolingo, Canva oder Prime Video. Die Störung geht auf die AWS-Region US-EAST-1 in North Virginia zurück, wo Amazon „erhöhte Fehlerraten und Latenzen“ bei zentralen Diensten wie EC2 und DynamoDB verzeichnetet, berichtet nume.ch.

Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen und digitale Dienste

Auch in der Schweiz waren zeitweise Cloud-gestützte Systeme betroffen. Mehrere Anbieter, die ihre Daten über AWS-Infrastruktur verarbeiten – darunter kleinere FinTechs, E-Commerce-Plattformen und Streaming-Dienste – berichteten über kurze Ausfälle und Performance-Probleme.
In Zürich und Basel zeigten sich Störungen vor allem im Bereich Payment-Gateways und API-Schnittstellen, die über die Region North Virginia laufen.

BereichBeispiele betroffener Dienste
KommunikationSnapchat, Signal
GamingRoblox, Fortnite, Rocket League
Lernen & ProduktivitätDuolingo, Canva
StreamingAmazon Prime Video, Crunchyroll
Cloud & FinanzenAWS EC2, DynamoDB, Coinbase

Warum die Störung in Nordamerika Europa lahmlegte

Die Region US-EAST-1 fungiert als zentrale Routing-Schicht im AWS-Netzwerk. Fällt dort die Datenbank- oder Rechenleistung aus, entstehen globale Kaskadeneffekte, die auch europäische Subsysteme betreffen. Da viele Schweizer Firmen aus Kostengründen keine Multi-Region-Lösungen einsetzen, werden solche Zwischenfälle auch lokal spürbar.

Laut Cloud-Analysten war die Störung die grösste seit dem Sommer 2023. Amazon teilte mit, man habe „die Ursache identifiziert und arbeite an der schrittweisen Wiederherstellung“.

Teilweise Entspannung – aber kein vollständiger Normalbetrieb

Gegen Mittag (MEZ) konnten erste Services wieder normal genutzt werden. Nutzer berichteten, dass Duolingo und Canva bereits stabil liefen, während Roblox und Prime Video weiterhin Verzögerungen zeigten. Amazon warnte, dass „die vollständige Wiederherstellung noch mehrere Stunden dauern könnte“. Auch Schweizer Cloud-Partner beobachten die Situation genau. Laut Aussagen aus dem Zürcher Tech-Cluster wird der Vorfall in den kommenden Tagen aus technischer Sicht analysiert, um Risiken für europäische Rechenzentren besser einschätzen zu können.

Was die Schweiz aus dem Vorfall lernen kann

Der Ausfall zeigt, wie stark selbst gut digitalisierte Länder wie die Schweiz von US-amerikanischen Cloud-Infrastrukturen abhängen. Experten aus der ETH Zürich und der Hochschule Luzern fordern, dass europäische Cloud-Alternativen wie GAIA-X gestärkt werden müssen.Langfristig könnte die Schweiz auf hybride Multi-Cloud-Modelle setzen, die Daten zwischen verschiedenen Anbietern verteilen und so die Abhängigkeit von einzelnen Regionen reduzieren.

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