Das Oktoberfest in der Schweiz 2025 verteilt sich auf mehrere Städte, die alle ihre eigenen Stärken und Besonderheiten haben. Zürich, Basel, Genf und Bern sind die Zentren des Geschehens, jede Location bringt eine eigene Geschichte, spezielle Angebote und unterschiedliche Zielgruppen mit. Wer seinen Besuch optimal plant, sollte die Unterschiede genau kennen – vom urbanen Bahnhofszelt in Zürich über die Insel auf der Limmat bis hin zum internationalen Flair in Genf. So entsteht ein vielfältiges Festnetzwerk, das regionale Traditionen mit internationalem Charakter verbindet und für jeden Besuchertyp passende Erlebnisse bereithält. Darüber berichtet nume.ch.
Zürich: Züri-Wiesn im Hauptbahnhof
Die Züri-Wiesn im Hauptbahnhof gilt als das grösste Oktoberfest der Schweiz. Seit vielen Jahren verwandelt sich die zentrale Halle des Bahnhofs in ein riesiges Festareal. Die zweistöckige Konstruktion sorgt für mehr Sitzplätze und gleichzeitig für eine einzigartige Akustik. Hier treffen sich Pendler nach Feierabend, Gruppen aus dem ganzen Kanton und Touristen, die spontan in die Feierlichkeiten eintauchen.
Ein besonderes Merkmal ist die perfekte Anbindung: Kein anderer Ort in der Schweiz ist so einfach mit Bahn, Tram oder Bus erreichbar. Das macht die Züri-Wiesn auch zu einem beliebten Treffpunkt für Firmen, die ihre Mitarbeiter nach der Arbeit zum Feiern einladen. Während der Nachmittag oft noch familienfreundlich gestaltet ist, steigt die Lautstärke abends deutlich an – Schlager, Partyhits und DJ-Sets dominieren dann das Geschehen.
Die Küche ist traditionell bayerisch ausgerichtet, wird aber mit Zürcher Klassikern wie Geschnetzeltem erweitert. Dazu gibt es sowohl Münchner Festbier als auch Schweizer Marken wie Feldschlösschen. Durch die zentrale Lage und die enorme Nachfrage sind Reservierungen Wochen im Voraus notwendig.

Zürich: Bauschänzli auf der Limmat
Das Bauschänzli ist eine Institution: Auf einer kleinen Insel mitten in Zürich, zwischen Limmat und Bürkliplatz, wird eines der traditionsreichsten Oktoberfeste der Schweiz gefeiert. Das beheizte Festzelt bietet Platz für rund 2.500 Gäste und läuft mit seiner langen Saison von Anfang Oktober bis in den November hinein.
Die Atmosphäre ist hier deutlich gemütlicher und klassischer als im Hauptbahnhof. Holz, Dekoration und eng gestellte Tische vermitteln mehr das Gefühl eines bayerischen Festzelts. Der angrenzende Biergarten ermöglicht Pausen an der frischen Luft, was besonders bei mildem Herbstwetter beliebt ist.
Kulinarisch wird eine Brücke geschlagen: Neben Hendl, Haxe und Brezn gibt es Raclette, Rösti und sogar Fondue – eine echte Verbindung von bayerischer und schweizerischer Esskultur. Viele Gäste kommen jedes Jahr wieder, sodass eine Art „Stammkundschaft“ entstanden ist. Für Touristen bietet die Lage am Wasser eine unvergleichliche Kulisse.
Basel: Messehalle mit regionalem Charakter
Das Basler Oktoberfest in der Messehalle ist übersichtlicher, aber stark in der Region verwurzelt. Seit Jahren zieht es rund 2.500 Besucher pro Abend an und überzeugt mit einer Mischung aus bayerischen und elsässischen Musikgruppen. Die Nähe zur französischen Grenze prägt das Fest ebenso wie die Verbundenheit der Basler mit ihrem Quartier.
Besonders bemerkenswert ist der familiäre Charakter. Viele Stammgäste besuchen das Fest seit Jahren, Firmen buchen ganze Blöcke, und am Nachmittag sind die Hallen auch für Kinder geöffnet. Die Küche bietet klassische Oktoberfestgerichte, aber auch regionale Spezialitäten, oft ergänzt durch Apfelwein als Alternative zum Bier.
