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In der Nacht zum 18. August 2025 ist es in der Region Odessa erneut zu massiven russischen Drohnenangriffen gekommen. Ziel war diesmal die Öllager der staatlichen aserbaidschanischen Gesellschaft SOCAR, die seit Jahren eine Schlüsselrolle im Energiesektor der Ukraine spielen. Nach Angaben der regionalen Behörden wurden sämtliche 17 Tanks mit mehr als 16.000 Kubikmetern Treibstoff zerstört. Auch technische Anlagen, Pumpstationen sowie Leitstände wurden schwer beschädigt. Die Explosionen lösten einen Großbrand aus, der sich schnell ausbreitete, aber nach mehreren Stunden von den Rettungskräften unter Kontrolle gebracht werden konnte. Bislang liegen keine bestätigten Opferzahlen vor, doch die materiellen Schäden sind erheblich. Darüber berichtet Nume unter Berufung auf Reuters.

Die Attacke ist kein Einzelfall: Bereits am 8. August 2025 hatten russische Kamikaze-Drohnen ein anderes SOCAR-Lager nahe Odessa getroffen. Damals wurden mehrere Mitarbeiter verletzt, die Infrastruktur erheblich beschädigt. Dass es nun innerhalb von zwei Wochen zu einem zweiten gezielten Schlag kommt, werten Beobachter als klare Botschaft Moskaus an Baku. Experten gehen davon aus, dass Russland mit diesen Attacken nicht nur die Versorgung der Ukraine schwächen, sondern auch den Einfluss Aserbaidschans im ukrainischen Energiemarkt unterminieren will.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von „gezielten Aktionen gegen die Interessen Bakus“ und kündigte eine diplomatische sowie rechtliche Reaktion an. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einem Beitrag auf X, dass die Angriffe nicht nur ein Schlag gegen die Ukraine seien, sondern auch gegen die Energiekooperation mit Aserbaidschan. Diese Kooperation hatte sich zuletzt vertieft: Nach dem ersten Angriff stellte Baku zwei Millionen US-Dollar an humanitärer Hilfe für die Wiederherstellung der ukrainischen Energieinfrastruktur bereit.

Auch auf parlamentarischer Ebene wurde Solidarität betont. Der Vorsitzende der Werchowna Rada, Ruslan Stefantschuk, sprach mit der Sprecherin des Milli Mejlis, Sahiba Gafarova, über die Angriffe und sicherte Aserbaidschan volle Unterstützung zu. Gleichzeitig verwies er auf zunehmende Spannungen zwischen Moskau und Baku, die sich auch in der Behandlung von Aserbaidschanern in Russland widerspiegeln.

Fachleute weisen darauf hin, dass diese gezielten Angriffe über den rein militärischen Aspekt hinausgehen. Durch die Zerstörung von Energieanlagen wird die Versorgungssicherheit der Ukraine geschwächt, während zugleich internationale Partner abgeschreckt werden könnten. SOCAR gilt als einer der wichtigsten ausländischen Akteure im ukrainischen Energiesektor. Ein Angriff auf dessen Infrastruktur betrifft daher nicht nur die Ukraine, sondern auch die Stabilität im Schwarzmeerraum und die wirtschaftlichen Interessen Aserbaidschans.

Die Angriffe verdeutlichen, wie verletzlich die Energieversorgung in der Ukraine ist. Für Kiew ist dies ein schwerer Rückschlag im Kampf um die Aufrechterhaltung der Infrastruktur, für Baku ein direkter Angriff auf seine wirtschaftliche Präsenz, für die Region ein weiterer Risikofaktor für die ohnehin fragile Stabilität.

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