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Der Goldpreis ist erneut unter die psychologisch wichtige Marke von 4000 US-Dollar pro Unze gefallen. Damit endet vorerst die Rekordrallye, die das Edelmetall Anfang Oktober auf fast 4400 Dollar getrieben hatte – den höchsten Stand aller Zeiten. Grund für den Rückgang sind laut Analysten Gewinnmitnahmen großer Fonds, Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China und eine stärkere US-Währung, die Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums verteuert. Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf Handelsblatt, das auf „eine spürbare Beruhigung der Risikoaversion“ verweist.

„Die jüngste Bewegung ist keine Panik, sondern eine notwendige Marktbereinigung“, sagt John Reade, Chefmarktstratege des World Gold Council (WGC). „Ein Preis um 3500 Dollar wäre gesund – immer noch außergewöhnlich hoch, aber stabil.“

Seit dem Allzeithoch hat Gold etwa zehn Prozent an Wert verloren, bleibt aber auf Jahressicht über 50 Prozent im Plus. Damit gehört das Edelmetall weiterhin zu den performancestärksten Anlageklassen 2025 – noch vor Staatsanleihen und Immobilienfonds. Laut Bloomberg Commodity Index übertrifft die Goldrendite in diesem Jahr sowohl Kupfer als auch Silber deutlich.

Ökonomen sehen im Rückgang keinen Richtungswechsel, sondern einen technischen Effekt. Die Federal Reservedeutete zuletzt an, dass sie an ihrem restriktiven Kurs festhalten könnte. Steigende Realzinsen machen Gold – das keine Zinsen oder Dividenden abwirft – kurzfristig weniger attraktiv. Dennoch bleibt das Edelmetall als Inflationsschutz und politischer Sicherheitsanker gefragt.

„Die langfristigen Treiber – Schulden, Inflation, geopolitische Spannungen – bleiben intakt“, erklärt Carsten Fritsch, Edelmetallanalyst der Commerzbank. „Wer langfristig denkt, sollte Rücksetzer eher als Chance denn als Risiko sehen.“

Auch in Europa zeigt sich ein differenziertes Bild: In der Schweiz kostet ein Gramm Feingold derzeit etwa 105 CHF, in Deutschland rund 113 EUR. Händler berichten von einem leichten Anstieg der Privatanlegerkäufe seit Beginn der Korrektur.

Der sogenannte Debasement-Trade – die Flucht aus dem US-Dollar in reale Werte – hatte die Rallye in den Sommermonaten befeuert. Jetzt führen algorithmische Verkäufe zu beschleunigten Kursverlusten, sobald wichtige Unterstützungsmarken unterschritten werden. Dennoch bleiben viele Analysten optimistisch: Sollte sich der Preis über 3500 Dollar stabilisieren, rechnen Banken wie UBS und Deutsche Bank bis Mitte 2026 wieder mit einem Anstieg in Richtung 4200 bis 4500 Dollar.

„Gold bleibt das Rückgrat der globalen Risikodiversifikation“, so Markus Müller, Chef-Investmentstratege der Deutschen Bank.
„Kurzfristige Schwankungen sind keine Bedrohung, sondern Teil des Spiels.“

Damit dürfte der aktuelle Rückgang weniger ein Warnsignal als eine Verschnaufpause sein – und für geduldige Anleger in Deutschland und der Schweiz eine Möglichkeit, den Einstieg zu günstigen Konditionen zu finden.

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