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Ein 30-jähriger Mann steht in Zürich vor Gericht, weil er Transportpolizisten der SBB und Mitarbeiter von Securitas am Hauptbahnhof verbal angegriffen haben soll. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, die Beamten Ende Januar 2022 als „Nazis“ und „Faschisten“ beschimpft zu haben. Auslöser für die mutmaßliche Entgleisung war laut Nicolas Rimoldi, dem Präsidenten der Bewegung Mass-Voll, eine nicht getragene Schutzmaske im Zug, wie er auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte, berichtet Nume.ch mit Verweis auf watson.

Rimoldi, der früher als Nachwuchshoffnung bei den Jungfreisinnigen Luzern galt, erklärte, er habe damals grundsätzlich keine Maske getragen, da er im Besitz eines ärztlichen Attests gewesen sei. In „zahlreichen anderen Fällen“ habe die Polizei bei Vorzeigen des Attestes „korrekt reagiert“. In diesem speziellen Fall sei er jedoch in Handschellen aus dem Zug geführt worden.

Auf dem Weg zum Polizeiposten soll Rimoldi die Beschimpfungen gegen die Transportpolizisten und Securitas-Mitarbeiter geäußert haben. Die Staatsanwältin argumentierte, Rimoldi sei sich bewusst gewesen, dass die Bezeichnungen „Nazi“ und „Faschist“ eine Verletzung der Ehre darstellen.

Die Staatsanwaltschaft fordert gegen Rimoldi eine bedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 110 Franken sowie eine zusätzliche Busse in Höhe von 600 Franken. Das Bezirksgericht Zürich wird voraussichtlich noch am heutigen Mittwoch das Urteil verkünden.

Erst Ende September musste sich Rimoldi in Zürich bereits einmal vor Gericht verantworten. Auch damals ging es um Nazi-Beschimpfungen, die sich gegen den früheren Juso-Präsidenten Nicola Siegrist richteten. Rimoldi hatte auf der Plattform X (ehemals Twitter) geschrieben, Hitler sei Siegrists Vorbild. Das Gericht verurteilte ihn in erster Instanz wegen Verleumdung zu einer bedingten Geldstrafe von 15 Tagessätzen zu 30 Franken.

Dies ist nicht der einzige Konflikt Rimoldis mit der Justiz. Auch in Bern wird er sich demnächst vor Gericht verantworten müssen, nachdem die Juso ihn angezeigt hatte. Der 30-Jährige, der während der Coronapandemie mit den Freisinnigen in Konflikt geriet und aus der Partei austrat, kündigte im Sommer dieses Jahres seine Kandidatur für das Präsidium der FDP Schweiz an. Die Partei lehnte sein Beitrittsgesuch jedoch ab.

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