Ein neuer Whiskey, ein möglicher Markteintritt – Seit August 2025 sorgt der Jack Daniel’s Tennessee Blackberry in den USA für Gesprächsstoff. Die Kombination aus klassischem Old No. 7 und einem natürlichen Brombeerlikör ist mehr als nur eine Geschmacksvariante – sie signalisiert eine gezielte Ausrichtung auf das global wachsende Segment der aromatisierten Whiskeys. In der Schweiz ist das Produkt offiziell noch nicht erhältlich, doch Händler und Gastronomie beobachten die Entwicklung aufmerksam, berichtet nume.ch.
Produkt und Herstellungsprozess
Der Tennessee Blackberry basiert auf dem traditionellen Mashbill von Jack Daniel’s: 80 % Mais, 12 % Roggen, 8 % gemälzte Gerste. Gebrannt wird er in Lynchburg, Tennessee, und durchläuft das markentypische Lincoln-County-Verfahren, bei dem der frische Whiskey durch einen drei Meter hohen Filter aus zuckersüsser Ahornholzkohle läuft. Anschliessend reift er mindestens vier Jahre in neuen, ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Weisseiche.
Neu ist die Infusion mit echtem Brombeer-Mazerat, das aus Saft und Schalen gewonnen wird. Das Resultat: ein tiefvioletter Whiskey mit 35 % Volumenprozent Alkohol (70 Proof) – deutlich milder als der klassische Old No. 7, ohne den markanten Eichencharakter zu verlieren.
Geschmacksprofil und Einsatzmöglichkeiten
Sensorisch zeigt sich der Tennessee Blackberry in drei Etappen:
- Nase: reife Brombeere, Vanille, zarte Röstnoten
- Gaumen: fruchtige Säure, Karamell, geröstete Nüsse
- Abgang: trocken, würzig, mit klassischem Old-No. 7-Echo
Dieser Aufbau erlaubt vielseitige Verwendung: pur im Tumbler, als Highball mit Soda oder Ginger Ale, in Cocktails wie Blackberry Sour – oder als aromatischer Zusatz in BBQ-Glasuren und Desserts.
Schweizer Marktpotenzial – zwischen Premium und Trend
In der Schweiz wächst der Absatz von Flavoured Spirits seit Jahren, vor allem in urbanen Zentren wie Zürich, Basel und Genf. Laut Brancheninsidern haben Produkte wie aromatisierte Gins oder Liköre bereits gezeigt, dass Konsumenten bereit sind, für geschmacklich aussergewöhnliche Varianten im Premiumsegment zu bezahlen.
Für den Tennessee Blackberry spricht:
- Preisattraktivität: US-Preis 21,99 $, in der Schweiz voraussichtlich zwischen CHF 28 und CHF 35 (inkl. Import- und Alkoholsteuer)
- Markenstärke: Jack Daniel’s gehört zu den meistverkauften Whiskeys in der Schweiz
- Vertriebsnetz: bestehende Präsenz in Coop, Manor, Globus und im Fachhandel
Gegen eine schnelle Einführung sprechen mögliche Importverzögerungen und die Frage, ob sich das Produkt im Premium-Whiskey-Regal neben Single Malts behaupten kann.
Chancen für Handel und Gastronomie
Für Händler:
- Frühzeitige Listung, um von Neuheitseffekt zu profitieren
- Platzierung in thematischen Aktionen („American Whiskey Weeks“)
- Online-Marketing mit Verkostungspaketen und Cocktail-Rezepten
Für Gastronomie:
- Einführung als Signature-Cocktail-Basis
- Food-Pairing mit BBQ-Gerichten und Schokoladendesserts
- Degustations-Events mit Kombination aus Old No. 7 und Tennessee Blackberry
Analyse aus Schweizer Sicht
Der Tennessee Blackberry könnte für die Schweiz zum Impulsgeber einer neuen Kategorie werden: aromatisierte Premium-Whiskeys, die sowohl Kenner als auch neugierige Einsteiger ansprechen. Entscheidend wird sein, ob Jack Daniel’s die Einführung lokal mit Events, Gastronomie-Kooperationen und zielgerichtetem Marketing unterstützt. Die Schweiz ist ein kleiner, aber margenstarker Markt – gelingt der Start hier, wäre das ein starkes Signal für den europäischen Rollout.
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