Berlin Tennis Open 2025: Zwischen dem 16. und 22. Juni wurde das Steffi-Graf-Stadion des LTTC Rot-Weiß Berlin erneut zum Mittelpunkt der internationalen Rasensaison. Das traditionsreiche WTA-500-Turnier diente nicht nur als Generalprobe für Wimbledon, sondern bot eine Bühne für sportliche Wendepunkte, Überraschungen und emotionale Comebacks.
Mit Weltklassespielerinnen wie Aryna Sabalenka, Coco Gauff, Elena Rybakina und Madison Keys war das Teilnehmerinnenfeld so stark besetzt wie selten. Doch nicht die Favoritinnen prägten die Schlagzeilen dieser Woche – sondern eine Comeback-Spielerin mit Grand-Slam-Vergangenheit und eine unerschrockene Qualifikantin, die das Berliner Publikum begeisterte, berichtet NUME.ch unter Berufung auf REnewz.de.
Dramatische Tie-Breaks, mentale Stärke, physische Duelle und ein Finale mit Symbolkraft prägten die Turnierwoche. Wer dominierte, wer enttäuschte – und welche Spielerinnen nun mit breiter Brust nach Wimbledon reisen, zeigt unser detaillierter Rückblick.
Markéta Vondroušová: Rückkehr mit Stil
Die tschechische Linkshänderin Markéta Vondroušová, Wimbledon-Champion von 2023, hatte ein schwieriges Jahr mit Verletzungen hinter sich. In Berlin meldete sie sich mit Nachdruck zurück. Nach souveränen Siegen über Diana Shnaider, Ons Jabeur (als Lucky Loser) und Madison Keys traf sie im Halbfinale auf die Weltranglistenerste.
Gegen Aryna Sabalenka zeigte sie Taktik, Variation und mentale Stärke – ein 6:2, 6:4 war das wohl deutlichste Zeichen, dass Vondroušová zurück in der Weltspitze ist. Im Finale setzte sie sich gegen Überraschungsfinalistin Wang Xinyu mit 7:6(12-10), 4:6, 6:2 durch. Es war ihr erster Titel seit Wimbledon 2023 – und ihr dritter WTA-Karrieretitel.
„Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Berlin hat mir das Selbstvertrauen gegeben, dass ich wieder ganz oben mitspielen kann.“
Wang Xinyu: Qualifikantin mit Rasenreife
Die 23-jährige Wang Xinyu aus China war das Gesicht der Überraschung in Berlin. Als Qualifikantin gestartet, kämpfte sie sich durch sieben Matches bis ins Endspiel – mit einem bemerkenswerten Lauf:
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- Runde: Sieg gegen Daria Kasatkina
- Achtelfinale: Sensationeller Erfolg über Coco Gauff (Nr. 2 der Welt)
- Viertelfinale: Aufgabe von Paula Badosa nach Satz 1
- Halbfinale: Klarer Sieg gegen Liudmila Samsonova
Im Finale gegen Vondroušová hielt sie im ersten Satz mit – sechs verpasste Satzbälle im Tiebreak bleiben bitter. Dennoch: Wang steigt auf Rang 33 der WTA-Weltrangliste und zeigte, dass sie auf Rasen gefährlich ist.
Aryna Sabalenka: Hochspannung und Enttäuschung
Die Nummer 1 der Welt kam mit hohen Erwartungen nach Berlin – und zeigte in den ersten Runden Nervenstärke. Im Viertelfinale rang sie Elena Rybakina in einem dramatischen Match mit vier abgewehrten Matchbällen nieder. Doch im Halbfinale gegen Vondroušová fehlte alles: Präzision, Geduld, Plan.
„Es war eine harte Woche. Ich nehme viel mit – auch wenn das Resultat enttäuschend ist.“
Sabalenka wirkt vor Wimbledon unberechenbar – sportlich wie psychologisch.
Weitere Top-Namen: Licht und Schatten
Madison Keys – frisch aus dem Halbfinale in Rom – zeigte phasenweise ihr bestes Rasenspiel, bevor sie im Viertelfinale an Vondroušová scheiterte.
Liudmila Samsonova kämpfte sich souverän ins Halbfinale, verlor dort jedoch glatt gegen Wang.
Coco Gauff (Nr. 2 der Welt) schied früh und deutlich gegen Wang Xinyu aus – ein Warnsignal für ihre Wimbledon-Ambitionen.
Daria Kasatkina, Paula Badosa, Jasmine Paolini – allesamt mit starkem Auftakt, aber nicht in der Lage, das Viertelfinale zu überstehen.
Doppel: Außenseiter schlagen Favoritinnen
Im Doppel sorgten Olivia Nicholls (GBR) und Tereza Mihalíková (SVK) für eine Überraschung. Sie bezwangen die topgesetzten Italienerinnen Sara Errani / Jasmine Paolini mit 4:6, 6:2, 10:6. Besonders im Match-Tiebreak zeigten sie taktische Reife und physische Konstanz.
Wer fehlte – und warum
- Elina Svitolina (UKR) zog ihre Teilnahme kurzfristig zurück, um sich auf Bad Homburg und Wimbledon vorzubereiten.
- Belinda Bencic (SUI) verzichtete auf das Berliner Turnier aus gesundheitlichen Gründen.
- Jil Teichmann (SUI) scheiterte in der Qualifikation.
Statistik Berlin Open 2025 & Übersicht
- Turnierkategorie: WTA 500
- Belag: Rasen
- Preisgeld: 925.661 €
- Einzel-Siegerin: Markéta Vondroušová (CZE)
- Finalistin: Wang Xinyu (CHN)
- Doppel-Siegerinnen: Mihalíková / Nicholls
- Teilnehmerinnen aus Top 10: Sabalenka, Gauff, Rybakina, Pegula, Jabeur, Kasatkina
Das Berlin Tennis Open 2025 war geprägt von einem klaren Trend: Verletzungsgeplagte Stars und Topgesetzte kamen nicht durch – dafür nutzten ruhige, aber konstante Spielerinnen wie Vondroušová und Wang ihre Chancen. Das Turnier unterstrich die Tiefe und Dynamik des modernen Frauentennis.
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