Ein massiver Murgang hat am Samstagabend gegen 21 Uhr im Spreitgraben zwischen Innertkirchen und Guttannen im Kanton Bern die Grimselpassstrasse verschüttet. Ausgelöst wurde das Naturereignis durch heftige Regenfälle im Bereich des Ritzlihorns. Die Wassermassen rissen Geröll, Schlamm und Gesteinsbrocken mit sich und führten diese durch das steile Gerinne bis in den Talboden. Dort gelangten die Ablagerungen in den Flusslauf der Aare und erreichten die wichtige Kantonsstrasse, die als zentrale Verbindung über den Grimselpass gilt. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf Blick.
Die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern teilte mit, dass die Strasse dank eines automatisierten Warnsystems bereits vor dem Abgang gesperrt werden konnte. Dieses System ist darauf ausgelegt, Bewegungen im Hangbereich rechtzeitig zu registrieren und Alarm auszulösen. Damit war es den Behörden möglich, den Verkehr sofort zu stoppen und jegliche Gefahr für Autofahrer und Anwohner zu verhindern.
Am Sonntagmorgen erfolgte die Entwarnung: Die Grimselpassstrasse konnte nach kurzer Sperre wieder freigegeben werden. Besonders positiv bewerteten die Behörden die Tatsache, dass die Schutzgalerie im Spreitgraben den enormen Belastungen standhielt und keinerlei Schäden davontrug. Diese bauliche Anlage war in den vergangenen Jahren eigens errichtet worden, um das Strassennetz vor Naturgefahren wie Murgängen zu schützen.
Die Region gilt aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit als besonders anfällig für Naturereignisse dieser Art. Immer wieder führen starke Niederschläge zu Rutschungen und Murgängen, die Strassen und Täler bedrohen. Das aktuelle Ereignis unterstreicht die Bedeutung moderner Überwachungssysteme und Schutzbauten, die im Ernstfall schnelle Reaktionen ermöglichen und die Infrastruktur zuverlässig sichern.
Die Sperrung des Grimselpasses dauerte lediglich über Nacht. Weder Reisende noch die umliegenden Ortschaften meldeten Schäden oder Verletzungen. Damit konnte der Verkehr am Sonntagmorgen wie gewohnt wieder aufgenommen werden – ein rasches Ende einer möglichen Gefahrenlage, die ohne präventive Massnahmen deutlich schwerwiegendere Folgen hätte haben können.
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Foto von GAETAN BALLY