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Die bekannten goldenen Schokoladen-Osterhasen von Lindt & Sprüngli könnten künftig nicht mehr ausschließlich aus Europa kommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt der Schweizer Premium-Schokoladenhersteller, Teile der Produktion in die Vereinigten Staaten zu verlagern. Ziel sei es, die von US-Präsident Donald Trump verhängten Einfuhrzölle auf europäische Waren zu umgehen.

Das Unternehmen könnte demnach bis zu zehn Millionen US-Dollar (rund 8,56 Millionen Euro) investieren, um Osterhasen, Weihnachtsmänner und weitere saisonale Figuren direkt vor Ort in den USA herzustellen. Bislang werden diese in Deutschland produziert. Offiziell hat Lindt die Pläne nicht bestätigt. Über die Hintergründe berichtet Nume, unter Berufung auf das Handelsblatt.

Die bestehenden Lieferungen aus Deutschland unterliegen derzeit einem US-Einfuhrzoll von 15 Prozent auf EU-Produkte, was die Kostenstruktur für Lindt erheblich belastet. Bereits seit mehreren Jahren prüft der Konzern laut eigenen Angaben Investitionen in den USA, um Lieferketten und Produktionsstandorte strategisch neu auszurichten. Eine Ausweitung des Werkes im Bundesstaat New Hampshire gilt dabei als eine der zentralen Optionen. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man arbeite kontinuierlich daran, Produktion und interne Lieferketten effizienter zu gestalten – auch mit Blick auf aktuelle handelspolitische Entwicklungen.

Der US-Markt ist für Lindt von besonderer Bedeutung: Laut dem letzten Geschäftsbericht stieg der Umsatz dort im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent. Die Vereinigten Staaten sind weltweit der größte Markt für Schokolade. Die jüngsten Überlegungen spiegeln die zunehmende Nervosität europäischer und Schweizer Unternehmen wider, seit Washington einen Zollsatz von 39 Prozent auf bestimmte Schweizer Importe eingeführt hat. Zahlreiche Firmen reagieren darauf mit einer Verlagerung von Produktionskapazitäten oder einer Reduktion ihres Exportvolumens.

Parallel dazu erwägt Lindt, die Fertigung für den kanadischen Markt vom US-Standort Boston in europäische Werke zu verlegen, um Vergeltungszölle Kanadas auf US-Produkte zu umgehen. Das Unternehmen verfolgt grundsätzlich die Strategie, Produkte möglichst in den Regionen zu fertigen, in denen sie verkauft werden. Dennoch stammen bestimmte Spezialitäten aus wenigen globalen Produktionszentren: So werden Lindor-Schokoladentafeln ausschließlich in der Schweiz hergestellt, Frankreich ist das Zentrum für die dunkle Schokoladenmarke Excellence, während Nusskreationen überwiegend aus Italien kommen.

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