Die Preise sind etwas niedriger als in Zürich oder Genf, was das Basler Oktoberfest auch für junge Besucher attraktiv macht. Durch die Lage in der Messehalle ist das Event wetterunabhängig und hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Genf: Oktoberfest Plainpalais
Das Genfer Oktoberfest unterscheidet sich deutlich von den anderen Schweizer Standorten. Auf dem Platz Plainpalais wird ein grosses Festzelt aufgebaut, das durch die internationale Lage Genfs stark geprägt ist. Rund 40 % der Besucher kommen aus Frankreich, dazu gesellen sich viele Expats aus der Diplomaten- und Finanzwelt.
Die Moderation erfolgt konsequent dreisprachig – auf Deutsch, Französisch und Englisch. Das macht das Genfer Oktoberfest zu einem der weltoffensten Feste des Landes. Das kulinarische Angebot ist breiter als in Zürich oder Basel: Neben Festbier und Schweizer Marken findet man hier auch französischen Wein und eine grösser ausgebaute Dessert-Auswahl.
Das Programm ist abwechslungsreich: von klassischen Blasmusikabenden über Schlagerpartys bis hin zu speziellen Themenabenden wie der „Soirée Bavaroise“. Besonders beliebt sind die Tanzflächen direkt vor der Bühne, die sich ab 20 Uhr schnell füllen. Wer Ruhe sucht, sollte früh kommen und einen Tisch am Rand reservieren.

Bern: BEA Expo – Kombination aus Messe und Fest
Das Berner Oktoberfest hebt sich dadurch ab, dass es Teil der BEA Expo ist. Das bedeutet: Besucher können tagsüber durch die Messehallen gehen und am Abend im Festzelt feiern. Mit rund 2.000 Plätzen ist Bern das kleinste der vier grossen Feste, dafür aber eines der vielseitigsten.
Die Atmosphäre ist familienfreundlich. Am Nachmittag gibt es spezielle Angebote für Kinder, am Abend dominiert die klassische Oktoberfeststimmung. Die Küche setzt stark auf Schweizer Klassiker wie Raclette und Fondue, kombiniert mit traditionellen Gerichten wie Hendl und Brezn.
Durch die Kombination aus Messe und Fest entsteht ein ganztägiges Erlebnis. Viele Familien nutzen diesen Vorteil, verbringen den Tag auf dem Messegelände und lassen den Abend im Zelt ausklingen. Die Preise sind moderater als in Zürich oder Genf, was das Fest besonders für grössere Gruppen attraktiv macht.
Vergleich der Locations
Stadt | Plätze | Eintritt | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Zürich (HB) | 3.500 | 25–40 CHF | Urban, zweistöckig, stärkste Nachfrage |
Zürich (Bauschänzli) | 2.500 | 25–40 CHF | Insel-Charme, längste Saison bis November |
Basel | 2.500 | 25–35 CHF | Regional geprägt, familiär, Elsässer Musikgruppen |
Genf | 2.500 | 30–45 CHF | International, dreisprachig moderiert |
Bern | 2.000 | 20–30 CHF | Kombination mit Messe, familienfreundlich |
Tipps für Besucher
- Früh buchen: Zürich und Genf sind oft Monate im Voraus ausverkauft.
- ÖV nutzen: Alle Locations sind mit Tram und Bahn bestens angebunden.
- Dresscode: Dirndl und Lederhosen sind Standard, Schweizer Trachten willkommen.
- Bargeld mitnehmen: Nicht alle Stände akzeptieren Karten.
- Familienfreundliche Zeiten nutzen: Nachmittage und Frühschoppen sind ideal für Kinder.
- Programm prüfen: Themenabende bringen zusätzliche Stimmung.
- Richtige Sitzwahl: Bühnennähe für Party, Randbereiche für Gespräche.
- Wetter einkalkulieren: Genf ist wetterabhängiger, Zürich Bauschänzli beheizt.
- Gruppen koordinieren: Gemeinsam anreisen, um zusammen zu sitzen.
- Alkohol bewusst geniessen: Ein Mass entspricht 2–3 normalen Bieren.
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