Zwischen dem Schweizer Hersteller Stadler Rail und dem deutschen Konzern Siemens bahnt sich ein juristischer Streit um einen milliardenschweren Zugauftrag an. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hatten den Zuschlag für die Lieferung neuer Züge an den deutschen Konkurrenten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro (bzw. Franken) erteilt. Der heimische Produzent Stadler Rail hat nun beschlossen, diese Entscheidung anzufechten und reicht Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Das Unternehmen Stadler Rail erklärte am Freitag, das eigene Angebot sei bei den Qualitätskriterien besser bewertet worden und nur unwesentlich teurer gewesen. Das gesamte Investitionsvolumen der SBB beläuft sich auf zwei Milliarden Franken, berichtet nume.ch unter Berufung auf handelsblatt.
Konzernchef Peter Spuhler von Stadler Rail kommentierte die Situation mit der Forderung: „Wir sind überzeugt, das bessere Angebot unterbreitet zu haben und fordern eine Neubewertung.“ Die SBB ihrerseits bekräftigte, sie habe das Angebot von Siemens Mobility ausgewählt, weil es „gemäss Beschaffungsrecht vorteilhafteste Angebot“ abgegeben habe. Laut Vertrag sollen 116 fest bestellte Züge von Siemens zum Einsatz kommen: 95 davon im Zürcher S-Bahn-Netz, der Rest in der Region um den Genfer See. Zusätzlich sicherte sich die SBB die Option auf den Kauf von weiteren 84 Zügen für den Fall eines Ausbaus des Streckennetzes rund um Zürich.
Die neuen Siemens-Züge werden 150 Meter lang sein und 540 Sitzplätze bieten, was laut SBB deutlich mehr Platz für Passagiere schafft. Im Zürcher S-Bahn-Netz, das seit 1990 besteht, sind bereits Doppelstockzüge beider Hersteller im Einsatz: Siemens-Züge fahren dort seit 2006, während die KISS-Doppelstockzüge von Stadler seit 2012 genutzt werden.
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