Die Schweiz steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Ab dem 7. August 2025 um 6 Uhr morgens tritt ein neuer Zollsatz von 39 Prozent in Kraft, der gravierende Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft haben könnte. Der Bundesrat hat nur noch wenig Zeit, um eine Lösung zu finden und das drohende Handelsdebakel abzuwenden. Obwohl der Bundesrat betont hat, dass die Verhandlungen mit den USA auch nach Ablauf der Frist fortgesetzt werden sollen, liegt der Fokus nun auf dem 7. August. Was sind die Optionen, die derzeit auf dem Tisch liegen? Darüber berichtet nume.ch unter Berufung auf Watson.
Optionen zur Vermeidung des Zollsatzes
Der Bundesrat prüft mehrere mögliche Wege, um den hohen Zollsatz zu umgehen. Eine dieser Optionen ist der Kauf von weiteren Rüstungsgütern aus den USA, insbesondere durch den Erwerb von zusätzlichen F-35 Kampfjets. Ursprünglich war geplant, 36 Kampfjets für rund 6 Milliarden Franken zu kaufen, doch die Preise könnten nun deutlich höher ausfallen. Es gibt Stimmen, die vorschlagen, diese Käufe zu intensivieren, um die USA zu einem Einlenken bei den Zöllen zu bewegen. Diese Maßnahme ist jedoch politisch umstritten, und die Linke fordert, den Deal zu kündigen und nach Alternativen zu suchen.

Weitere Verhandlungsoptionen
Neben der Rüstungsindustrie gibt es auch andere Bereiche, die als Verhandlungsoptionen in Betracht gezogen werden:
- Energieimporte: Die Schweiz könnte mehr Energieprodukte, insbesondere Flüssiggas, aus den USA importieren. Allerdings gibt es noch Bedenken hinsichtlich der Infrastruktur und der Umsetzbarkeit dieses Plans.
- Investitionen: Ein weiteres Verhandlungsthema könnte eine Erhöhung von Investitionen in den USA sein, wie es andere Länder bereits angekündigt haben. Doch auch hier bleibt abzuwarten, wie realistisch diese Zusagen sind.
- Medikamentenpreise: Die Schweiz könnte im Bereich der Pharmaindustrie tätig werden, indem sie ihre Medikamente auf dem US-Markt günstiger anbietet. Diese Maßnahme könnte jedoch dazu führen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Pharmaunternehmen gefährdet wird, was von vielen Politikern abgelehnt wird.

Herausforderungen und Risiken
Obwohl diese Optionen theoretisch dazu beitragen könnten, die Zollproblematik zu lösen, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen. Der Kauf von mehr Rüstungsgütern könnte nicht nur die politischen Spannungen verschärfen, sondern auch zu höheren Kosten führen. Die Energieimporte aus den USA würden erhebliche Investitionen in die Infrastruktur erfordern, und die Schweizer Pharmaindustrie könnte unter den Preisforderungen der USA leiden.
Eine weitere Herausforderung ist die Unsicherheit über die Bereitschaft der USA, den Zollsatz von 39 Prozent zurückzunehmen, selbst wenn die Schweiz diese Maßnahmen ergreift. Der US-amerikanische Markt spielt eine entscheidende Rolle für die Schweizer Wirtschaft, und ein Zollsatz auf Medikamente könnte verheerende Folgen haben.
Schritt-für-Schritt-Ansatz zur Lösung des Problems
Die Schweiz muss einen strukturierten Plan entwickeln, um die Auswirkungen des Zollsatzes abzumildern. Hier einige empfohlene Maßnahmen:
- Verstärkung der Diplomatie: Der Bundesrat sollte seine diplomatischen Bemühungen intensivieren, um eine Einigung mit den USA zu erzielen und die Zölle zu verhindern.
- Multilaterale Lösungen: Es sollte ein Dialog mit der EU und anderen internationalen Partnern angestrebt werden, um die Auswirkungen auf den Handel zu minimieren.
- Interne Anpassungen: Die Schweiz sollte ihre eigenen wirtschaftlichen Strukturen anpassen, um die Abhängigkeit von US-amerikanischen Märkten zu verringern, ohne dabei die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.
Zusammenfassung und Empfehlungen
Die Schweiz steht vor einer großen Herausforderung. Der drohende Zollsatz von 39 Prozent könnte die Wirtschaft erheblich belasten. Um dieses Problem zu lösen, müssen schnell Entscheidungen getroffen werden. Der Bundesrat hat mehrere Optionen auf dem Tisch, von der Erhöhung von Rüstungsexporten bis hin zu Investitionen und Energieimporten aus den USA. Jede dieser Optionen birgt jedoch Risiken und erfordert eine sorgfältige Abwägung.

Empfohlene Maßnahmen:
- Intensivierung der diplomatischen Verhandlungen mit den USA.
- Überprüfung der wirtschaftlichen Maßnahmen, wie der Kauf von zusätzlichen Kampfjets oder Flüssiggas.
- Sicherstellung, dass die Schweiz ihre Marktposition in der Pharmaindustrie und anderen Sektoren nicht gefährdet.
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