Güstrow, 14. Oktober 2025 – In einem herbstlichen Wald nahe Klein Upahl endet die Suche, die ganz Mecklenburg-Vorpommern tagelang in Atem hielt. Polizisten finden am Dienstagvormittag die Leiche eines Kindes. Schnell steht der Verdacht im Raum: Es ist der achtjährige Fabian, der am Freitag verschwunden war. Für die Ermittler ist klar – dieser Fund ist kein Unfall. Es spricht alles für ein Gewaltverbrechen.
Die Redaktion von Nume.ch berichtet unter Berufung auf Polizeiquellen und mehrere deutsche Medien, dass die Ermittler derzeit von einem Fremdverschulden ausgehen. Eine offizielle Bestätigung der Identität steht noch aus, doch nach Angaben der Staatsanwaltschaft Rostock sprechen die Umstände eindeutig dafür, dass es sich um den vermissten Jungen handelt.
Der Tag, an dem Fabian verschwand
Am Freitag, 10. Oktober, verlässt Fabian gegen Nachmittag das Haus seiner Mutter. Er will, so berichten Nachbarn, mit Freunden draußen spielen. Als er nicht zurückkehrt, beginnt eine Suche, die bald landesweit Schlagzeilen macht.
Mehr als hundert Einsatzkräfte, Spürhunde, Taucher und Drohnen werden eingesetzt. Nächte lang durchkämmen Polizisten Wälder, Wiesen und Gewässer. Auch Bürger beteiligen sich, drucken Plakate, teilen Fotos in sozialen Netzwerken. Doch die Spur bleibt kalt – bis zum Dienstagmorgen.
Eine Spaziergängerin entdeckt tief im Wald einen kleinen Körper. „Es war still, unheimlich still“, erzählt sie laut Stern.de. Sie ruft sofort die Polizei. Minuten später wird das Gebiet weiträumig abgesperrt.
Ermittler sprechen von Fremdverschulden
Noch am selben Nachmittag bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft Rostock den Fund. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Nach bisherigen Erkenntnissen kann ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden.“ Übersetzt bedeutet das: Die Ermittler gehen davon aus, dass Fabian Opfer eines Verbrechens wurde.
Die Spurensicherung arbeitet bis spät in die Nacht. Tatortbeamte fotografieren, sichern Faserspuren, sammeln Erde, prüfen Schuhabdrücke. Der Fundort – ein abgelegener Teil des Waldes nahe Klein Upahl – lässt viele Fragen offen. Wurde Fabian hier getötet oder nur abgelegt? Wie lange lag die Leiche dort? Und wer könnte den Jungen zuletzt gesehen haben?
„Es gibt Hinweise, die auf eine Gewalttat hindeuten“, sagt ein Sprecher der Polizei, ohne Details zu nennen. Die Obduktion in der Rostocker Rechtsmedizin soll Klarheit bringen – über Todesursache, Zeitpunkt und mögliche DNA-Spuren.
Eine Region im Ausnahmezustand
Seit Tagen steht Güstrow unter Schock. Vor Fabians Grundschule liegen Kerzen, Stofftiere und handgeschriebene Botschaften: „Wir vermissen dich.“ – „Ruhe in Frieden, kleiner Freund.“
Die Bürgermeisterin des Ortes spricht von einem „Moment der kollektiven Trauer und Angst“. Viele Eltern fragen sich, wie so etwas geschehen konnte – in einem Ort, der bislang kaum schwere Kriminalität kannte. Auch landesweit sorgt der Fall für Diskussionen. Kinderschutzorganisationen fordern bessere Frühwarnsysteme bei Vermisstenfällen. „Die ersten 24 Stunden entscheiden oft über Leben und Tod“, sagt ein Sprecher von Innocence Network Deutschland.
Was über die Ermittlungen bekannt ist
Aspekt | Stand der Ermittlungen |
---|---|
Identität | Noch nicht offiziell bestätigt, aber nahezu sicher Fabian |
Fundort | Waldgebiet bei Klein Upahl, ca. 15 km südwestlich von Güstrow |
Tatverdacht | Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus |
Ermittlungsbehörden | Polizeiinspektion Rostock, Staatsanwaltschaft Rostock |
Obduktion | Ergebnisse für Mittwoch angekündigt |
Zeugenaufruf | Hinweise unter Tel. 03843 / 2660 oder jeder Polizeidienststelle |
Das Bild eines zerstörten Vertrauens
Die Suche nach Fabian war mehr als nur ein Vermisstenfall – sie war ein kollektiver Ausdruck von Hoffnung. Menschen standen Schulter an Schulter, Helfer aus anderen Landkreisen kamen, um zu suchen. Doch die Nachricht vom Fund der Leiche zerstörte diese Hoffnung in einem Moment.
In Deutschland gelten jährlich über 1 000 Kinder zeitweise als vermisst. Die meisten tauchen nach Stunden oder Tagen wieder auf. Doch Fälle wie dieser sind die Ausnahme – und zugleich die, die bleiben. Sie verändern Orte, Menschen und das Gefühl von Sicherheit.
Die Ermittlungen laufen weiter. Am Mittwoch will die Staatsanwaltschaft erste Ergebnisse der Obduktion bekannt geben. Ob es DNA-Spuren gibt, ist noch offen. Die Polizei schließt nicht aus, dass ein Täter aus dem Umfeld des Jungen stammen könnte. Deutschland schaut in diesen Tagen nach Güstrow – in die Stille eines Waldes, der nun zu einem Symbol für Trauer geworden ist.
Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht – in der Schweiz und der Welt: Tragödie in Lauchringen: Supermarktdach stürzt ein – Verletzte und Millionenschaden
Foto: Polizei Mecklenburg-Vorpommern/Fabian L. (8) verschwand am Freitag aus der Wohnung seiner Mutter
Quelle: Offizielle Polizeimitteilungen Rostock, Stern.de, N-TV.de, Bild.de, Süddeutsche Zeitung, Morgenpost.de.