1. November 2025. Der Gotthard-Tunnel steht auch heute wieder im Zentrum des Schweizer Reiseverkehrs – und bleibt Sinnbild für die chronische Verkehrsüberlastung auf der Nord-Süd-Achse Europas. Zwischen Göschenen (Uri) und Airolo (Tessin) meldet der Touring Club Schweiz (TCS) am Samstagvormittag bereits zähfließenden Verkehr und kurze Staus von rund einem Kilometer Länge vor dem Nordportal. Noch rollt der Verkehr weitgehend stabil, doch laut Prognosen des SRF-Verkehrsdienstes könnte sich die Lage im Laufe des Nachmittags deutlich verschärfen. Bei steigender Reisetätigkeit und wechselhafter Wetterlage wird ein Rückstau von bis zu zehn Kilometern erwartet – mit Wartezeiten von über einer Stunde auf der A2, der Hauptverbindung zwischen Deutschland, der Schweiz und Italien. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf aktuelle Verkehrsdaten des TCS und der SRF-Verkehrsredaktion.
Gotthard-Tunnel heute: Verkehrslage, Prognose und Alternativen
Der Gotthard-Tunnel bleibt eines der meistbefahrenen Nadelöhre Europas: Durchschnittlich über 17.000 Fahrzeuge täglich, an Feiertagen bis zu 25.000. Besonders am Allerheiligen-Wochenende zieht es viele in Richtung Süden – und ebenso viele am Sonntag wieder zurück. Die einspurige Verkehrsführung pro Richtung führt dabei zu einer automatischen Drosselung des Verkehrsflusses: Das sogenannte Dosiersystem lässt Fahrzeuge nur schrittweise in die 16,9 Kilometer lange Tunnelröhre einfahren.
Aktuell zeigt der TCS:
| Zeit | Richtung | Staulänge | Wartezeit | Prognose |
|---|---|---|---|---|
| Vormittag (10–13 Uhr) | Süden | 1–2 km | 10–20 Min | Zähfließend |
| Nachmittag (14–18 Uhr) | Süden | 8–10 km | 60–90 Min | Staugefahr hoch |
| Abend (19–22 Uhr) | Süden | 3–5 km | 30 Min | Entspannung möglich |
| Sonntag (15–20 Uhr) | Norden | 6–8 km | 70–100 Min | Rückreisewelle erwartet |
Quelle: TCS.ch, SRF Verkehr.
Warum der Gotthard immer wieder zum Stillstand kommt
- Engpass im Alpendurchgang:
Mit nur einer Fahrspur pro Richtung ist der Gotthard-Tunnel ein technisches Nadelöhr. Sobald die Fahrzeugzahl über 1.000 pro Stunde steigt, wird der Verkehr automatisch dosiert – eine Maßnahme, die zwar sicher, aber stauanfällig ist. - Ferien- und Feiertagsverkehr:
Gerade an langen Wochenenden wie dem heutigen 1. November steigt die Belastung auf der A2 sprunghaft an. Viele Reisende aus der Nordschweiz und Süddeutschland nutzen die Route nach Italien. - Baustellen und Nachtarbeiten:
Zwischen Quinto und Airolo laufen bis Mitte November nächtliche Wartungsarbeiten (22–5 Uhr). Während dieser Zeit wird der Verkehr einspurig geführt oder umgeleitet. - Wetter und Lastwagenverkehr:
Bei starkem Regen oder Schneefall – besonders auf der Tessiner Seite – verschärfen schlechte Sicht und Fahrverbote für Lkw die Staulage.
Praktische Tipps für Autofahrer am Gotthard
- Früh losfahren: Wer heute Richtung Süden reist, sollte spätestens vor 8 Uhr morgens starten, um längere Wartezeiten zu vermeiden.
- Rückfahrt am Montag: Wer flexibel ist, sollte die Rückreise auf Montag verschieben – Sonntagnachmittag ist traditionell die stärkste Staubelastung.
- Alternativroute über San Bernardino (A13): Diese Strecke ist rund 50 Kilometer länger, aber meist deutlich entspannter.
- Live-Apps nutzen: Die TCS-App oder Google Maps zeigen Staulängen in Echtzeit – mit Warnungen zu Sperrungen und Baustellen.
- Rettungsgasse bilden: In Stausituationen unbedingt die Rettungsgasse freihalten; Kontrollen der Kantonspolizei Uri sind verschärft.
- Tank- und Rastpausen vorher einplanen: Zwischen Altdorf und Göschenen gibt es keine Rastplätze – bei Stau kann das Warten ohne Pause schnell zur Geduldsprobe werden.
- Verpflegung und Wasser dabeihaben: Besonders Familien und Senioren sollten auf längere Wartezeiten vorbereitet sein.
Bedeutung des Gotthard-Tunnels für die Schweiz
Der Gotthard ist mehr als nur eine Autobahnverbindung – er ist eine strategische Lebensader Europas. Rund 67 Prozent des alpenquerenden Straßenverkehrs zwischen Deutschland, der Schweiz und Italien verlaufen über die Gotthard-Achse. Der Tunnel ist Teil der A2, die Basel mit Chiasso verbindet, und wird täglich von Pendlern, Touristen und Spediteuren genutzt.
Um die Sicherheit und Kapazität langfristig zu verbessern, läuft der Bau einer zweiten Tunnelröhre, deren Eröffnung für 2032 vorgesehen ist. Während der Sanierung der bestehenden Röhre soll der Verkehr dann zweispurig geführt werden können – ein entscheidender Schritt, um künftige Staus zu reduzieren. Bis dahin gilt: Geduld, Planung und aktuelle Informationen bleiben der Schlüssel für eine stressfreie Fahrt durch die Alpen.
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