Die Schweizer Hochschulen beabsichtigen, den Schutz vor Wissensspionage durch ausländische staatliche Akteure deutlich zu erhöhen. Dies erklärte der Rektor der ETH Zürich, Günther Dissertori, und merkte an, es sei naiv anzunehmen, die Schweiz bliebe von solchen Spionageaktivitäten verschont. Er betonte die Notwendigkeit, den Zugriff bestimmter staatlicher Akteure auf Technologien und wissenschaftliche Entwicklungen an den Hochschulen zu unterbinden. Eine Arbeitsgruppe von Swissuniversities schlägt in diesem Zusammenhang die Einrichtung einer Anlaufstelle an jeder Hochschule sowie einer nationalen Koordinationsstelle für Wissenssicherheit vor, berichtet Nume.ch unter Berufung auf die NZZ am Sonntag.
„Wir benötigen zudem eine verbesserte Koordination beim Datenaustausch zwischen den Hochschulen“, forderte Dissertori in dem Interview. Angedacht sei ferner ein Austausch sogenannter kritischer Dossiers, um zu verhindern, dass Bewerber auf Umwegen ins Schweizer System eindringen könnten. Dies würde Doppelspurigkeiten vermeiden und gleiche Überprüfungskriterien an allen Institutionen gewährleisten. Der Rektor der ETH Zürich wies den Vorwurf der Diskriminierung vehement zurück: „Die Analyse erfolgt basierend auf dem Risiko und nicht auf der Nationalität. Die Herkunft löst lediglich eine genauere Prüfung aus.“

Die ETH Zürich führt bereits seit einem Jahr ein verstärktes Sicherheits-Screening von Bewerbungen aus Hochrisikoländern wie Russland, China, Iran oder Afghanistan durch. Dissertori zufolge wurden in diesem Zeitraum 80 Bewerbungen abgelehnt. Die Personen würden nach Kriterien wie Herkunft, Vorbildung, Finanzierungsquelle sowie dem angestrebten Studien- oder Aufgabenbereich bewertet. „Stellen wir eine kritische Kombination dieser Faktoren fest, nehmen wir sie nicht an der ETH auf“, fasste der Rektor zusammen.
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