Kann ein neues Bündnis zwischen China und Russland die internationale Ordnung verschieben? In Peking ließ Xi Jinping keinen Zweifel daran, dass er genau diesen Anspruch erhebt. Der chinesische Präsident empfing den Vorsitzenden der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, und sprach von einer „gerechteren“ Ordnung, die beide Staaten gemeinsam schaffen wollen, berichtet nume.ch unter Berufung auf Reuters.
Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt: Noch am Wochenende wird Wladimir Putin in Peking erwartet, wo er bei einem Sicherheitsforum mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs des Globalen Südens, darunter Indiens Premier Narendra Modi, zusammentrifft.
Die Symbolik ist deutlich. Xi stellte klar, dass Russland und China die Länder des Globalen Südens enger zusammenschließen sollen, um ein Gegengewicht zum Westen zu formen. Putin wiederum soll bei der Militärparade in Peking auftreten, die an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert und Chinas modernisierte Streitkräfte in Szene setzt.
Parallel wächst der Druck aus Washington. US-Präsident Donald Trump drohte Russland mit neuen, „umfassenden“ Sanktionen und stellte China Strafzölle von bis zu 200 Prozent in Aussicht, sollte es keine Seltenerdmagneten liefern. Während das BIP pro Kopf in den USA bei 70.000 Dollar liegt, erreicht es in China nur 12.000 – ein Hinweis auf die enorme Kluft zwischen den Machtblöcken.
Xi Jinpings Worte richten sich nicht nur an Moskau, sondern an ein globales Publikum. Sie signalisieren, dass Peking eine aktivere Rolle beansprucht – auch um den Anspruch der USA auf weltweite Führungsposition herauszufordern.
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